DTM-Chef Berger überzeugt: Formel E ist kein Motorsport

, 27.07.2017

Für DTM-Chef Gerhard Berger ist die Formel E kein Motorsport: Nach Mercedes-Ausstieg will er mit Audi und BMW an der DTM-Zukunft arbeiten

Von der Ankündigung, dass Mercedes Ende 2018 aus der DTM aussteigen wird, wurde Gerhard Berger genauso überrascht, wie die restliche Motorsportszene. Obwohl er der Vorstandvorsitzende der DTM-Dachorganisation ITR ist, hatte er nicht mit dem Rückzug der Stuttgarter gerechnet. "Die Nachricht hat mich am Montag getroffen wie ein Keulenschlag", sagt Berger gegenüber 'Auto Bild motorsport'.

In Moskau habe es zwar "gewisse Schwingungen" gegeben, aber "richtig gewusst vom Mercedes-Ausstieg hat niemand etwas", so der ehemalige Formel-1-Fahrer weiter. Dass die Marke mit dem Stern die Entscheidung mit rund eineinhalb Jahren Vorlauf bekanntgab, gibt den DTM-Verantwortlichen die Möglichkeit, schon jetzt für die Zeit nach 2018 zu planen und "die DTM auf eine neue Plattform ohne Mercedes zu stellen".

Berger ergänzt: "Wichtig ist es jetzt mit BMW und Audi intensiv zu reden, wie sie sich die Zukunft vorstellen. Und dann neue Konzepte zu entwickeln, um eventuell neue Hersteller zu gewinnen. Denn die DTM ist nach wie vor eine großartige Plattform, sich als Marke und auch als Fahrer zu präsentieren. Sie ist großartiger Motorsport."

Konzept DTM 2019 plus wird erarbeitet

Vielleicht kommt 2019 ein weiterer Hersteller aus dem Ausland hinzu. "Es hat und wird immer Gespräche zwischen der ITR und interessierten Herstellern geben", verriet Audi-Motorsportchef Dieter Gass am Norisring. "Das ist sicher eine Option, an der wir arbeiten. Wir müssen schauen, wie wir die DTM 2019 plus aufstellen wollen", sagt Berger im Gespräch mit der 'BILD'.

Wie groß der Schaden, die deutsche Tourenwagenserie nach dem Mercedes-Ausstieg erleidet, sein könnte, ist aktuell nicht bekannt. "Wir müssen abwarten, wie die anderen beiden Hersteller reagieren, um das Ausmaß seriös bewerten zu können", beruhigt er.

Es gebe viele Gründe, um die Erhaltung der DTM zu kämpfen, so der Tiroler weiter: "An der DTM hängen mehr als 1.000 Arbeitsplätze. Mechaniker, Zulieferer, Caterer, Logistiker und so weiter. Und es geht auch um die Nachwuchsförderung, um die Wehrleins und Auers und Günthers, die über die DTM oder deren Umfeld den Weg in den Profisport einschlagen. Der ADAC leistet da wertvolle Arbeit, aber eben auch die DTM. Die Formel 3 mit Mick Schumacher fährt im Rahmenprogramm der DTM. Für sie alle lohnt es sich, um die Zukunft der Serie zu kämpfen."

Dass Mercedes sich für die Elektro-Rennserie Formel E und damit gegen die DTM entschieden hat, sorgt für Unverständnis bei Berger: "Ich sage immer noch, dass die Formel E kein Motorsport ist, und hätte nicht geglaubt, dass sie diese Auswirkungen hat." Der Schritt der Stuttgarter sei jedoch eine "nachvollziehbare Marketing-Entscheidung".

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