BMW "nicht todunglücklich" über Schwächen der Gegner

, 09.07.2016

BMW profitierte in dieser Saison bereits mehrfach von Schwächen bei Audi und Mercedes - Jens Marquardt nimmt die Geschenke der Gegner dankend an

Bereits im vergangenen Jahr sorgte der Herstellertitel für BMW für große Verwunderung. Die Münchener waren in der DTM-Saison 2015 eigentlich über weite Strecken klar langsamer als Audi und Mercedes, doch der Titel ging am Ende trotzdem an BMW. Auch 2016 führen die Münchener die Herstellerwertung nach den ersten vier Rennwochenenden wieder an. Zudem liegt Marco Wittmann an der Spitze der Fahrermeisterschaft und mit RMG und RBM hat man auch in der Teamwertung zwei heiße Eisen im Feuer.

"Wir konzentrieren uns darauf, so wenig Fehler wie möglich zu machen. Oder anders ausgedrückt: So viel wie möglich aus unserem Potenzial herauszuholen. Das hat uns in den vergangenen Jahren extrem gut geholfen", erklärt Motorsportdirektor Jens Marquardt die BMW-Herangehensweise, die sich auch 2016 wieder auszählen könnte - obwohl man erneut nicht das schnellste Paket zu haben scheint.

"Das hat auch im vergangenen Jahr mit einem ziemlich unterlegenen Paket dazu beigetragen, dass wir noch eine Meisterschaft gewonnen haben in einem Jahr, in dem es eigentlich keiner erwartet hätte", erinnert Marquardt und ergänzt: "Wenn der Wettbewerb es nicht schafft, aus dem teilweise durchaus viel besseren Potenzial entsprechendes Kapital zu schlagen, ist das das Problem des Wettbewerbs."

Ein deutlicher Gruß an die Adresse von Audi und Mercedes, die in dieser Saison - selbstverschuldet oder durch äußere Einflüsse - bereits deutlich mehr Punkte liegengelassen haben als BMW. "Ich freue mich nicht darüber, aber ich muss auch sagen, dass ich nicht todunglücklich bin, wenn es im Endeffekt dazu führt, dass die Meisterschaft eng, interessant und spannend bleibt", so Marquardt.

"In der DTM war es sonst immer so, dass Konstanz zum Erfolg führt", erinnert er. Und diese Formel scheint BMW aktuell am besten umzusetzen. "BMW ist deshalb in zwei von drei Wertungen vorne, weil man konsequent gepunktet hat. Tabellenführer Wittmann verzeichnete bei bisher acht Rennen nur eine Nullrunde", analysiert auch Experte Norbert Haug in seiner Kolumne auf 'DTM.com'.

"Seine beiden unmittelbaren Verfolger von Audi und Mercedes, Mortara und di Resta, haben bereits dreimal nicht gepunktet und Ekström auf Tabellenplatz neun hat vier Nullrunden. Bei den Teams fehlen RMG mit Wittmann und Glock derzeit vier Punkte auf Spitzenreiter Abt mit Mortara und Ekström. Audi hat mit vier Siegen zwar doppelt so viele wie BMW und Mercedes mit je zwei, die Tabellen spiegeln das derzeit allerdings nicht wider. Mehr BMW-Fahrer haben regelmäßig gepunktet", erklärt Haug.

Übrigens: In der Fahrermeisterschaft möchte sich Marquardt nach acht der 18 Saisonrennen noch nicht auf Spitzenreiter Wittmann festlegen. "Nein, wieso? Ich sehe einfach nur, dass ich mit den Herren Wittmann und Martin zwei Fahrer habe, die in dieser Saison nur ein einziges Mal nicht gepunktet haben", so Marquardt. Maxime Martin liegt mit 13 Punkten Rückstand auf Wittmann aktuell auf dem fünften Platz in der Meisterschaft.

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