Skoda Superb SportLine 280 Test: Das ist der neue Renner!

, 31.10.2016


Jetzt dreht er richtig ab: Der neue Skoda Superb Combi SportLine 280 kommt mit einer besonders rassigen Optik auf den Markt und besitzt auf Wunsch das Triebwerk des Seat Leon Cupra, der für seine bissigen Fahrqualitäten bekannt ist. Selbstredend, dass der sportlicher ausgelegte Kombi serienmäßig einige feine Extras besitzt. Als Speed Heads testen wir die Top-Motorisierung, um herauszufinden, was der allradangetriebene Skoda Superb Combi SportLine 280 drauf hat.

Mit einem modernen, scharfen Design setzte bereits der herkömmliche Skoda Superb Combi ein starkes Statement. Aber die SportLine legt nochmals nach: Auf den ersten Blick lässt sich der Skoda Superb Combi SportLine 280 durch schwarze Design-Elemente und coole anthrazitfarbene, glanzgedrehte 19-Zoll-Leichtmetallfelgen als dynamischer Typ erkennen. Zudem ist das Fahrwerk etwas tiefer gelegt.

Den SportLine-Auftritt schärfen an der Front ein schwarzer Kühlergrillrahmen, dunkel hinterlegte Nebelscheinwerfer und eine schwarz lackierte Chromleiste im unteren Lufteinlass. Dunkel getönt sind die Heckscheibe und die hinteren Seitenfenster mit einer schwarzen Rahmenleiste. Doch damit gab sich Skoda nicht zufrieden und lackierte bei dem schnellen Kombi außerdem die Außenspiegelgehäuse und die Dachreling in Schwarz.

Sportlich zeigt sich ebenfalls die Heckansicht. Das Heck besticht durch einen schwarzen Heckdiffusor mit einem horizontalen Chromelement, das für einen gelungenen Kontrast sorgt. Dazu verpassten die Macher dem Kombi einen in Wagenfarbe lackierten Dachkantenspoiler. Das Gesamtbild ist stimmig und sieht einfach klasse aus.

Echte Faszination: Das kann er mit dem Motor des Seat Leon Cupra

Für den Antrieb sorgt der 280 PS starke Top-Benziner. Dabei handelt es sich um einen 2,0 Liter großen Vierzylinder-Turbo, den es ausschließlich mit einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) und permanentem Allradantrieb gibt. Der Seat Leon Cupra kam mit dem gleichen Motor auf die gleiche Leistung, erhielt jedoch vor wenigen Monaten ab Werk eine Leistungsspritze auf 290 PS. Dazu kommt im Skoda ein maximales Drehmoment von 350 Nm, das über ein breites Band von 1.700 bis 5.600 Touren zur Verfügung steht.

Das Gaspedal voll durchgedrückt, fällt sofort auf, wie schnell der Turbolader anspricht, sofort reagiert und sich die Geschwindigkeit beeindruckend aufbaut. Ohne mit der Wimper zu Zucken, spurtet der Skoda Superb Combi SportLine 280 in nur 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h - für dieses Fahrzeug ein eindrucksvoller Wert.

Bereits bei niedrigen Drehzahlen erweist sich die Gasannahme als exzellent. Dazu besticht der flotte Kombi durch eine lineare Kraftentfaltung, die ab 4.000 Touren besonders kernig zuschlägt. Ohne zu schwitzen, spurtet der Skoda bei einer elektronisch limitierten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h in den Begrenzer. Bei einem Superb fühlt sich das herrlich untypisch an.

Dem gegenüber steht im Idealfall ein Durchschnittsverbrauch von 7,2 Litern Sprit auf 100 Kilometern, was einem CO2-Ausstoß von 164 g/km entspricht. Doch wer sich diesen Motor kauft, wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit eher dynamisch unterwegs sein und eine offensive, nicht ganz so effiziente Fahrweise an den Tag legen.

Die Fahrmodi lassen Emotionen spüren

Seinen sportlichen Charakter zeigt der Skoda Superb Combi SportLine 280 durch ein adaptives Sportfahrwerk und eine Fahrprofilauswahl. Zur Wahl stehen die Modi „Normal“, „Sport“, „Comfort“, „Eco“ und „Individual“, die eine große, spürbare Spreizung bieten.

Der „Normal“-Modus bietet eine ausgewogene Abstimmung für den täglichen Gebrauch. Im „Comfort“-Profil erfolgt eine komfortorientierte Abstimmung für Fahrten auf schlechteren Wegstrecken oder auf Reisen. Die Lenkung fällt in diesem Modus leider sehr leichtgängig aus. Der „Sport“-Modus ändert den Charakter mit wenig Aufbaubewegung und einer strafferen Lenkung, die zudem präzise und gut anspricht. Auch bei schneller Fahrt auf der Autobahn empfiehlt sich dieser Modus durch eine bessere Anbindung an die Straße.

Ein „Eco“‘-Profil ist vorhanden, bei dem das System die Motorsteuerung, die Klimaanlage und weitere Nebenaggregate verbrauchsoptimiert steuert. Aber welcher Käufer eines Skoda Superb Combi SportLine 280 möchte mit diesem Motor auf den Fahrspaß verzichten? Im „Individual“-Modus erfolgt die Konfiguration verschiedener Parameter in einer persönlich favorisierten Abstimmung. Ein weiterer Pluspunkt: In Verbindung mit der Fahrprofilauswahl lassen sich zahlreiche Einstellungen auf den mitgelieferten Fahrzeugschlüsseln speichern.

Der kann Kurven: Das sind die Zutaten für eine hohe Speed

Auf Geraden schnell, muss sich der Skoda Superb Combi SportLine 280 auch in scharf durchfahrenen Kurven beweisen. Sicher, ein Sportwagen ist er nicht. Aber wir wollen es trotzdem wissen. Skoda spendierte dem flotten Kombi unter anderem ein Sportfahrwerk mit einer Tieferlegung um 10 Millimeter und adaptiven Dämpfern, die für wenig Seitenneigung in Kurven sorgen. Dazu ermöglicht der Allradantrieb, der die Antriebskräfte situationsabhängig blitzschnell zwischen der Vorder- und Hinterachse verteilt, zusammen mit den „Pirelli Cinturato P7“-Reifen für ein deutliches Plus an Traktion.

Zur durchaus hohen Kurvengeschwindigkeit tragen darüber hinaus eine elektronische Differentialsperre und XDS+ bei. Bei Letzterer handelt es sich um eine Fahrdynamik-Funktion im elektronischen Stabilitätsprogramm (ESC). Sobald XDS+ erkennt, dass eines der kurveninneren Räder bei schneller Fahrt zu sehr entlastet wird, baut die Hydraulik der elektronischen Stabilitätskontrolle (ESC) an diesem Rad gezielt einen Bremsdruck auf, um erneut die optimale Traktion herzustellen und die Agilität zu steigern. Aber am wohlsten fühlt sich der Skoda Superb Combi SportLine 280 auf der Autobahn als feiner und schneller Cruiser.

Innenraum: Die feinen Extras für das Sportwagen-Feeling

Dem Innenraum der SportLine verpasste Skoda ebenfalls eine dynamischere Gestaltung mit durchdachten Extras. Der Fahrer steuert den schnellen Kombi mit einem markanten 3-Speichen-Sportlenkrad mit Schaltwippen für das Doppelkupplungsgetriebe. Das Sportlenkrad ist mit schwarzem Leder ummantelt und mit silbernen Ziernähten bestückt. Damit nicht genug: Der Fahrer und der Beifahrer nehmen auf speziell ausgeformten Sportsitzen Platz, welche die Macher mit Alcantara bezogen. Den Schalthebelknauf fassten die Macher ebenfalls in schwarzem, perforiertem Leder ein, während die Alu-Pedalerie weitere Akzente setzt. Cool wirkt ebenfalls die Dekorleiste am Armaturenbrett in Carbon-Optik.

Beeindruckend ist das Raumanagebot: Vorne können locker zwei Meter große Personen Platz nehmen. Auf den Rücksitzen fällt das Raumangebot deutlich größer aus als bei vielen Fahrzeugen der Luxus-Klasse. Die Mercedes-Benz S-Klasse bietet hinten „nur“ 1,90 Meter großen Personen bequem Platz, beim Skoda Superb SportLine können es sich sogar zwei Meter große Mitreisende bequem machen - nur eingeschränkt durch die Kopffreiheit; denn die Beinfreiheit würde noch mehr Platz erlauben. Für einen Hauch Rolls-Royce sorgt zudem je ein Regenschirm in beiden Vordertüren - für dieses Feature steht sonst nur die britische Edel-Marke.

Das Top-Infotainment-System „Columbus“ beinhaltet einen 8 Zoll beziehungsweise 20,3 Zentimeter großen Touchscreen samt Näherungssensorik und ist optional mit einem integrierten Hochgeschwindigkeits-Internet-Zugang auf Basis des LTE-Standards bestückt. Der Bildschirm bietet ein gestochen scharfes Bild und eine 3D-Navigation.

Darüber hinaus lässt sich der Skoda Superb Combi mit dem Smartphone und Tablets vernetzen, um ausgewählte Smartphone-Apps auf dem Bildschirm des Infotainment-Systems zu bedienen. SmartLink deckt die Standards MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto ab. Die von Skoda entwickelte Schnittstelle „SmartGate“ bietet ferner die Möglichkeit, bestimmte Fahrzeugdaten mit dem Smartphone abzurufen und mit eigenen Apps mobil zu nutzen. Mit der neuen „Media Command App“ ist es sogar möglich, die Fernbedienung des Infotainment-Systems von den Rücksitzen aus durchzuführen. Anschlüsse für externe Geräte gibt es selbstverständlich ebenfalls im Fond.

Kofferraum: Schnell - und dazu mächtig viel Platz

Der Skoda Superb Combi SportLine 280 vereint die Dynamik mit einer hohen Praxistauglichkeit. Mit einer lässigen Fußbewegung unterhalb des Stoßfängers öffnet sich die Heckklappe zum Kofferraum elektrisch weit nach oben - ideal nach einem Einkauf, wenn man beide Hände voll hat. Der Kofferraum fasst 660 Liter. Die Laderaumlänge beträgt 1,140 Meter. Mit umgeklappten Rücksitzen kommt der Raumriese sogar auf ein immenses Laderaumvolumen von 1.950 Litern bei einer Länge von 2,067 Metern.

Die Ladekante ist niedrig. Auf nahezu gleicher Höhe befindet sich der variable Ladeboden in oberster Position, so dass sich der Skoda Superb Combi SportLine 280 leicht und bequem be- und entladen lässt. Bei umgeklappten Rücksitzlehnen ergibt sich - ebenfalls beim doppelten Ladeboden in oberster Position - eine ebene Ladefläche. Stabile Verzurrösen, ausklappbare Taschenhaken und auf Wunsch ein Gepäcknetz sichern die Ladung.

Für kleine Mitbringsel hält der Skoda Superb Combi zudem zahlreiche Ablagefächer im Innenraum bereit. Vorbildlich: In die großen Fächer der Vordertüren und der Hintertüren passen sogar 1,5 Liter große Flaschen. Dazu kommen unter anderem vorne und hinten Becherhalter, eine riesige Ablagebox in der Mitte, in der sich sogar ein Tablet verstauen lässt, und weitere Ablagen. Das Handschuhfach ist groß und zudem klimatisiert.

Eine Armada sorgt für Sicherheit und Komfort

Bei dem hohen dynamischen Potential verpasst Skoda Superb Combi SportLine 280 selbstverständlich eine ganze Armada an Assistenzsystemen aus höheren Fahrzeugklassen, die für mehr Sicherheit und Komfort sorgen. So lässt sich der Kombi bei Nacht mit Dauerfernlicht fahren, da der dynamische Lichtassistent für eine optimale Ausleuchtung der Straße sorgt und zugleich Gegenverkehr sowie vorausfahrende Fahrzeuge erkennt und das Fernlicht gezielt in diesen Bereichen automatisch abblendet.

Hinzu kommen zahlreiche weitere erhältliche Assistenzsysteme. Dazu gehören zum Beispiel eine automatische Distanzkontrolle (ACC = Adaptive Cruise Control), die das Fahrzeug bei einer vorgegebenen Geschwindigkeit auf sicheren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält und der Spurhalteassistent „Lane Assist“. In Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe gibt es einen Stauassistenten, der für mehr Komfort bei Stopp-&-Go-Fahrten sorgt, und einen Notfallassistenten, der das Fahrzeug automatisch bis zum Stillstand abbremst.

Der Spurwechselassistent unterstützt den Fahrer beim sicheren Wechsel der Spur durch Warnung vor Fahrzeugen im Toten Winkel und bietet zudem die Funktion „Rear Traffic Alert“ (Ausparkassistent). Außerdem an Bord: „Driver Alert“ (Müdigkeitserkennung) und der „Travel Assist“ mit Verkehrszeichenerkennung und Infos über die aktuelle Verkehrssituation.

Der „Park Assist“ ermöglicht das halbautomatische Einparken in alle parallel und quer zur Fahrbahn angeordneten Parklücken. Beim Skoda Superb Combi SportLine kann das System nicht nur aus parallel, sondern auch aus quer angeordneten Parklücken ausparken und dort sogar vorwärts einparken.

Fazit:

Bislang kannten wir den Skoda Superb Combi als leises, komfortables und raffiniertes Familienauto. Jetzt aber zeigt der Kombi mit der „SportLine“ seine durchtriebene Seite. Der bereits bekannte 280-PS-Benziner aus dem Seat Leon Cupra ist verdammt schnell, aber auch irgendwie unnütz in solch einem Auto. Doch der Fahrspaß ist immens - und genau darum geht es. Wer sich auf den Skoda Superb Combi SportLine 280 einlässt, wird nicht enttäuscht sein.


Technische Daten Skoda Superb Combi SportLine 2.0 TSI 4x4 (280 PS):

Antriebsart: Allradantrieb
Hubraum Vierzylinder-Motor: 1.968 cm³
Leistung: 206 kW/280 PS bei 5.600-6.500 U/min
Drehmoment: 350 Nm bei 1.700-5.600 U/min
Getriebeart: 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG)
Vmax: 250 km/h (elektronisch abgeregelt)
Beschleunigung 0-100 km/h: 5,8 Sekunden
Leergewicht: 1.635 Kilogramm
Durchschnittsverbrauch: 7,2 l/100 km
CO2-Emission: 164 g/km
Preis: ab 45.290 EUR

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