Das Verlangen ist groß: Viele wünschen sich einen neuen Skoda Pickup. Jetzt ist er da: der Skoda Mountiaq. Doch um den Skoda Kodiaq Pickup zu realisieren, waren 35 Azubis und über 2.000 Arbeitsstunden notwendig. Dieser Pickup sieht nicht nur cool aus, er besitzt für schwerste Offroad-Einsätze auch jede Menge starker Features an Bord. Wir hatten bereits die Möglichkeit, den Skoda Mountiaq zu fahren. Was dieser Pickup alles bietet, zeigt unser erster Check.
Es gibt bislang nur dieses eine Fahrzeug - der Skoda Mountiaq ist ein echtes Unikat auf Basis des Skoda Kodiaq Scout. Mit dem eigens entworfenen Farbton „Sunset Orange“ zieht der Skoda Kodiaq Pickup bereits von Weitem die Aufmerksamkeit auf sich. Doch es war nicht einfach damit getan, das Dach des Kodiaq abzusägen, um eine Ladefläche zu schaffen. Die Azubis mussten den Fahrzeugrahmen erweitern, damit der Mountiaq mit seiner neuen Karosserieform stabil ist und die höhere Nutzlast tragen kann.
© Foto: Ivo Hercik, Skoda
Als Pickup mit einer zweisitzigen Single-Cab-Kabine wurden die Türen vorne unter anderem verbreitert. Wo sich zuvor die hinteren Türen des Skoda Kodiaq befanden, beginnt nun die Ladefläche. Dazu fertigten die Lehrlinge eine Rückwand und Seitenfenster für die Fahrerkabine. Die markanten Seitenschweller mit Trittblechen heben nicht nur den robusten Auftritt hervor, sie steigern darüber hinaus die Fahrzeugstabilität.
An der weiter geschärften Frontpartie, was dem Skoda Mountiaq sehr gut steht, befindet sich zusätzlich ein Rammschutzbügel samt Seilwinde, die eine Zugkraft von 5 Tonnen ermöglicht. Weitere Akzente setzen an der Front neue Nebelscheinwerfer. Für eine bessere Sicht bei Dunkelheit sorgt zudem eine Lichtleiste auf dem Dach.
Eine Klappe: Die größte Herausforderung beim Bau des Skoda Mountiaq
Doch die größte Herausforderung bei der Verwandlung des Skoda Kodiaq Scout in einen Pickup bestand in der Heckklappe. Im Konzernregal gibt es zwar die Heckklappe des VW Amarok, aber die passte nicht. Also bauten die Azubis in Eigenregie eine neue, voll funktionstüchtige Heckklappe, inklusive Klappmechanismus und Scharnieren. Um Gegenstände auf der großen Ladefläche zu sichern, gibt es ein flexibles Befestigungssystem und ein Netz. Unter der beleuchteten Ladefläche befindet sich ferner ein versteckter Stauraum.
Im Vergleich zum Skoda Kodiaq nahm der Skoda Mountiaq in den Abmessungen zu. Der Mountiaq ist 4,999 Meter lang (plus 30,2 Zentimeter gegenüber dem Kodiaq), 2,005 Meter breit (plus 12,3 Zentimeter) und 1,710 Meter hoch (plus 5,1 Zentimeter). Den Radstand geben die Macher mit 2,788 Metern an, der damit drei Millimeter geringer ausfällt. Das Gewicht nahm deutlich zu: Der Mountiaq wiegt 2.450 Kilogramm (ohne Fahrer) und der Kodiaq mit gleichem Motor 1.711 Kilogramm. Daraus ergibt sich ein Plus von 739 Kilogramm für den Pickup.
© Foto: Ivo Hercik, Skoda
Antrieb Skoda Mountiaq: Starker Auftritt! Aber wirklich der passende Motor?
Unter der Motorhaube des allradangetriebenen Skoda Mountiaq Concept sitzt der aus dem Skoda Kodiaq bekannte 2,0 Liter Vierzylinder-Turbobenziner mit einer Leistung von 190 PS bei 4.200 bis 6.000 U/min. Das maximale Drehmoment von 320 Nm steht über ein breites Drehzahlband von 1.500 bis 4.100 Touren zur Verfügung. Die Kraftübertragung erfolgt über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG).
Der 2,0 Liter große Biturbo-Diesel mit 240 PS und satten 500 Nm hätte besser zu einem Offroad-Pickup gepasst. Aber auch mit dem Turbo-Benziner beschleunigt der schwere Mountiaq ordentlich von unten heraus. Die Performance-Daten des Mountiaq Concept Cars sind nicht bekannt. Ohne Frage, der Mountiaq ist kein Sportler und dementsprechend stimmten die Macher die Lenkung ab. So fällt das Lenkgefühl etwas leichter aus und die Lenkbefehle werden ein wenig verzögert umgesetzt.
Für Fahrten ins Gelände erhöhten die Azubis die Bodenfreiheit des Mountiaq im Vergleich zum Kodiaq Scout als Ausgangsmodell um rund 10 Zentimeter auf deutliche 29 Zentimeter. Sogar die kultige Mercedes-Benz G-Klasse kommt „nur“ auf eine Bodenfreiheit von 23,5 Zentimetern. Die Höherlegung des Skoda Pickups erfolgte unter anderem durch die 17 Zoll großen „Rockstar II“-Räder mit speziellen Offroad-Reifen.
An der Seite befindet sich außerdem ein Schnorchel, der als höhergelegte Luftansaugung im Offroad-Einsatz den Schutz des Motors erhöht: Einerseits wird bei Wasserdurchfahrten die Wattiefe deutlich vergrößert, da das Triebwerk auch unter Wasser atmen kann und keine Schäden erleidet. Das vermag bereits bei einer schnellen Bachdurchfahrt passieren, wenn sich das Wasser vor dem Fahrzeug aufstaut und ohne Schnorchel in den Ansaugbereich des Motors gelangt. Auf staubigen und sandigen Wegen schützt der Schnorchel wiederum vor dem Eindringen von Staub in den Originalfilter des Fahrzeugs und damit vor Motorschäden infolge von Unreinheiten.
© Foto: Ivo Hercik, Skoda
Innenraum Skoda Mountiaq: Das ist das Interieur, was Azubis wollen
Beim Einsteigen in den Skoda Mountiaq fallen im Innenraum sofort die mit Leder bezogenen und mit einer orangen Kontrastnaht versehenen Sportsitze ins Auge. Die gut konturierten Sitze bieten außerdem viel Seitenhalt. Ein Highlight stellt das in die Rückenlehnen eingestickte Mountiaq-Logo dar, dass die Azubis extra für dieses Concept Car kreierten: ein Auto vor einer Bergsilhouette. Auf den Sitzen können locker über 1,90 Meter große Personen bequem Platz nehmen.
Auch die Materialqualität überzeugt im Mountiaq: Unter anderem bezogen die Macher den oberen Teil des Armaturenbretts und die Mittelarmlehne mit Leder. Ebenso zum Einsatz gelangt ein griffiges Lederlenkrad, während die Innenseiten der Türen wie beim herkömmlichen Kodiaq oben angenehme Softtouch-Oberflächen aufweisen, unten allerdings harten, aber gut verarbeiteten Kunststoff.
Für die Party gibt es richtig was auf die Ohren: Die 320-Watt-Lautsprecher des neuen Sound-Systems ergänzten die Azubis um einen 2.000-Watt-Verstärker und einen 2.000-Watt-Subwoofer. Zahlreiche praktische Ablagen und Fächer bringen darüber hinaus kleine Mitbringsel im Innenraum unter.
Infotainment Skoda Mountiaq: Für die Vernetzung bestens gerüstet
In Verbindung mit dem Infotainment-System „Columbus“ besitzt der Skoda Mountiaq einen 9,2 Zoll beziehungsweise 23,4 Zentimeter großen Touchscreen in edlem Glasdesign mit einer gestochen scharfen Grafik. Dank eines WLAN-Hotspots können die Insassen frei surfen und streamen. Die Konnektivität von Smartphones erfolgt über Apple CarPlay, Android Auto, MirrorLink und SmartGate, um ausgewählte Smartphone-Apps über das Touch-Display des Fahrzeugs zu bedienen. Selbstredend, dass sich Smartphones induktiv beziehungsweise kabellos im Mountiaq aufladen lassen.
© Foto: Ivo Hercik, Skoda
Skoda Mountiaq: Wenn Azubis den Bau des Pickups selbst in die Hand nehmen
Wenn sich das Management noch nicht zu einem neuen Skoda Pickup durchringen kann, nehmen es die Azubis der unternehmenseigenen Skoda-Berufsschule halt selbst in die Hand. Von Skoda ausgewählt, durften 35 talentierte Lehrlinge aus verschiedenen Fachrichtungen von Design über Technik und Produktion das Fahrzeug entwerfen und anschließend selbst den Skoda Kodiaq Pickup namens Mountiaq bauen. Mit Begeisterung unterstützten Ingenieure und weitere Experten von Skoda die Realisierung des Pickups.
Acht Monate dauerte es, bis der Skoda Mountiaq fertig auf den Rädern stand. Bei jedem einzelnen Beteiligten floss viel Freizeit in das Projekt ein; denn der Schulalltag ging normal weiter. Die beteiligten Studenten können sichtlich stolz auf ihr Projekt sein. Dich auch die anderen Azubis der Skoda-Berufsschule dürfen sich freuen: Jeder erfolgreicher Absolvent erhält sicher einen Job bei Skoda.
Fazit Skoda Mountiaq: Dieser Pickup muss in Serie gehen!
Die Entscheider von Skoda sollten ernsthaft über eine Serienversion des Skoda Mountiaq nachdenken! Die Azubis zeigen, wie großartig ein moderner Skoda Pickup auf der Basis eines SUV aussieht. Der Markt ist vorhanden, wie andere Hersteller mit Pickups vom Schlage eines VW Amarok und Ford Ranger erfolgreich darlegen. Es wäre nicht der erste Pickup der Tschechen: Von 1995 bis 2001 gab es bereits den Skoda Felicia Pickup.
Technische Daten Skoda Mountiaq Concept:
Länge x Breite x Höhe: 4,999 x 2,005 x 1,710 Meter
Radstand: 2,788 Meter
Antriebsart: Allradantrieb
Hubraum Vierzylinder-Turbobenziner: 1.984 cm³
Leistung: 140 kW/190 PS bei 4.200 - 6.000 U/min
Drehmoment: 320 Nm bei 1.500 - 4.100 U/min
Getriebeart: 7-Gang-DSG (Doppelkupplungsgetriebe)
Leergewicht (ohne Fahrer): 2.450 Kilogramm
Frank (Gast)
15.04.2022
Was ist der Preis von diesem mega skoda. Es gibt tatsächlich noch Azubis die was drauf haben. Hut ab das ist ein mega Auto geworden was ich gern kaufen würde nur mit der größeren Motor version.
Christian Brinkmann
19.04.2022
@Frank: In der Tat ein tolles Fahrzeug und eine imposante Leistung der Azubis. Leider blieb es bislang bei einem Einzelstück, so dass der Mountiaq nicht käuflich erwerbbar ist.