Toyota GT 86: Endlich da - der Sportwagen für pure Leidenschaft

, 29.11.2011


Die Zeit ist reif für einen neuen Sportwagen von Toyota. Der mit Hochspannung erwartete GT 86 feiert seine Weltpremiere auf der Tokio Motor Show (03.12.2011 - 11.12.2011). Mit konsequenter Fahrerorientierung und präzisem Ansprechverhalten auf Gas- und Lenkbefehle soll der kompakte Sportler mit Heckantrieb für echte Leidenschaft in reinster Form sorgen. Die Markteinführung in Deutschland ist für den Herbst 2012 vorgesehen.


Viele werden sich nun die Frage stellen, woher die Bezeichnung „GT 86“ stammt. Dieser verweist auf zwei Meilensteine von Toyota: Das „GT“ stellt eine Reminiszenz an den Toyota 2000 GT dar, dem ersten Supersportwagen von Toyota, der 1965 vorgestellt wurde und sogar zum Dienstwagen von James Bond avancierte. Noch wichtiger die „86“: Diese bezieht sich auf den legendären Corolla Levin AE86 - ein von 1983 bis 1987 gebautes kleines Leichtbau-Coupé, das für viele Toyota-Fans nach wie vor die Verkörperung des schlichten, erschwinglichen Spaßmobils darstellt.

Sportlicher Fahrspaß in kompakter Verpackung

Gezielt für sportliche Fahrer entwickelt, soll der 200 PS starke Toyota GT 86 als Kurvenräuber auf Landstraßen und Passstraßen in den Bergen überzeugen. Pferdestärken sind dazu nicht erforderlich, wie es beispielsweise der Lotus Elise oder der Honda S2000 mit wenig Gewicht und purer Agilität zeigten. Dazu soll der Preis überzeugen: Es wird gemunkelt, dass der Toyota GT 86 weniger als 30.000 Euro kosten könnte.

Der flache und äußerst aerodynamische Toyota GT 86 basiert auf einer völlig neuen Plattform. Mit dem Verzicht auf einen schweren, überdimensionierten Antrieb kehrt der GT 86 zu den sportlichen Wurzeln von Toyota zurück - mit der einzigartigen Kombination eines drehfreudigen Boxer-Frontmotors mit Hinterradantrieb. Hinzu kommen die kompakten Abmessungen, geringes Gewicht sowie der niedrige Fahrzeugschwerpunkt, woraus sich ein bestmögliches Verhältnis zwischen Leistung und Gewicht ergibt.


Mit 4,240 Metern Länge, 1,285 Metern Höhe und 2,570 Metern Radstand dürfte der neue Toyota GT 86 der kleinste viersitzige Sportwagen der Welt sein. Sowohl der Antriebsstrang als auch die Fahrerposition wurden so tief und so weit hinten wie möglich angeordnet, um ein nahezu perfekt ausbalanciertes Gleichgewicht bei einer Achslastverteilung von 53:47 Prozent zu erzielen.

Der flache Boxermotor in der Fahrzeugfront und der niedrigste Fahrer-Hüftpunkt aller Toyota-Modelle verleihen dem GT 86 einen extrem niedrigen Schwerpunkt von lediglich 46 Zentimetern. MacPherson-Federbeine an der vorderen Radaufhängung, Doppelquerlenker hinten sowie große innenbelüftete Scheibenbremsen an den Vorder- und Hinterrädern sorgen dafür, dass der Fahrer den Sportwagen-Genuss in seiner reinsten Form mit außergewöhnlicher Wendigkeit, Agilität und Präzision erlebt.

Weltweit erster Boxermotor mit D-4S Einspritzung

Der 2,0 Liter große Saugmotor des Toyota GT 86 stellt das Ergebnis der gemeinsamen Entwicklungsarbeit von Subaru und Toyota dar. Der von Subaru neu entwickelte Vierzylinder-Boxermotor mit 1.998 cm³ Hubraum wurde mit der D-4S Einspritztechnologie von Toyota ausgerüstet, die mit Doppel-Injektoren sowohl für Direkt- als auch für Saugrohreinspritzung arbeitet. In Verbindung mit dem hohen Verdichtungsverhältnis von 12,5:1 erlaubt D-4S eine Steigerung von Leistung und Drehmoment über ein breites Drehzahlband, ohne dabei Kraftstoffeffizienz und Umwelteigenschaften zu beeinträchtigen.

 

Das Triebwerk leistet 200 PS bei 7.000 U/min und ein maximales Drehmoment von 205 Nm bei 6.600 Touren. Die Performance-Daten gaben die Japaner noch nicht bekannt. Für die Kraftübertragung an die Hinterräder stehen ein manuelles Sechsgang-Getriebe mit kurzen Schaltwegen und präziser Führung sowie eine Sechsstufen-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad zur Verfügung.


Zudem kommt ein Sperrdifferential zum Einsatz, das unter allen Fahrbedingungen die Traktion und den Grip optimiert. Das Antiblockiersystem (ABS) und die abschaltbare Fahrzeugstabilitätskontrolle VSC (Vehicle Stability Control) stimmten die Macher auf maximale Dynamik bei minimalen elektronischen Eingriffen ab.

Funktionale Schönheit des Designs

Der GT 86 kombiniert die aus dem Motorsport inspirierte Aerodynamik mit einem ausdrucksstarken, dynamischen Design, welches das Erbe der großen Sportwagen von Toyota heraufbeschwört. Das mutige, schlichte und doch ikonische Design basiert auf der neuen Toyota-Formensprache: Das Frontdesign lenkt mit Hilfe eines vergrößerten unteren Kühlergrills die Aufmerksamkeit auf den unteren Bereich des Fahrzeugs und erzeugt einen unverwechselbaren, charakterstarken Ausdruck. Die Idee des „Keen Look“ legt dabei die Basis für ein klares und ausdrucksstarkes Styling.

Verstärkt wird die neue Formensprache durch schnittige Scheinwerfer, die wie ein Raubtier auf ihre Beute warten, während der große Kühllufteinlass den Asphalt geradezu verschlingen möchte. Muskulös wirken die Flanken. Wie ein Kurvenräuber kauert der Toyota GT 86 mit seinen 17 Zoll großen Felgen auf der Straße. Die Silhouette wird von dem nach oben gezogenen hinteren Seitenfenster bestimmt. Derweil spannen sich die Karosserieflächen athletisch um die Radhäuser und den Rahmen.


Der Fahrzeugkörper wirkt aerodynamisch durchgeformt und suggeriert bereits optisch eine starke Vorwärtsbewegung und einen tiefen Schwerpunkt. Das Handling bei hohen Geschwindigkeiten optimieren ein Heckspoiler und ein großer Diffusor, in dem die Japaner die zwei Endrohre der Abgasanlage integrierten.

Cockpit auf Sportlichkeit fokussiert

Das Cockpit des Toyota GT 86 rückt den Fahrer in den Mittelpunkt und strebt in allen ergonomischen und funktionellen Details nach einer perfekten Harmonie zwischen Fahrer und Auto. Die sportlichen Sitze sollen bei allen Fahrbedingungen eine ausgezeichnete Unterstützung bieten. Mit einem Durchmesser von 365 Millimetern ist das Lenkrad das kleinste, das je in einem Toyota zum Einsatz kam.

Ein großer Drehzahlmesser bildet das Zentrum des Kombiinstrumentes. Bei Gestaltung und Anordnung der Displays und Anzeigen spielten Sichtbarkeit und Ablesbarkeit bei sportlicher Fahrweise die entscheidende Rolle. Applikationen in Carbon-Optik, ein schwarzer Dachhimmel, rot abgesetzte Nähte in den Sitzpolstern und leichte Aluminium-Pedale komplettieren das sportliche Interieur.

50 Jahre Toyota Sportwagen mit Frontmotor und Hinterradantrieb

Der neue Toyota GT 86 ist aktuell der weltweit einzige Sportwagen mit einem Front-Boxermotor und Hinterradantrieb - aber nicht der erste. Diese Ehre gebührt dem Toyota Sports 800 mit einem Zweizylinder-Boxermotor, den das Unternehmen 1962 zu entwickeln begann. Es war der Auftakt zu einer langen Historie von Frontmotor/Hinterradantriebs-Sportwagen, die sich bei den Kunden ebenso erfolgreich zeigten wie auf den Rundkursen.

 

Spätestens mit dem Toyota 2000 GT, den die Japaner im Jahre 1965 auf der Tokio Motor Show vorstellten, löste das Unternehmen die Eintrittskarte in den Kreis der hochkarätigen Sportwagen-Hersteller von Weltformat. Der Supersportwagen mit einem 2-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor und einer Leistung von 150 PS bei 6.660 U/min zeichnete sich damals durch eindrucksvolle Fahrwerte aus und fuhr beim Großen Preis von Japan 1966 auf den dritten Platz. Danach stellte der Japaner drei Langstreckenrekorde auf, darunter den Geschwindigkeitsrekord über 15.000 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 207 km/h.


Eine Cabrio-Version des Toyota 2000 GT tauchte 1967 im James-Bond-Film „Man lebt nur zweimal“ auf. Leider gab es dieses Fahrzeug nie in Serie: Das offene Filmfahrzeug wurde eigens für den Hauptdarsteller Sean Connery angefertigt. Als Dienstwagen von James Bond zu fungieren, stellt eine besondere Ehre dar, die sich Toyota nur mit Aston Martin, Lotus und BMW teilt. Im fünften Abenteuer mit dem Titel „Man lebt nur zweimal“ (Original: „You only live twice.“) entkommt 007 in einem 2000 GT zahllosen Schurken.

In den USA nahm der frühere Le-Mans-Sieger Carroll Shelby 1968 mit einem Toyota 2000 GT am Sports Car Club of America Cup bei den Serienfahrzeugen der Kategorie C teil. Shelby erzielte mit dem 2000 GT in dieser Serie vier Siege gegen die bis dahin dominanten Porsche 911.

Toyota nutzt die Erkenntnisse aus dem Motorsport und die analytischen Fähigkeiten von Rennfahrern seit langem bei der Optimierung der für den Straßenverkehr bestimmten Modelle. Zur Entwicklung des 1984 vorgestellten MR2 verpflichtete das Unternehmen daher den legendären amerikanischen Rennfahrer Dan Gurney als Testfahrer. Der MR2 galt zu seiner Zeit als einer der Sportwagen mit der besten Straßenlage weltweit.


In den 36 Jahren von 1970 bis 2006 stellte Toyota sieben Generationen des Celicas vor, die auf der ganzen Welt erfolgreich waren. Die ersten Celicas besaßen einen Heckantrieb und Sportwagen-Fans liebten sie besonders wegen ihres Handlings. Der 1971 in Europa eingeführte Celica ST erhielt ein Fünfgang-Getriebe und breitere Reifen. Der nächste, ganz auf den europäischen Markt zugeschnittene Celica von 1985 kam mit einem Frontantrieb und dem leistungsstarken 2.0-Liter-Motor des Typs 3S-GE.

1979 präsentierte Toyota das Modell Supra. Die ersten beiden Supra-Generationen basierten auf dem Celica. Erst in der dritten Generation von 1986 entwickelte Toyota den Supra zu einem eigenständigen Modell weiter. Der Supra stand klar in der Tradition des 2000 GT: Alle vier Generationen besaßen Sechszylinder-Reihenmotoren und Heckantrieb.

Mit jeder neuen Supra Generation steigerte Toyota den Hubraum, zunächst von 2,5 Liter auf 2,7 Liter und schließlich auf 3,0 Liter. Den vorläufigen Gipfel bildete der serienmäßige 320-PS-Motor mit Doppelturbo von 1993, der den Supra Mk. VI in nur 5,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigte und bei 250 km/h abgeregelt wurde.

Als Meilenstein besonderer Art kristallisierte sich in dieser Reihe der legendäre Corolla Levin AE86 heraus, für viele Toyota Fans nach wie vor die Verkörperung des schlichten, erschwinglichen Spaßmobils. So dürfte es kaum verwundern, dass eben dieser AE86 als Inspiration für den Toyota GT 86 diente. Als authentische, bezahlbare und individuell anpassbare Fahrmaschine lässt der GT 86 den betörenden Geist des Corolla Levin AE86 jetzt wieder aufleben.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Toyota-News
Toyota Tundra Ultimate Motocross Truck: der Pickup für Schlamm-Biker.

Toyota Tundra Ultimate Motocross Truck: Der Pickup …

Gerne fährt der japanische Weltkonzern für Show Cars in den USA schwere Geschütze auf. Toyotas diesjähriges Highlight für Spezialeinsätze: der Ultimate Motocross Truck. Dabei handelt es sich um einen …

Ein Toyota Camry ist das Pace Car bei den berühmten Daytona 500 im Jahr 2012.

Toyota Camry Daytona 500 Pace Car: Bestseller führt …

Für einen Autohersteller in den USA stellt es immer eine besondere Ehre dar, das Pace Car für die berühmten Daytona 500 zu stellen, dem prestigeträchtigsten NASCAR-Rennen. Das Feld der Rennboliden beim …

B-Spec Club Racer nennt Toyota seine verschärfte Version des Yaris.

Toyota Yaris B-Spec Club Racer: Kleiner Japaner für …

B-Spec Club Racer nennt Toyota seine verschärfte Version des Yaris. Es handelt sich um die erste Rennvariante des neuen 2012er-Modells von Toyotas Kleinwagen. Antreten wird die wasabi-scharfe Rennsemmel im …

Toyota Tacoma TRD T/X Baja Series: Für den puren Offroad-Kick gebaut

Toyota Tacoma TRD T/X Baja Series: Für den puren …

In eine neue Extreme geht in den USA der Toyota Tacoma TRD T/X Baja Series Limited Edition Pickup. Aus dem Offroad-Rennsport abgeleitet, dürfte dieses Sondermodell im freien Gelände oder auf …

Toyota Oakley Surf Tacoma: Der Traum aller Surfer

Toyota Oakley Surf Tacoma: Der Traum aller Surfer

Surfer haben seit jeher ein großes Problem: Es gibt kein Auto, das den Anforderungen dieser Sportler vollends gewachsen ist. So müssen sie sich gezwungenermaßen ihr Traummobil selbst zusammenbauen. Dies soll …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo