Lotus Eco Elise: Der neue Öko-Krieger

, 11.07.2008

Lotus geht neue Wege beim „grünen“ Auto: Das Projekt „Eco Elise“ demonstriert die Herstellung eines Sportwagens im Einklang mit der Natur. Konkret bedeutet dies, dass sich im Lotus Eco Elise zahlreiche 100 Prozent biologisch abbaubare Rohstoffen wiederfinden, wie zum Beispiel bei den Karosserie-Komponenten und im Innenraum Hanf, Bio-Wolle und Sisal sowie auf Wasser basierende Lackierungslösungen. Der britische Öko-Krieger feiert seine Premiere auf der London Motor Show (23.07.2008 - 03.08.2008).


Dass Lotus auch technisch einen Öko-Renner auf die Räder stellen kann, bewies man vor zwei Jahren mit der Einführung des 254 km/h schnellen Exige 265E, der nicht mit herkömmlichen Benzin fährt, sondern mit Bio-Äthanol. Beim Eco Elise soll der Fahrer jedoch auch auf eine besonders verbrauchsgünstige Fahrweise durch ein Display im Armaturenbrett hingewiesen werden, das den optimalen Zeitpunkt zum Wechsel eines Ganges anzeigt.


Die Lotus-Philosophie „Performance durch Leichtbauweise“ setzten die Macher auch beim Eco Elise perfekt um. So punkten die ökologischen Materialien nicht nur bei der Umweltfreundlichkeit, sondern auch beim Gewicht; denn der Eco Elise ist nochmals 32 Kilogramm leichter als der herkömmliche, fliegengewichtige Elise S. Beim identischen Motor geht dies mit einem niedrigeren Spritverbrauch und einer höheren Performance einher. Der Leichtgewichtsgedanke zieht sich sogar bis zum Sound-System von Alpine durch, das samt Lautsprecher nur 1,5 Kilogramm wiegt, aber auch MP3- und iPod-Technik bietet.

 

Hanfgewebe nutzten die Macher als wichtigsten Bestandteil bei der Karosserie und dem Spoiler, da es erneuerbar ist und sich ferner durch außergewöhnliche Materialeigenschaften mit sehr starken Fasern auszeichnet. Dreht man die Zeit zurück, wurde schon damals Hanf zur Herstellung von kräftigen Seilen genutzt. Für die Teppiche der Eco Elise verwendet Lotus wiederum Sisal. Dabei handelt es sich um eine starke Agave-Faser, die sich durch Abriebfestigkeit auszeichnet.


Hanffasern kommen ebenfalls bei den in Leichtbauweise entstandenen Sitzen zum Einsatz. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von Hanf liegt im geringen Energieverbrauch bei der Produktion. Den Hanf kombiniert Lotus mit einem Polyester-Harz. In naher Zukunft möchten die Briten komplett recyclebaren Kompositharz verwenden. Für die Polsterung der Sitze nutzte Lotus biologisch abbaubare Wolle, die mit der „EU-Blume“ zertifiziert wurde, einem europäischen Gütezeichen für eine höhere Umweltverträglichkeit.

In das aus Hanffasern bestehende Hardtop integrierte Lotus zwei Solarmodule, um die elektrischen Systeme der Eco Elise mit Energie zu versorgen, statt diese komplett vom Motor zu holen. Und auch hier wird erneut deutlich: Statt Carbon, einem Kunststoff, setzt Lotus auf Hanf.


Doch auch im Bereich der Produktion hält bei Lotus der umweltbewusste Gedanke seinen Einzug, unter anderem durch die Verwendung von Solarenergie. Im Rahmen von Verbesserungen konnten die Briten im Jahre 2007 - im Vergleich zu 2006 - den Verbrauch von Strom um 14 Prozent, den von Gas um 30 Prozent und den Wasserverbrauch um 11 Prozent reduzieren. Damit einhergehend werden 57 Prozent der Abfallprodukte recycelt.

6 Kommentare > Kommentar schreiben

11.07.2008

Wenn die Karre brennt wird man high und wenns regnet läuft der Lack davon, hehehe. Nein, ernst. Umwelt schön und gut, aber der Stoff im Innenraum gefällt mir nicht. Sieht aus wie in einem Opel-Youngtimer.

11.07.2008

Die Idee und Umsetzung ist aller Ehre wert, aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass ein Lotus eines der Autos ist, in dem man nicht an die Umwelt denkt. Ich möchte mal jemanden erleben, der in einer Elise sitzt und spritspart. Solche Menschen würde ich glatt als "gefühlskalt" bezeichnen. :boing:

11.07.2008

Ich glaube du hast im ersten Satz das Wort "nicht" vergessen. ;)

11.07.2008

[QUOTE=Likwit;53983]Ich glaube du hast im ersten Satz das Wort "nicht" vergessen. ;)[/QUOTE] Oha, danke für den Hinweis!

12.07.2008

Gibt Lotus den auch genauere technische Details/Daten frei?

12.07.2008

Mehr Infos als in dem Artikel sind nicht bekannt. Es steckt jedoch der herkömmliche Motor aus der Eise S unter der Haube. Das wäre dann ein 1,8 Liter großer Vierzylinder mit 136 PS Leistung sowie einem maximalen Drehmoment von 172 Nm bei 4.200 U/min. Zieht man die 32 Kilogramm vom Gewicht der Elise S ab, wiegt der Eco Elise 828 Kilogramm. Schon der herkömmliche Elise S benötigt mit so wenig PS nur 6,1 Sekunden für den Spurt von 0 auf Tempo 100. Sicherlich könnte Lotus auch ein astärkeres triebwerk, wie z. B. das vom Elise R, integrieren, aber bei diesem Projekt zählt allein der Öko-Gedanke bei den Bauteilen des Autos.


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