Italdesign VW Go! - Dieser Minivan bringt Größe in die Stadt

, 11.03.2011


In den nächsten Jahren plant der Volkswagen-Konzern eine Vielzahl neuer Modelle. Der von Italdesign Giugiaro für den Stadtverkehr entwickelte VW Go! könnte die Produktreihe als MPV (Multi Purpose Vehicle) erweitern. Der Minivan ist ein wirtschaftliches Fahrzeug mit einer Länge von unter 4 Metern, das ein Maximum an Ergonomie und Luxus sowie ein großzügiges Kofferraumvolumen bietet. Für den Vortrieb sorgt ein rein elektrischer Antrieb.


Design: Kompakte Größe mit gläsernen Aussichten

Seit dem Jahr 2010 ein vollwertiges Mitglied der Volkswagen-Gruppe, stellt Italdesign mehr denn je einen kreativen Mittelpunkt neuer Ideen und neuer Konzepte für Volkswagen dar. Das Außen-Design des VW Go! ist durch große Verglasungen geprägt. Das erhellt den Innenraum und ermöglicht den Fahrgästen, die städtische Aussicht zu genießen, während sich der Fahrer über eine optimale Sicht freuen kann.

Der VW Go! ist eine Schräghecklimousine, die mit 2,700 Metern denselben Radstand besitzt wie der VW Passat und sich auf 3,990 Metern Länge, 1,745 Metern Breite und 1,555 Metern Höhe durch knappe Überhänge auszeichnet. Dabei bietet der VW Go! einen größeren Bewegungsfreiraum als ein sperriger SUV - und das bei einem Kofferraumvolumen von bis zu 525 Litern. Für die Stadt ist das sicherlich ideal.

Im Kühlerschutzgitter, auf dem das große VW-Wappen in der Mitte dominiert, sind die Scheinwerfer in Xenon-/LED-Technik eingebaut. Der Lufteinlass befindet sich auf Höhe der Nebelscheinwerfer und durchschneidet waagerecht den Frontspoiler, um die vorderen Elektro-Motoren durch den Luftfluss ausreichend zu kühlen.

Insbesondere die A-Säule ist im Vergleich zu ihrer herkömmlichen Position weit nach vorne verschoben worden, während durch den Einsatz von Heckkameras die Umfänge der Außenrückspiegel verschwinden. Die Seitenfenster greifen derweil auf eine Lösung zurück, die Italdesign 1988 mit dem markanten Prototypen Asgard entwickelte: Sie führen bis unter die Gürtellinie, die sehr hoch angesetzt ist und teilweise durch die Fensterscheiben verläuft. Dadurch hat der Fahrer auch beim Rangieren und in der Kurvenfahrt eine optimale Sicht.

Beim VW Go! lässt sich nur der untere Teil der Fenster - also unterhalb der Längsstruktur - elektrisch herunterfahren. Diese Lösung verringert das Gewicht, das der Fensterheber tragen muss, und ermöglicht gleichzeitig alle notwendigen Handlungen, wie zum Beispiel das Bezahlen an der Mautstelle oder die Bestellung beim Drive-in.

 

Pro Komfort: Elektronik bestimmende Elemente

Der Zugang zu den Hintersitzen erfolgt durch ein elektrisches System, das die Tür nach außen und parallel zum Fahrzeugkörper nach hinten schiebt. Die Mechanik lehnt sich an die des im Mai 2010 vorgestellten VW Milano Taxi an und bietet die praktischen Vorteile einer Schiebetür, ohne die Tiefe zu beeinträchtigen, wodurch die sonst typischen, unschönen Schienen auf der Karosserie vermieden werden können.


Auch die Heckklappe führt das Thema der Glasflächen mit Längseinsatz fort, der optisch die Seitenansicht aufgreift und dabei den Heckscheibenwischer sowie die Heckkameras verbirgt, die bei Einlegen des Rückwärtsganges aktiviert werden. Die Heckleuchten befinden sich hinter einer Glasabdeckung und sind bei ausgeschalteter Zündung nicht sichtbar. Bei geöffneter Heckklappe leuchten zwei zusätzliche Hecklichter im unteren Teil der Stoßstange neben dem hinteren Lufteinlass auf, wo außerdem die Nebelrückleuchten untergebracht sind.

Um das Gepäckeinladen zu erleichtern, kann man die Heckklappe elektrisch öffnen und schließen. Unterhalb der Stoßstange befindet sich außerdem ein Sensor, der den Öffnungsmechanismus mit einer einfachen Fußbetätigung in Gang setzt.

Elektro-Antrieb als umweltfreundliche Seele

Der VW Go! ist mit dem elektrischen System „Blue-e-motion“ ausgestattet, das vollständig von Volkswagen projektiert und entwickelt wurde. Durch das „Blue-e-motion“-System ist der VW Go! wie für den Stadtverkehr geschaffen und kann im gemischten Zyklus bis zu ca. 240 Kilometer zurücklegen, ohne auch nur ein Gramm CO2 auszustoßen.

Mit einem Spitzenwert von 85 kW/116 PS ist der Elektro-Motor des VW Go! bestens für die Stadt gerüstet. Kontinuierlich liegen 45 kW/61 PS an. Das maximale Drehmoment beträgt 260 Nm. So ausgerüstet, erreicht der Minivan nach 11,3 Sekunden aus dem Stand Tempo 100 und beendet seinen Vortrieb bei 130 km/h, um auch auf der Stadtautobahn oder im Umland ein adäquates Vorankommen zu ermöglichen.

Die Batteriegruppe des VW Go! ist unter den vorderen und hinteren Sitzen untergebracht. Das senkrecht entwickelte Package resultiert beim VW Go! in einer Gewichtsverteilung von 58 Prozent auf der Vorderachse und 42 Prozent auf der Hinterachse.

 

Der VW Go! basiert auf dem modularen Quer-Baukasten (MQB) von Volkswagen. Die ersten mit MQB ausgestatteten Fahrzeuge werden nächstes Jahr auf dem Markt eingeführt. In Zukunft soll diese Struktur gleichermaßen ein elektrisches Plug-in-System, einen Hybrid-Motor, einen herkömmlichen Benzin-, Diesel- oder LPG versorgten Verbrennungsmotor oder sogar eine Brennstoffzelle unterbringen können.


Interieur im Zeichen höchster Ergonomie

Ergonomie soll das Innenraumkonzept des VW Go! am besten beschreiben und sich vom Einstieg in das Fahrzeug über die Bedienelemente bis hin zur Form der Sitze und Instrumente widerspiegeln. Der Fahrer und die drei Fahrgäste sitzen auf vier identischen, elektrisch regelbaren Sitzen. Die Hintersitze lassen sich über einen elektrisch geregelten Antrieb fernbedient herunterklappen und bilden damit auf Ladebodenhöhe eine ebene Fläche und einen Laderaum von 525 Litern.

Zwischen den Vordersitzen befindet sich eine Konsole, die als Ablage und verschiebbare Armlehne dient. Die Konsole lässt sich ganz zurückschieben, beispielsweise wenn der Fahrer auf der Beifahrerseite aussteigen möchte, weil der Parkplatz sehr eng ist oder ein Hindernis das Aussteigen auf der Fahrerseite erschwert.

Die große Neuheit stellt die erstmals eingeführte Position der Instrumententafel dar. Die wichtigsten Informationen wie Geschwindigkeit, Verbrauch und Füllstandanzeige befinden sich direkt unter der Windschutzscheibe tief unten im Armaturenbrett.

Ein ausdrücklicher Wunsch von Giugiaro: „Mit den Anzeigen in dieser Position muss der Fahrer nicht ständig neu zwischen Armaturenbrett im Vordergrund und Straßenverkehr im Hintergrund fokussieren. Mit dieser Einstellung kann er den Blick ohne Ablenkung weiterhin auf die Straße richten und dabei gleichzeitig alle Informationen sehen, die zum Fahren nötig sind.?

Unter der Windschutzscheibe brachten die Macher außerdem seitlich die Bildschirme der Heckkameras unter. Ein Touchscreen-Monitor befindet sich in der herkömmlichen Position im Armaturenbrett und zeigt sämtliche Hilfsfunktionen, das Infotainment-System und das Navigationssystem an. Bei eingelegtem Rückwärtsgang erscheint die Heckansicht der Stoßfängerkameras.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Volkswagen-News
Italdesign stellt mit dem VW Tex die sportliche Interpretation eines Coupés von morgen vor.

Italdesign VW Tex: Das kompakte Sport-Coupé von morgen

Italdesign Giugiaro ist eine Schlüsselfigur des italienischen Designs. Als vollwertiges Mitglied der Volkswagen-Gruppe stellt Italdesign mit dem VW Tex die sportliche Interpretation eines Coupés von morgen …

VW katapultiert den Ur-Bulli als Concept Car für eine neue Generation in die Zukunft.

VW Bulli: Das Comeback eines automobilen Lebensgefühls

Als absoluter Kult lässt sich zweifellos der VW Bus bezeichnen. Die Deutschen nannten ihn Bulli, die Amerikaner Microbus - ein Freund, der alles mitmachte. Er kam mit zum Surfen und war treuer Begleiter auf …

VW Golf VI Cabrio: Die Stoffmütze kehrt zurück

Nach fast 10 Jahren kehrt das VW Golf Cabrio auf die Straße zurück. Von 1979 bis 2002 auf Basis des Golf I und Golf III gebaut, kommt ab Juni 2011 das Golf VI Cabrio zu einem Einstiegspreis ab 23.625 Euro …

Mit einer spektakulären neuen Rennversion kehrt der VW Golf auf die Nürburgring-Nordschleife zurück.

VW Golf24: Der neue Renn-Golf für das große …

Comeback in der „Grünen Hölle“: Mit einer spektakulären neuen Rennversion kehrt der VW Golf auf die Nürburgring-Nordschleife zurück. Für das legendäre 24-Stunden-Rennen vom 25. bis 26. Juni 2011, eine der …

delta4x4 dachte sich: Warum nicht den VW Amarok zu einem Offroad-Giganten umbauen?

VW Amarok: Das Giganten-Tuning von delta4x4

Das Leben steckt voller Aufgaben, die der VW Amarok als Pickup mit Offroad-Ansprüchen eindrucksvoll meistert und dies bereits als Begleitfahrzeug auf der legendären Rallye Dakar gleich zweimal bewies. Der …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo