Jaguar C-X16: Der erste Ausblick auf den neuen Sportwagen

, 08.09.2011


Es handelt sich nicht nur um eine Studie; denn der Jaguar C-X16 gibt konkrete Hinweise auf das Jaguar-Design von morgen. Bereits 2013 soll der kleine Sportwagen unterhalb des Jaguar XK auf den Markt kommen, um gegen Porsche Cayman & Co. anzutreten. Das kraftvolle Design und der 380 PS starke Antrieb machen Lust auf mehr. Wie KERS in der Formel 1, gibt es per Boost-Knopfdruck über einen Elektro-Motor noch einmal temporär 95 PS drauf, so dass bei Beschleunigungsvorgängen satte 475 PS zur Verfügung stehen.


Design: Hochemotionale Evolution im Sinne der Angriffslust

Sinnliche Linien und Flächen und die angriffslustige Optik betonen die Rolle des Jaguar C-X16 als lupenreine Fahrmaschine. Die Aluminium-Außenhaut in „Gun Metal Grey" schmiegt sich hautnah an die mechanischen Komponenten des C-X16 an, während die wichtigsten Kraftlinien so weit wie möglich nach hinten verlängert wurden, um den Eindruck dynamischer Spannung zu erzeugen. Als Folge vermittelt der Jaguar von morgen das Potential, sofort in Aktion treten zu können.

Der 4,445 Meter lange, 2,048 Meter breite und 1,297 Meter hohe Jaguar C-X16 mit einem Radstand von 2,622 Metern führt erstmals neue Styling-Elemente von Jaguar ein, wie zum Beispiel den subtil gerundeten, trapezförmigen Kühlergrill. Bewusst zogen die Designer Parallelen zur Studie C-X75 sowie zu den aktuellen Serienbaureihen XJ und XF. Die rechteckigen Scheinwerfer lenken das Auge des Betrachters bewusst in Richtung des ansteigenden Kotflügels und dann weiter entlang der Fahrzeugkonturen.

Die kraftvolle Motorhaube wird an ihren äußeren Enden durch zwei scharfe Faltlinien begrenzt, die den Verlauf der oberen Kotflügelkanten nachzeichnen. Ihren Ausgangspunkt haben die Linien in den kiemenartigen, den Kühlergrill flankierenden Kühllufteinlässen. Die Bedeutung der vorderen Kotflügelkontur verdeutlichen ferner die rechteckigen Scheinwerfer.

Die definierte Linienführung der vorderen Kotflügel-Falz wird von einer weiteren, fein ausgeformten Sicke aufgenommen. Sie bildet eine doppelte „Cola-Flaschen“-Krümmung, die von der Gürtellinie aus nach außen und oben zieht und so die für Jaguar charakteristischen hinteren Hüften umfasst. Am Ende fällt diese Charakterlinie nach hinten ab, um ohne Unterbrechung ins Heck auszulaufen. Dies ähnelt in seiner Ausformung der Hinterkante eines gepfeilten Flugzeugflügels.

Wie bereits bei der Studie C-X75, sind die Rückleuchten um die Flanken des Sportwagens herumgezogen und betonen die kraftvolle Breite der hinteren Spur. Zugleich verdeutlichen die Rücklichter wie auch der Grill, dass es sich bei diesem Auto einzig und allein um einen Jaguar handeln kann.

 

Muskulöse Flächenbehandlung mit aerodynamischer Reinheit

Um die muskulöse Durchbildung des Karosseriekörpers und die saubere Umströmung der Flanken zu erhalten, entschied sich Jaguar beim C-X16 für bündig anliegende Türgriffe. Auf leichte Berührung reagierende Sensoren aktivieren lautlos kleine Elektromotoren, welche die aus gefrästem Aluminium gefertigten Öffner an Fahrer- und Beifahrerseite ausfahren.


Den gleichen Anspruch an Minimalismus ließ das Entwicklungsteam bei der Aerodynamik des Jaguar C-X16 walten - das Auto kommt daher ohne aufgesetzte Spoiler oder Flügel aus. Stattdessen bauen ein diskreter Frontsplitter, ein als Diffusor ausgeformter hinterer Unterboden und im Windkanal optimierte Seitenschweller den gewünschten Anpressdruck auf. Der scharfe Knick am Übergang zwischen Dach und Heck sichert derweil einen sauberen Abriss des Luftstromes von der Karosserie.

Alle Teile des Aerodynamik-Paketes sind im Übrigen ebenso wie die Lufteinlassöffnungen im Stoßfänger und in der Haube aus Carbon gefertigt. Die 21 Zoll großen Leichtmetallfelgen, von Jaguar an die äußersten Ecken des Fahrzeugs gerückt, tragen als optisches Highlight mit Carbon beschichtete Innenflächen.

Antrieb: Mit KERS und Boost-Knopf auf 475 PS

Der C-X16 bedient sich des von Jaguar über Jahrzehnte verfeinerten Layouts eines Sportwagens mit Frontmotor und Heckantrieb, interpretiert das Konzept mittels eines leistungsstarken Hybrid-Antriebsstranges und ausgeglichener Gewichtsverteilung aber neu.

Der Antriebsverbund stützt sich primär auf einen V6-Motor mit 3,0 Litern Hubraum und Direkteinspritzung, der von einem Twin-Scroll-Kompressor mechanisch aufgeladen wird und komplett aus Leichtmetall besteht. Als zusätzlicher Kraftspender dienen ein Elektro-Motor und das aus der Formel 1 bekannte Energierückgewinnungssystem KERS.

Das V6-Triebwerk mobilisiert 380 PS und ein maximales Drehmoment von 450 Nm. Eine Graphik im Armaturenbrett signalisiert, wenn der Elektro-Motor zusätzlichen Schub geben kann. Drückt der Pilot einen Boost-Knopf am Lenkrad, aktiviert der Elektro-Motor für die Dauer von maximal 10 Sekunden zusätzlich 95 PS und 235 Nm an Drehmoment. Da ein Elektro-Motor kein Leistungsloch kennt, steht dieser künstliche Turbo-Schub ohne Verzögerung bereit.

Mit Anschubhilfe durch den Elektro-Motor und in Verbindung mit einem Achtstufen-Automatikgetriebe sprintet der Jaguar C-X16 in nur 4,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von elektronisch begrenzten 300 km/h. Der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h nimmt gerade mal 2,1 Sekunden in Anspruch

 

Elektro-Performance zur Verbrauchsreduzierung

Bis zu einem Tempo von 80 km/h lässt sich die Studie mit Hilfe von hinter den Sitzen verstauten Lithium-Ionen-Batterien auch rein elektrisch fahren. Durch das elektrohydraulische, nahe der Hinterachse platzierte System werden die Batterien dank Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) immer wieder neu aufgeladen.


Die Vorteile des Hybrid-Systems schlagen sich auch im Verbrauch nieder: Der CO2-Ausstoß beschränkt sich auf 165 g/km, der Verbrauch im kombinierten Fahrzyklus auf 6,9 Liter pro 100 Kilometer. Schon heute erfüllt das Triebwerk die erst ab 2014 in Kraft tretende Euro-6-Norm und die amerikanische SULEV 30.

Das im Jaguar XF des Modelljahrganges 2012 neu eingeführte Stop/Start-System nutzt Jaguar auch im C-X16: Es kann den Motor nach dem Stopp an einer Ampel oder Bahnschranke binnen 300 Millisekunden abschalten und wirkt so zusätzlich verbrauchsmindernd.

Alle Komponenten des Hybrid-Systems ordneten die Macher zum Wohle einer ausgewogenen Gewichtsverteilung und eines niedrigen Massenträgheitsmomentes nahe am Schwerpunkt des 1.600 Kilogramm schweren Sportwagens an, um in jeder Beziehung maximalen Fahrspaß zu bieten.

Interieur: Fahrerorientierter Luxus mit fortschrittlichen Technologien

Der bereits durch das Exterieur deutlich gemachte Einsatzzweck des Jaguar C-X16 wird beim Öffnen der Türen unmittelbar bestätigt: Fahrer und Beifahrer begrüßt ein in einem expressiven Rot (Vermillion Red) gehaltenes Interieur. Ausgeschlagen ist der Innenraum mit feinsten Materialien wie Leder, Veloursleder, eloxiertem und gefrästem Aluminium, Carbon und dunklem Chrom.

Das Cockpit ist eindeutig auf den Piloten zugeschnitten und von Vorbildern aus der Luftfahrt inspiriert, wie zum Beispiel der Getriebewählhebel, der einem Joystick ähnelt oder eine Reihe von Kippschaltern wie man sie auch von klassischen Jaguar-Rennsportwagen kennt.

Das Prinzip, gewisse Funktionen nur bei Bedarf sichtbar zu machen, führte Jaguar bereits in den Baureihen XF und XJ ein. Im C-X16 fährt eine an die Triebwerke eines Typhoon-Kampfjets erinnernde Doppeldüse erst dann aus ihrer Versenkung heraus, wenn schnell kalte oder warme Luft in den Innenraum geführt werden soll. Ist die vorgewählte Temperatur erreicht, ziehen sich die Düsen genauso diskret wieder in ihre Ruheposition zurück.

 

Nach der gleichen Philosophie setzt das Drücken des Starter-Knopfes eine regelrecht inszenierte Startprozedur in Gang: In der Mittelkonsole leuchten zuvor unsichtbare Displays wie bei einem Wasserfall von oben nach unten auf. Und was im Blickfeld des Fahrers zunächst wie ein TFT-Bildschirm anmutet, entpuppt sich in Wahrheit als elegantes Kombi-Instrument mit zwei klassischen, zuvor hinter geschwärztem Glas verborgenen Runduhren.


Bi-funktionale Schalter und Smartphone-Integrität

Im C-X16 wird erstmals die nächste Generation des Touchscreen-Systems von Jaguar gezeigt. Hier ergänzen zu beiden Seiten des Zentral-Displays angebrachte „Home”-Tasten das Hauptbedienfeld. Mit diesen Schnelltasten (Shortcuts) lassen sich alle Hauptmenüs auf direktem Weg ansteuern. Weitere, teils multifunktional ausgelegte Kontrollelemente orientieren sich an modernen Smartphones und Tablet-PCs.

Die Drehregler der Heizungs- und Lüftungsanlage sind aus Aluminium gefräst und in einem dunklen Gunmetal-Ton eloxiert. Ins Zentrum integrierten die Macher kleine OLED-Displays, die sich je nach gewählter Funktion blitzschnell neu konfigurieren. Einige Bedienelemente sind mit Carbon eingefasst, andere zieren dunkle Chrom-Einlagen im Stil wertvoller Uhren. Den Schalthebel und den Wählschalter für den „Dynamic Modus“ fasst eine rot eingefärbte Konsole aus Aluminium ein.

In der zentralen Konsole zwischen den Sitzen installierten die Designer des Jaguar C-X16 das zusammen mit Blackberry entwickelte „Connect and View“-System, das in einer speziell konzipierten Vorrichtung aus Aluminium den Anschluss von Smartphones diverser Hersteller ermöglicht. Ist dies geschehen, wird die Bedienoberfläche des externen Mediums 1:1 im zentralen Touchccreen abgebildet. „Connect and View“ ist mit der großen Mehrzahl der Smartphone-Funktionen kompatibel.

Leichte und verwindungssteife Sitze

Die maßgeschneiderten Rennsitze sollen einen idealen Seitenhalt bieten und sind aus leichtem Verbundmaterial gefertigt. Um zusätzlich Gewicht zu sparen, lassen sich die Sitze nur manuell verstellen. Ein Carbon-Streifen zieht sich wie ein Rückgrat durch die Mittelachse, um die Steifigkeit der Schalensitze zu steigern.

Der Boden des C-X16 besteht aus mit schwarzem „Poltrona Frau“-Leder überzogenen Aluminium. Sorgfältig per Hand eingenäht ist ein sechseckiges, an das historische Jaguar-Rautenmotiv angelehnte Muster. Das gleiche Motiv taucht am mit Veloursleder bezogenen Dachhimmel erneut auf.

Diskret hinter den Sitzen brachten die Macher die Lithium-Ionen-Batterien und den Wechselrichter (Inverter) des Hybrid-Systems unter. Die Aggregate versteckte man diskret unter einer aus Aluminium gefrästen Abdeckung mit integrierten Kühlkörpern.

6 Kommentare > Kommentar schreiben

08.09.2011

wo muss ich unterschreiben? jaguar <3

08.09.2011

Wow! Das ist mal ein schönes Auto. Weiter so Jaguar :applaus:

08.09.2011

Mein Gott... :applaus: :love: Erste Anlaufstelle auf der IAA: Der Jaguar Messestand. Die Optik in Serie, etwas über 300PS, für das Gewissen eine Hybridoption und ein Preis um die 50.000€. Der Kredit wäre meiner Bank sicher.

10.09.2011

Was wurde eigl. aus Jaguars Vorhaben einen Roadster unter dem XK einzuführen, der C-X16 wäre doch die Perfekte Plattform und würde bestimmt Audi,Porsche,BMW und MB das Leben schwer machen. :evil:

10.09.2011

Warum sollte es die kommende Serienversion des C-X16 nach dem Coupé nicht auch als Roadster geben? ;)

11.09.2011

Ich hoffe ja darauf.


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