Bugatti Grand Sport Vitesse Black Bess: Echtes Gold und ein Rennpferd dazu

, 25.04.2014


„Black Bess“ galt seinerzeit als eines der schnellsten Straßenautos der Welt und als direkter Vorfahre des heutigen Geschwindigkeitsweltrekordlers Bugatti Veyron. Jetzt lebt die Ikone erneut auf: der 1.200 PS starke Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse Black Bess führt das legendäre Erbe fort - limitiert auf nur drei Exemplare zum Stückpreis von 2.558.500 Euro (2,15 Millionen Euro netto). Der Bugatti setzt sogar noch einen drauf: Außen gelangt pures Gold zum Einsatz, während die Franzosen für den Innenraum ein neues Verfahren für die individuelle Handbemalung von Leder entwickelten, das so noch nie zuvor in der Automobilindustrie zum Einsatz gelangte.


Design: Es ist echtes Gold, was da glänzt

Der von 1912 bis 1914 nur siebenmal gebaute Bugatti Typ 18 „Black Bess“ stellte einen der wichtigsten Bugattis der Vorkriegsära dar, der mit seinen technischen Merkmalen seiner Zeit voraus war und in einer eigenen Liga fuhr. Sein Reihenvierzylinder-Motor mit 5,0 Litern Hubraum brachte über 100 PS auf die Straße. Mit einer für damalige Verhältnisse unglaublichen Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erwies sich der Typ 18 als reinrassiger Supersportwagen und zudem als schnellster Straßenwagen zu jener Zeit überhaupt, der zudem in Kurven als sehr wendig galt.

Wie das historische Vorbild, ist die vollständig aus Carbon bestehende Karosserie des Legenden-Vitesse „Black Bess“, komplett schwarz lackiert. Die goldfarbenen Akzente, die den Typ 18 „Black Bess“ unverwechselbar machten, finden ihre Interpretation am modernen Bugatti in höchst luxuriöser Weise. Erstmals beschichtet man Karosserieteile eines Bugattis mit 24-karätigem Gold. Das markante Bugatti-Hufeisen am vollständig schwarz lackierten Frontgrill erstrahlt ebenfalls in Gold.

Den Auftritt unterstreichen goldfarbene Streifen, die unter den Scheinwerfern starten, über die vorderen Kotflügel in Strahlenform nach hinten verlaufen und sich bis zum Abschluss der Türen an beiden Seiten verjüngen. Ebenfalls in Gold glänzen das EB-Logo am Fahrzeugheck sowie die Radnabenabdeckungen der schwarz lackierten Felgen, welche die Initialen des Unternehmensgründers Ettore Bugatti in Schwarz tragen. Nicht zu übersehen sind Tank- und Öldeckel, in die Bugatti den Schriftzug „Black Bess“ eingravierte und mit goldfarbenem Lack veredelte.

Das aktuelle Sondermodell basiert auf dem Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse, dessen 8,0 Liter großer W16-Motor aus 1.200 PS ein Drehmoment von gewaltigen 1.500 Nm von 3.000 bis 5.000 U/min entwickelt. So ausgerüstet, schafft der Supersportwagen den Spurt von 0 auf Tempo 100 in nur 2,6 Sekunden. Mit der im April 2013 offen gefahrenen Höchstgeschwindigkeit von 408,84 km/h ist der Vitesse der schnellste Serien-Roadster der Welt.


Interieur: Neuentwicklung bei der Bearbeitung von Leder

Den Innenraum des Legenden-Vitesse „Black Bess“ kleideten die Macher vollständig mit feinstem Leder aus. Während Bugatti den Dachhimmel, den Fußraum, die Sitze, die verlängerte Mittelkonsole und die Rückwand in hellem „Beige“ hielt, setzt der Braunton „Havanna“ am Armaturenbrett, an der Schalttafel, den Türverkleidungen und beim Windlauf einen dezenten Kontrast. Eine deutliche Referenz an den historischen Typ 18 „Black Bess“ schafft der Lenkradkranz aus rotem „Carmesin“-Leder. Dieser Akzent setzt sich in den gleichfarbigen Ziernähten an den Außenwangen der Sitze sowie in den Sicherheitsgurten fort.

Zu den beeindruckendsten Details im Fahrzeug zählen zweifellos die Türpaneele. Hier handelt es sich um eines der gewagtesten Projekte im Fahrzeuginnendesign. Auf beiden mit Leder im Farbton „Havanna“ bekleideten Paneelen bildete Bugatti jeweils unterschiedliche Szenen ab, die den historischen Typ 18 „Black Bess“ sowie das Flugzeug des gefeierten französischen Flugpioniers Roland Garros, eine Morane Saulnier Typ H, zeigen. Garros kaufte damals einen Typ 18. Diese Skizzen brachten die Macher in Handarbeit mit Tinte direkt auf das Leder - genau so wie in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts Bauteile in Luxusfahrzeugen handbemalt wurden.

Um die Zeichnungen vor Abrieb und Umwelteinflüssen zu schützen, entwickelte Bugatti eine spezielle Tinte und ein neues Verfahren zur Imprägnierung. Dazu kommt der ausgeprägte Fokus auf Individualität; denn keine der sechs Türpaneele in den drei Legenden-Fahrzeugen sind in ihren Details identisch.

Bugattis Anspruch an die Verarbeitung feinster Materialien und an größtmögliche Treue zum Originalfahrzeug zeigt sich im Interieur am Einsatz von wertvollem Rosenholz am Wählhebel und an der Blende der Mittelkonsole. Auch im Fahrzeug findet sich Gold wieder: beim EB-Logo am Deckel des hinteren Ablagefaches, der mit beigefarbenem Leder überzogen und ebenfalls mit einem Motiv des historischen Fahrzeuges handbemalt ist.


Darüber hinaus sind im Fahrzeug die typischen Legenden-Merkmale zu finden, wie zum Beispiel der in „Beige“ belederte Einleger an der Verlängerung der Mittelkonsole mit dem Schriftzug „Les Légendes de Bugatti“ und dem Relief des tanzenden Elefanten, dem Symbol der Legenden-Serie, der bei diesem Legendenmodell vergoldet ist, sowie die Türeinstiegsleisten mit dem Abbild des Typ 18 „Black Bess“.

So kam es dazu: Roland Garros und das englische Rennpferd

Ettore Bugatti selbst war es, der mit dem Typ 18 an Rennen teilnahm und im Jahr 1912 das bedeutende Bergrennen am Mont Ventoux in seiner Klasse gewann. Bugatti verkaufte diesen Wagen nur an äußerst erlesene Kunden. Einer von ihnen war der berühmte Flugpionier Roland Garros, der nach Siegen bei verschiedenen Flugveranstaltungen im Jahr 1912 das Mittelmeer in einem Flugzeug erfolgreich überquerte. Garros wurde durch Ettores Sieg am Mont Ventoux auf den Typ 18 aufmerksam. Roland Garros, der die Geschwindigkeit liebte, suchte ein Auto, das es ihm ermöglichte, zu Lande so schnell unterwegs zu sein wie in der Luft - für Bugatti ein immenser Marketing-Erfolg.

Am 18. September 1913 lieferte Bugatti den Zweisitzer mit der Fahrgestellnummer 474 an Roland Garros aus. Dieser Typ 18, der später nach dem englischen Rennpferd „Black Bess“ benannt wurde, ist eines von drei Fahrzeugen, die noch erhalten sind. Es steht heute im Louwman Museum, einer Privatsammlung im niederländischen Den Haag.

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