Lamborghini Murciélago LP 670-4 SuperVeloce: Der neue König der Stiere

, 07.03.2009

Lamborghini geht weiter in die Extreme und präsentiert mit dem Murciélago LP 670-4 SuperVeloce den neuen König der Stiere: noch stärker, noch leichter und noch schneller. Mit der auf 670 PS gesteigerten Leistung des 6,5 Liter großen V12-Triebwerkes und einer Gewichtsreduktion um 100 Kilogramm erreicht der Murciélago LP 670-4 SuperVeloce ein Leistungsgewicht von nur 2,3 Kilogramm pro PS. Damit katapultiert sich der rassige Italiener in gerade mal 3,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 342 km/h. Durch sein deutlich geschärftes Design zeigt jedes Exemplar dieser auf 350 Exemplare limitierten Serie sein Potential schon auf den ersten Blick.


Design und Aerodynamik

Der Murciélago stellt eine Ikone der Marke Lamborghini dar - ein Sportgerät von martialischem Charakter und brutaler Kraft. Sein einzigartiges Design strahlt eine unvergleichliche Form aus: Breit, niedrig, mit weit nach vorne gerückter Kabine und langem, gespanntem Rücken. Doch auch dieser Charakter lässt sich noch schärfen. Dies zeigt schon der erste Blick auf die komplett neu gestaltete Frontpartie.

Der weit nach vorne gezogene und in mattschwarz lackiertem Carbon ausgeführte Spoiler ist durch zwei vertikale Stege mit dem Frontend verbunden. Die großen Lufteinlässe für die vorderen Bremsen sind stärker betont, während die Macher in den neuen Kotflügeln vorne zusätzliche Luftauslässe zur Bremsenentlüftung platzierten. Wie die Seitenschweller, lackierte Lamborghini die Anströmöffnung für den Ölkühler im Schwellerbereich der Fahrerseite in Mattschwarz.


Noch deutlicher sind die Modifikationen rund um das mächtige Maschinenabteil des Murciélago LP 670-4 SuperVeloce. So präsentiert sich der Zwölfzylinder unter einer transparenten Motorhaube in völlig neuer Architektur: Sechseckige Kunststoffplatten aus durchsichtigem Polycarbonat sind in drei Stufen in eine Umrahmung aus Kohlefaser eingesetzt. Zur thermischen Gesundheit des Hochleistungs-Motors hielt Lamborghini die Waben jeweils nach hinten offen.

Das beeindruckende Heck des Murciélago LP 670-4 SuperVeloce wird dominiert vom einem wahrhaft stattlichen, flachen und sehr breiten Endrohr der Abgasanlage sowie an der Unterseite von einem zweistufigen Diffusor-System, das komplett in Kohlefaser gefertigt ist. Die Heckleuchten zeigen ihre Lichtsignale in jener Y-Form, die seit dem Murciélago LP 640, Reventón und Gallardo LP 560-4 fest zum Lamborghini-Design gehört.

 

Aus Carbon besteht ebenfalls die Blende zwischen den Leuchten. Darunter deckt ein großflächiges Entlüftungsgitter das Heck ab, das die Italiener in dickwandigem Aluminium ausführten - die sechseckigen Muster sind lasergeschnitten, eine Teflon-Beschichtung sorgt für den nötigen Hitzeschutz.


Komplett neu entwickelt wurde die Aerodynamik des Murciélago LP 670-4 SuperVeloce. Neben dem vergrößerten Frontspoiler und dem doppelten Diffusor am Heck kommt dem feststehenden Heckspoiler eine wichtige Rolle zu. Der Kunde hat die Wahl zwischen zwei Versionen: Bereits der kleine Heckspoiler verbessert den Anpressdruck bei hohen Geschwindigkeiten.

Wahlweise wird der „Aeropack Wing“ montiert. Dabei handelt es sich um einen großen, feststehenden Kohlefaser-Flügel auf zwei Kohlefaser-Stützen. Von der neuen Aerodynamik profitiert die Richtungsstabilität bei hohen Tempi deutlich. Mit dem kleinen Standard-Heckflügel liegt die Höchstgeschwindigkeit bei 342 km/h, mit dem großen „Aeropack Wing“ und dessen zusätzlicher Downforce sind es 337 km/h Spitze.


Karosserie und Leichtbau

Der Murciélago LP 670-4 SuperVeloce entstand in Leichtbauweise. So führte Lamborghini die Struktur des Supersportwagens - wie bei einem Rennwagen - in einer Mischbauweise aus hochfesten Carbon-Teilen und einem stählernen Rohrrahmen aus. Mitteltunnel und Boden bestehen aus Carbon, verklebt und vernietet mit dem Stahlrahmen. Das Dach und die Türaußenseiten formten man aus Stahlblech. Der Rest der Außenhaut besteht wiederum aus Kohlefaser-Verbundmaterial.

Durch eine neue, hochfeste Stahlsorte für die Rohre und eine Neuberechnung, erreichte Lamborghini zwei Ziele: So ist die Torsionssteifigkeit des Chassis um 12 Prozent gewachsen, was sich in einem noch präziseren Fahrverhalten sprübar macht. Zum anderen konnten die Italiener das Gewicht um 20 Kilogramm senken.

Konsequenter Leichtbau zieht sich ferner durch die gesamte Karosserie: Die Kotflügel, die hinteren Seitenteile und die Einfassung des dritten Bremslichtes sind in einem geänderten Kohlefaser-Material gefertigt - zusammen mit dem Wegfall des Antriebs für den beweglichen Spoiler bringt das weitere 13 Kilogramm Reduktion. Zu den 33 Kilogramm Gewichtserleichterung aus Chassis und Exterieur addieren sich 34 Kilogramm aus dem Innenraum sowie weitere 33 Kilogramm, die an Motor und Antriebsstrang eingespart wurden.

 

Triebwerk und Kraftübertragung

Der längs eingebaute V12-Motor mit 6,5 Liter Hubraum liefert mit 670 PS eine noch mal um 30 PS stärkere Power als im Murciélago LP 640. Das gewaltige Drehmoment von 660 Nm stemmt die zwölf Zylinder bei 6.500 U/min auf die Kurbelwelle, während die Nennleistung bei 8.000 U/min anliegt. Wenn der Motor mehr Kühlluft braucht, fahren Ansaugtrichter aus den hinteren Dachsäulen aus; im Ruhezustand liegen sie bündig in die Karosserie integriert.


Eine Trockensumpfschmierung erlaubt es, den V12 zugunsten des dynamischen Handlings extrem tief einzubauen. Zudem ermöglicht die Trockensumpfschmierung auch in extremen fahrdynamischen Situationen eine sichere Ölversorgung. Der Ölkühler sitzt in der linken Wagenflanke und wird durch die Öffnung im Seitenschweller mit Luft versorgt.

Eine Gewichtsreduktion von über 26 Kilogramm im Bereich des Motors gelang vor allem durch das komplett neue Abgassystem. Der Schalldämpfer wurde neu konstruiert und selbst das mächtige Endrohr des Murciélago LP 670-4 SuperVeloce ist dank neuer Materialien leichter als beim Murciélago LP 640. Vor allem aber sorgt die neue Abgasanlage für ein akustisches Erlebnis, das der Fahrdynamik in nichts nachstehen soll.


Serienmäßig ist beim Murciélago LP 670-4 SuperVeloce das sequenzielle, automatisierte Schaltgetriebe e.gear, bei dem eine Elektrohydraulik die Gangwechsel extrem schnell und geschmeidig besorgt. Ein Display im Cockpit informiert den Fahrer über den eingelegten Gang. Neben einem speziellen „Corsa“-Modus gibt es einen „Low Adherence“ (niedrige Haftung)-Modus. Wahlweise und ohne Aufpreis ist der Murciélago LP 670-4 SuperVeloce mit einer manuellen Sechsgangschaltung lieferbar.

Allradantrieb und Fahrwerk

Seine extreme Kraft bringt der Murciélago LP 670-4 SuperVeloce über einen permanenten Allradantrieb auf die Straße. Bevor die Hinterräder durchdrehen, schickt die Visco-Kupplung über eine zusätzliche Welle bis zu 35 Prozent der Momente an die Vorderachse. Mit seinen vier angetriebenen Rädern und der verbesserten Traktion sichert sich der Murciélago beim Gasgeben am Ende einer Kurve den entscheidenden Vorsprung gegenüber heckgetriebenen Sportwagen. 58 Prozent seines Gesamtgewichts liegen auf der Hinterachse - eine Verteilung, die sich sehr günstig auf die Traktion auswirkt.

Vor Hindernissen, wie zum Beispiel Garageneinfahrten, kann man den Vorderwagen mit dem serienmäßigen Lifting-System um 45 Millimeter anheben. Der Murciélago LP 670-4 SuperVeloce trägt die speziellen Aluminium-Schmiede-Leichtbau-Räder „Ares“, gestaltet im exklusiven Fünf-Doppelspeichen-Design. Die vorderen Reifen besitzen das Format 245/35, die hinteren die Dimension 335/30. Besonders griffige Sportreifen vom Typ Pirelli P Zero Corsa gibt es serienmäßig.

 

Vier Radbremsen, von einem High-Tech-ABS kontrolliert, sorgen bei Bedarf für eine Verzögerung mit extremer Gewalt. Die Kohlefaser-Keramik-Bremsen werden durch vergrößerte Kanäle in der Karosserie vom kühlenden Fahrtwind bestrichen, Öffnungen in den vorderen Kotflügeln sorgen beim Murciélago LP 670-4 SuperVeloce für zusätzliche Entlüftung. Darüber hinaus sind die Keramik-Scheiben leichter, bleiben frei von Fading und erreichen hohe Laufleistungen.


Innenraum und Ausstattung

Die nach oben sich öffnenden Türen - eine Lösung, die Lamborghini Anfang der 1970er Jahre für den legendären Countach entwickelte - lassen sich an kleinen Klinken entriegeln, schwingen weit auf und öffnen den Blick auf das exklusive Interieur des Murciélago LP 670-4 SuperVeloce. Im Interieur dominieren Alcantara sowie Kohlefaser und schaffen ein ebenso hochwertiges wie sportlich-puristisches Ambiente.

Sport-Schalensitze mit einer besonders intensiven Unterstützung im Hüft- und im Schulterbereich gibt es ab Werk. Die Sitzschalen fertigte Lamborghini aus leichter und stabiler Kohlefaser. Als Option sind die Standard-Sitze des Murciélago ohne Aufpreis verfügbar.


In schwarzer Alcantara-Microfaser bezog Lamborghini die Sitze, das Cockpit und den Innenhimmel. Optische Raffinesse zeigt die Lochung im Y-Muster an Sitzen und Himmel, hier ist ein zweites Material in der Farbe der Außenlackierung untergelegt. Selbstverständlich liefert auch der Innenraum seinen Beitrag zur Gewichtsreduktion: So sind die Türinnenseiten mit Kohlefaser verkleidet, ebenso der breite Mitteltunnel.

Der Einsatz von Alcantara statt Leder spart weiteres Gewicht, ebenso die Wahl der Sportschalensitze oder der Verzicht auf das Radio-Navigationssystem (auf besonderen Wunsch lieferbar). Schließlich spielt die Musik des Murciélagos im Motorraum. Insgesamt tragen die Veränderungen im Cockpit mehr als 34 Kilogramm zur „Diät“ des Murciélago LP 670-4 SuperVeloce bei.

Lieferbar ist der Murciélago LP 670-4 SuperVeloce in den Lackfarben „Giallo Orion“, „Arancio Atlas“, „Bianco Isis“, „Grigio Telesto“, Nero Aldebaran“, dazu „Bianco Canopus“ (Mattweiss) und „Nero Nemesis“ (Mattschwarz) .

7 Kommentare > Kommentar schreiben

07.03.2009

Wenn du denkst, dass es nicht mehr extremer geht, kommt von irgendwo ein neuer Lamborghini her. Das Teil ist einfach nur brutal. Diese Optik der Wahnsinn. Da erscheinen einem die 30 Mehr-PS schon fast als zu wenig. Aber eine Steigerung der selbigen liegt jetzt in den Händen der Tuner. Lasst aber bloß die Finger von der Karosserie!

07.03.2009

Kann AM nur zustimmen. Von vorne bis hinten brutal, aufwendige und durchdachte High-Tech Modifikationen, Rennsportatmosphäre, dazu eine Hammer-Optik, und der Sound ist bestimmt auch nicht ohne... was will man mehr. Schade finde ich die Limitierung auf 350 Stück. Für so ein Auto ist das meiner Meinung doch zuwenig. Erstens wird er dann wohl ein seltener Anblick bleiben, zweitens wird die Nachfrage bestimmt sehr hoch sein, und drittens hat dem Murciélago immer schon eine dauerhafte Performance-version gefehlt, so wie sie der Gallardo mit dem Superleggera hat.

07.03.2009

Hier noch ein paar Fotos, die zeigen, dass der [B]Lamborghini Murcielago LP670-4 Super Veloce[/B] auch live eine gute Figur macht: [IMG]http://img15.imageshack.us/img15/594/genf2009522.jpg[/IMG] [IMG]http://img15.imageshack.us/img15/6420/genf2009523.jpg[/IMG]

08.03.2009

Sieht echt heiß aus .. Wann knackt Lambo die 700 PS;)

08.03.2009

Sehr nett, live kommt das ganze noch besser rüber. In einer dunklen Farbe (wie schwarz, oder ein dunkles Grau) schaut er bestimmt auch sehr gut aus; Murciélago R-GT lässt grüßen.

08.03.2009

Du hast die Preisangabe vergessen Christian;) Der SV soll 357 000 Euro kosten;)

09.03.2009

Ja, kann nur mal wieder komplett zustimmen. Geiles Teil! Aber eine kleine Frage: Wofür ist der Griff am Armaturenbrett? Den erreicht der Beifahrer sowieso nicht mehr beim Beschleunigen! :bäh:


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