Renault und Nissan kaufen Mehrheit an Lada

, 06.05.2012

Lada ist der größte russische Autohersteller und soll von der Renault-Nissan-Allianz übernommen werden, um die Modellpalette zu modernisieren, zu erweitern und den Technologietransfer zu beschleunigen. Für Renault-Nissan ist es die Möglichkeit, auf dem russischen Markt Fuß zu fassen. Renault und Nissan sichern sich mit einer Investition von 750 Millionen US-Dollar 67,13 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen.


AvtoVAZ, der Hersteller von Lada, wird künftig von Renault, Nissan, der russischen Staatsholding Rostechnologii und der russischen Investmentbank Troika Dialog kontrolliert. Während Renault und Nissan investieren, übernimmt Rostechnologii die Schuldenrestrukturierung von AvtoVAZ.

Renault trägt bis 2014 in mehreren Etappen 300 Millionen Dollar zur Gesamtinvestition bei, während Nissan 450 Millionen Dollar beisteuern wird. Insgesamt hält das Joint Venture 74,5 Prozent an AvtoVAZ. Im Rahmen des Abkommens übernimmt das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen sämtliche AvtoVAZ-Anteile von Troika Dialog.

Renault beteiligte sich bereits 2008 mit 25 Prozent an AvtoVAZ und begleitete die grundlegende Restrukturierung des Unternehmens. Rostechnologii verringert den Schuldenstand des größten russischen Automobilherstellers um 238 Millionen Dollar (7 Milliarden Rubel). Im Gegenzug erhält die Holding die Gewinne aus den vorgezogenen Verkäufen der nicht strategischen Aktiva. Die verbleibenden zinslosen Darlehen in Höhe von 1,56 Milliarden Dollar (46 Milliarden Rubel) werden langfristig garantiert. Damit ermöglicht das Joint Venture AvtoVAZ eine solide Bilanz und langfristig ausreichende Liquidität.

Die Renault-Nissan-Allianz wird in den kommenden Monaten die finanzielle, juristische und umwelttechnische Situation eingehend prüfen. Bis Ende 2012 wollen die beteiligten Partner die endgültigen Verträge unterzeichnen und die geplanten Transaktionen durchführen.

Das Joint Venture markiert eine weitere wichtige Etappe der Partnerschaft, nur einen Monat nach der Eröffnung der neuen Fertigungslinie der Renault-Nissan-Allianz und AvtoVAZ am traditionsreichen Standort Togliatti. Auf der neuen Produktionsstraße werden pro Jahr 350.000 Fahrzeuge der Marken Lada, Renault und Nissan gebaut. Insgesamt verfügt das Werk damit über eine Produktionskapazität von 1 Million Fahrzeugen.

In dem neuen Werkskomplex baut Lada seine Fahrzeuge. Noch in diesem Jahr beginnt auf der gleichen Fertigungsstraße die Montage von Nissan-Fahrzeugen. Ab 2013 folgen zusätzlich zwei Renault-Modelle. Insgesamt sollen fünf Modelle der drei Marken vom Band laufen. Auch die Produktion von Motoren und Getrieben erfolgt in dem neuen Produktionsbereich.

Russland verzeichnet aktuell in Europa das stärkste Wachstum - ein Trend, der sich in den kommenden Jahren fortsetzen dürfte. Grund dafür ist der wirtschaftliche Aufschwung in den mittleren und höheren Einkommensschichten. Inzwischen verdienen über 10 Millionen russische Haushalte mehr als 50.000 US-Dollar pro Jahr.

In 2011 wechselten im größten Land der Erde 2,65 Millionen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in Kundenhand. Für 2012 liegen die Schätzungen bei 2,9 Millionen Neuzulassungen. Die Renault-Nissan-Allianz verkaufte im vergangenen Jahr 878.990 Fahrzeuge in Russland, davon 578.387 Modelle von Lada. Mit einem Marktanteil von 33 Prozent ist Russland heute nach China und den USA der drittgrößte Markt der Allianzpartner.

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