Bugatti
Bugatti ist eine Traditionsmarke wie kaum eine andere. Und kaum ein anderer Automobilbauer verbinden Luxus und Eleganz so gekonnt mit Sportlichkeit wie es bei Bugatti der Fall ist. 1909 wurde das Unternehmen im elsässischen Monsheim vom Italiener Ettore Bugatti gegründet.
Schon ein Jahr später legten erste Erfolge im Rennsport den Grundstein für die Traditionsmarke Bugatti. Ein weiteres Jahr darauf gelang mit dem Bébé-Peugeot, den Ettore Bugatti im Auftrag von Peugeot entwickelte, der Durchbruch als Automobil-Hersteller. Im ersten Weltkrieg hielt sich Bugatti wie viele andere Automobil-Hersteller durch den Bau von Flugzeugmotoren über Wasser, danach wurden wieder Autos gebaut.
Einen der größten Rennsport-Erfolge für Bugatti konnte der Typ 13 einfahren der beim Großen Preis von Brescia die Plätze eins bis vier belegte. Daher stammt auch der Namenszusatz Brescia bei allen danach gebauten Bugattis mit 16 Ventilen. In den 20er und 30er Jahren fuhr Bugatti einen Rennerfolg nach dem anderen ein. So wurde der Bugatti Type 35 zum erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten, unter anderem gewann er von 1925 bis 1929 fünfmal in Folge die Targa Florio. Der letzte Rennsport- Erfolg war der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1939.
1927 gelang es Bugatti, das damals teuerste, luxuriöseste und wahrscheinlich beste Auto zu bauen, den Royale. Damit ging ein Jugendtraum von Ettore Bugatti in Erfüllung. Doch dieser Traum brachte Bugatti an den Rand der Pleite, denn in der Wirtschaftskrise der 1920er und 1930er Jahre fand der Royale mit seinen 12,8 Litern Hubraum und 300 PS kaum Käufer, lediglich drei Stück davon wurden verkauft.
Gerettet hat Bugatti dann ein Auftrag der französischen Regierung, für die er einen Hochgeschwindigkeitszug bauen sollte. Bei diesem Zug kam dann auch der Motor des Royale zum Einsatz und verhalf der Firma zum Überleben. Lediglich ein weiteres Modell wurde in den 1930er Jahren gebaut, der in Sachen Verkaufszahlen durchaus erfolgreiche Typ 57. Im zweiten Weltkrieg jedoch muss Ettore Bugatti die inzwischen nach Bordeaux übersiedelte Fabrik auf Druck der deutschen Besatzer verkaufen. Fortan werden hier Amphibienfahrzeuge produziert.
Nach dem zweiten Weltkrieg versucht Ettore Bugatti einen Neustart, kann jedoch nicht an die alten Erfolge anknüpfen. 1947 stirbt Ettore Bugatti. Lange Zeit wird es still um die Traditionsmarke. Erst 1987 wird die Marke wiederbelebt. Der Italiener Romano Artiolo kauft die Namensrechte und baut in Modena eine Fabrik. 1989 kehrt Bugatti mit dem Bugatti EB 110 GT mit einem Paukenschlag auf die automobile Bühne zurück. Er wird als einer der besten Sportwagen seiner Zeit und der Automobil-Geschichte überhaupt gefeiert.
Doch auch dieser Erfolg soll nicht von Beständigkeit gekrönt sein. Artiolo schließt 1995 die Fabrik. Jetzt schlägt die Stunde der Volkswagen AG. Der Konzern übernimmt die Namensrechte, die Edelmarke Bugatti passt zu gut ins Portfolio des Konzerns. Im Auftrag von VW baut Italdesign den Bugatti EB 118, der 1999 auf dem Genfer Automobilsalon der Öffentlichkeit präsentiert wird. Mit dem Bugatti EB 16/4 Veyron greift VW dann endgültig nach den Sternen. Der Veyron sollte das erste Auto mit über 1000 PS werden. Der Bugatti Veyron 16.4 Super Sport ist der schnellste, straßenzugelassene Sportwagen der Welt. Er kostet rund 1,3 Millionen Euro.