Um das extreme Potenzial des Bentley Continental GT weiter auszuloten, entwarfen die Briten den Continental GT3, der von dem enormen Leistungsvermögen profitiert, das in jedem Continental GT steckt. Die Macher sparten über 1.000 Kilogramm Gewicht ein, steigerten die Leistung des 4,0 Liter großen V8-Triebwerkes auf 608 PS und stimmten darauf eine Rennsportauslegung ab. Fehlt für den Einsatz auf der Rennstrecke nur noch ein umfangreiches Aerodynamik-Paket, das der Bentley selbstverständlich ebenfalls erhält.
© Foto: Bentley Motors
Für den Antrieb des Bentley Continental GT3 sorgt eine auf den Renneinsatz ausgelegte und mit einer Trockensumpfschmierung optimierte Version des kraftvollen V8-Biturbos. Unter Rennbedingungen entwickelt das von einer sportoptimierten Motorsteuerung geregelte Triebwerk eine Leistung von bis zu 608 PS. Mithilfe des V8-Motors profitiert der GT3 von einem leistungsfähigen, kompakten und leichten Motor, der sich ideal für den Renneinsatz eignen soll. Genaue Daten über die Performance sind noch nicht bekannt.
Die Kraft wird über eine aus Carbon gefertigte Kardanwelle und ein sequentielles und zur Optimierung der Gewichtsverteilung in Transaxle-Bauweise ausgeführtes Xtrac-6-Gang-Getriebe mit Sperrdifferenzial an die Hinterräder übertragen. Derweil leitet der Fahrer die Gangwechsel über die am Lenkrad montierten Schaltwippen ein, die eine pneumatische Steuerung automatisch umsetzt.
Die Aufhängung der Vorder- und der Hinterräder erfolgt mittels Doppelquerlenkern. Diese verfügen anstelle der Luftfederung des Serienfahrzeuges über vierfach verstellbare Rennsportdämpfer. Darüber hinaus statteten die Macher die Lenkung mit einer hydraulischen Servounterstützung aus. Für die Verzögerung sorgen ferner belüftete Stahlscheibenbremsen: An den Vorderrädern arbeiten Sechskolben-Bremssättel, an den Hinterrädern jeweils eine Vierkolbenversion.
© Foto: Bentley Motors
Zur idealen Balance zwischen maximalem Abtrieb und optimalem Luftwiderstand stattete Bentley die Karosserie des Rennwagens, der bereits im Stand mächtig Eindruck schindet, mit einem umfangreichen Aerodynamik-Paket aus. Der riesige auf der Heckklappe montierte Carbon-Heckflügel sorgt für den nötigen Abtrieb und die richtige Stabilität. Der ebenfalls aus Carbon bestehende Frontschweller ermöglicht die richtige Lenkung der Luftströme an der Fahrzeugfront. Im Zuge der Optimierungen des Luftwiderstandsbeiwertes und zur Integration weiterer Möglichkeiten zur Motorkühlung überarbeitete Bentley außerdem die Motorhaube, die Stoßfänger, die Kotflügel (12 Zentimeter breiter) und die Seitenschweller.
Der Bentley Continental GT3 unterschreitet sein Zielgewicht von 1.300 Kilogramm. Dies liegt vor allem am Verzicht auf die Leder- und Holzausstattung, das serienmäßige Elektronik-System und die fortschrittlichen Ausstattungselemente, die den Continental GT im Straßenbetrieb zu einem attraktiven Grand Tourer machen. Trotz seiner Rennspezifikation bleibt der GT3 ein handgefertigter Bentley. Die Bezüge und Nähte für das Lenkrad, die Türschlaufen und die Sitze führten die Handwerksspezialisten per Hand aus.
Bei der Entwicklung arbeitete ein eigens gebildetes Team von Bentley-Ingenieuren eng mit M?Sport, dem technischen Partner für das Continental GT3-Projekt, zusammen. Neben dem Motorsportbereich innerhalb des Bentley Werksgeländes in Crewe nutzten die Entwickler ein zusätzliches Entwicklungsstudio bei M-Sport, wo einzelne Entwicklungsdetails entstanden und das erste Fahrzeug gebaut wurde.
Der Continental GT3 tritt nun ein Programm zur Abstimmung auf den Rennstreckenbetrieb an. Durch Simulationen und Feinabstimmungen der Fahrzeugcharakteristika möchten die Macher das Leistungsverhalten des Wagens weiter optimieren. Nach dem Abschluss der Homologation durch die FIA soll der GT3 seine ersten Vorbereitungsrennen bestreiten, damit er 2014 in der FIA Blancpain-Serie starten kann.