Kaum hat Lamborghinis neues Spitzenmodell Aventador die Supersportwagen-Welt erschüttert, stehen schon die ersten Tuning-Versionen parat: Oakley Design macht aus dem Lamborghini LP 700-4 den LP 760-2. Die Typenbezeichnung verrät: Die Leistung steigert sich von 700 PS auf 760 PS - allerdings bhp, was bedeutet, dass der Oakley-Aventador eigentlich sogar LP771-2 heißen müsste; denn seine PS-Zahl beträgt exakt 770,54. Außerdem lässt der Name erahnen: Von Allrad schwenken die Briten auf Heckantrieb um.
© Foto: Oakley Design
Produziert werden vom Oakley-Aventador nur exakt fünf Stück, jedes durch eine nummerierte Plakette gekennzeichnet. Drei davon sind bereits verkauft. Allerdings soll es auch einzelne Komponenten des LP760-2-Paketes für Kunden geben, die nur bestimmte Teile ihres Aventadors ändern wollen. Zum gesamten Kit gehören zunächst ultraleichte Alufelgen, die Oakley zusammen mit seinem Partner HRE entwickelte. Damit reduzieren sich die ungefederten Massen um 4,0 Kilogramm pro Rad. Das Design entspricht den Oakley Design P40-Felgen der Ferrari- und Porsche-Modelle des Tuners.
Bei den originalen, bereits imposanten Reifendimensionen von 255/35 ZR 19 vorn und 355/30 ZR 20 hinten haben es die Briten nicht belassen, sondern dem Italo-Geschoss zu einem noch größeren Fußabdruck verholfen. Das soll vor allem den Antriebsrädern hinten zu mehr mechanischem Grip im fahraktiven „Corsa“-Modus verhelfen.
Obwohl die meisten Kunden vermutlich nur die Carbonfaser-Teile, den Sportauspuff und das überarbeitete Mapping kaufen werden, rechnet Oakley doch mit einigen hartgesottenen Interessenten am reinen Heckantrieb. Folgen: Weitere Gewichtsreduzierung, gesteigerte Performance und der zusätzliche Fahrspaß, den ein driftendes Heck vermittelt. Zusammen mit Partner Intrax entwickelt Oakley derzeit außerdem einige Fahrwerks-Upgrades. Dazu gehört das Entfernen des Frontdifferenzials und weiterer Allradkomponenten, so dass 85 Kilogramm eingespart werden.
Die Leistungsangaben von Lamborghini für den serienmäßigen Aventador von 700 PS und 690 Nm will Oakley bis zur Fertigung der Kleinstserie um jeweils rund 10 Prozent erhöhen. Dazu beitragen sollen das veränderte Mapping und eine größere Airbox, der vergrößerte Ansaugtrakt und eine Titan-Auspuffanlage. Das dürfte neben dem Leistungszuwachs ferner weitere 30 Kilogramm Gewichtsersparnis bringen.
© Foto: Oakley Design
Das letztendliche Ziel lautet momentan: 771 PS und 745 Nm Drehmoment. Welche Performance-Daten Oakley anvisiert, ist noch nicht bekannt. In der Serie spurtet der Lamborghini Aventador mit seinem 6,5 Liter großen Zwölfzylinder und 700 PS in nur 2,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 350 km/h.
Im Zusammenspiel mit dem Power-Output möchte Oakley dem Aventador mit einer optimierten Aerodynamik weiter auf die Sprünge helfen, so dass der serienmäßige Kampfstier im Vergleich dazu relativ zahm wirkt. Front- und Heckschürzen werden so umfunktioniert, dass sie der besseren Belüftung dienen. Das gilt außerdem für die hinter den Türen platzierten Lüftungsschlitze.
Kunststoff-Teile werden durch Carbonfaser ersetzt. Oakley lackiert die Teile oder gestaltet diese im Carbon-Look. Der veränderte Heckdiffusor, entwickelt im Windkanal, sorgt für bessere Highspeed-Stabilität und mehr Grip sowohl für Heck- als auch für Allradantrieb. Die Carbonfaser-Außerspiegel und Motorabdeckungen ersetzen direkt die Serienteile. Zusammen mit dem schwarzen Carbon-Dach geben sie dem Oakley Lamborghini Aventador sein charakteristisches Aussehen.