Lamborghini steht für Extreme - und schon bald auch im Segment der Performance-SUV. Den Ausblick auf einen ausgeprägten Supersportler unter den Offroadern bietet die neue Lamborghini-Studie „Urus“, die von nicht von weniger als atemberaubenden 600 PS angetrieben wird und das Design im Zeichen des Kampfstieres neu interpretiert. Seine Weltpremiere feiert das Concept Car auf der Auto China 2012 in Peking (25.04.2012 - 02.05.2012).
© Foto: Lamborghini
„Der Urus ist eine sehr konkrete Idee für die Zukunft von Lamborghini - als dritte Baureihe und als perfekte Ergänzung zu unseren Supersportwagen“, sagt Stephan Winkelmann, Präsident und CEO von Lamborghini. Mit dem viersitzigen Urus ließe sich ein Lamborghini als Erstwagen im Haushalt nutzen. Das verbreitert die Kundenbasis der Marke enorm, spricht Familien und Lamborghini-Sportwagenfahrer an, die bislang SUV-Modelle anderer Hersteller fuhren. Als Zielmärkte sehen die Italiener insbesondere die USA, Großbritannien, Deutschland, Russland, den Mittleren Osten und China. Vorstellbar ist ein Produktionsvolumen von 3.000 Fahrzeugen pro Jahr.
Design: Messerscharf und muskulös
Wie es längst Tradition bei Lamborghini ist, stammt der Name des neuen Lamborghinis aus der Welt der Stiere. Der Urus, auch Auerochse, zählt zu den wilden und stattlichen Urformen der Rinder. Ur-Bullen konnten bis zu 1,80 Meter Schulterhöhe messen. Der spanische Kampfstier, wie er seit 500 Jahren gezüchtet wird, ist in seinem Erscheinungsbild eng verbunden mit dem Auerochsen.
Der Lamborghini Urus stellt Design, Performance sowie Fahrspaß kompromisslos in den Vordergrund und bietet dabei reichlich Platz für vier Personen, für das Reisegepäck oder einen großen Einkauf. Er ist muskulös und absolut durchtrainiert. Mit einer Länge von 4,99 Metern passt der Urus bestens in die Klasse der sportlichen SUV, ist aber mit einer Höhe von nur 1,66 Metern deutlich flacher als seine Wettbewerber. Zusammen mit der Breite von 1,99 Metern besitzt der Lamborghini Urus die perfekten Proportionen für den Supersportwagen unter den SUV.
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Messerscharf gezeichnete Linien und gespannte Flächen prägen den Lamborghini Urus, der in einem leicht chromglänzenden Rot lackiert ist. Die Front belegt die klare Familienzugehörigkeit: Eine starke Dreidimensionalität mit scharfen Linien, die klare Pfeilung, die großen Lufteinlässe, die aerodynamisch ausgefeilte Funktion der Elemente oder die von der Fronthaube über das Dach bis zum Heck durchlaufenden Linien - diese Merkmale der Lamborghini-Formensprache finden sich ebenfalls am Urus wieder.
Und doch wurde jedes Detail neu interpretiert: Die Macher führten beispielsweise die LED-Scheinwerfer in einer horizontalen, siebeneckigen Form aus, während LED-Lichtleiter dem Tagfahrlicht die charakteristische Y-Form geben. Das LED-Nebellicht sitzt unterhalb der großen Lufteinlässe. Dazwischen hat der adaptive Frontspoiler seinen Platz.
Charakteristisch für die Seitenansicht ist die schmale Fensterfläche, die sich nach hinten stark verjüngt. Die riesigen 24-Zoll-Räder im Doppelspeichen-Design schmiedete Lamborghini aus matt bearbeitetem Aluminium. Fünf verschraubte Carbon-Flügel optimieren bei den Rädern die Belüftung. Auf konventionelle Außenspiegel verzichteten die Macher: kleine, aerodynamisch optimierte Kameras beobachten das Verkehrsgeschehen hinter dem Fahrzeug. Die Anzeige erfolgt über zwei TFT-Bildschirme links und rechts im Cockpit.
Das kraftvolle Heck erscheint für einen Lamborghini erstaunlich rund. Die schmalen Heckleuchten mit Y-Signatur verbindet ein schwarzer Streifen, der zusätzlich die Breite betont. Weitere Akzente setzen die vier sechseckigen Endrohre der Abgasanlage, die Lamborghini aufwändig in Chrom-Elemente einpasste.
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Adaptive Aerodynamik: Für das Optimum stets angepasst
Eine Leistung von rund 600 PS, Leichtbau, eine variable Bodenfreiheit und selbstverständlich ein permanenter Allradantrieb sorgen für eine Symbiose aus Dynamik und Vielseitigkeit. Ob die gewaltige Power von einem V8- oder V10-Triebwerk oder gar einem Hybrid-Antrieb stammt, gab Lamborghini nicht bekannt. Auch zu den Performance- und Verbrauchswerten äußerten sich die Italiener nicht. Ein Ziel ist klar definiert: Der Lamborghini Urus soll in der CO2-Emission alle vergleichbaren Wettbewerber unterbieten.
Leichtbau erweist sich als die entscheidende Voraussetzung nicht nur für einen moderaten Verbrauch, sondern ebenso für Fahrdynamik und Handling. Ein niedriger Schwerpunkt und eine variable Karosseriehöhe zählen zu den Lösungen. Daneben glänzt der Lamborghini Urus mit einer adaptiven Aerodynamik: Der höhenverstellbare Frontspoiler ermöglicht in Verbindung mit der variablen Karosseriehöhe einen guten Rampenwinkel und schützt gleichzeitig vor Hindernissen.
In seiner niedrigsten Position unterstützt der Frontspoiler die Fahrstabilität durch gute Aerodynamik bei hohen Geschwindigkeiten. Am oberen Rand der Heckscheibe sitzt zusätzlich ein Deflektor, der den Luftstrom über die Heckscheibe auf den adaptiven Heckspoiler lenkt. Somit lässt sich die aerodynamische Balance des Lamborghini Urus jederzeit der jeweiligen Fahrsituation anpassen.
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Interieur: Konsequenter auf Leichtbau ausgerichtet
Nahezu das komplette Interieur ist - der Leichtbaustrategie von Lamborghini konsequent folgend - in Carbon ausgeführt. Als besonders auffällig zeigt sich der Mitteltunnel - eine offene, skelettartige Carbon-Struktur, die sich durch das gesamte Interieur zieht und nur teilweise von mit Leder bezogenen Kissen verkleidet wird.
Hinter dem Lenkrad befinden sich lediglich die Schaltpaddel für das Doppelkupplungsgetriebe. Alle weiteren Funktionen wie Blinker, Licht und Scheibenwischer sind entweder ins Multifunktionslenkrad integriert oder auf die Mittelkonsole ausgelagert. Seine Informationen erhält der Fahrer von einem frei programmierbaren TFT-Bildschirm hinter dem Lenkrad. Die Nebenfunktionen wie Navigation, Entertainment und Klima lassen sich über einen Touchscreen auf dem Mitteltunnel bedienen. Ein weiterer Touchscreen steht den Fondpassagieren zur Verfügung.
Erbe: Lamborghinis zweiter SUV
Das SUV-Segment ist für Lamborghini keineswegs fremdes Terrain: Der längst legendäre LM002 wurde von 1986 bis 1993 produziert. Das geländetaugliche Automobil besaß einen 450 PS starken V12-Motor mit 5,2 Litern Hubraum aus dem Lamborghini Countach LP5000S QV. Trotz seines hohen Leergewichtes von etwa 2.700 Kilogramm beschleunigte der LM002 in nur 8,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und erzielte eine Höchstgeschwindigkeit von 223 km/h. Gleichzeitig bestach der LM002 durch ein luxuriöses Interieur. Obwohl kaum mehr als 300 Serienexemplare entstanden, hat der LM002 seinen Platz in der Automobilhistorie sicher.
Toldi
13.05.2012
Endlich kann die Gattin des Lambo-Kunden auch standesgemäß fahren und muss nicht auf einen schlimmen Cayenne ausweichen ... :-)