Happypille für Bruchpiloten: Loblieder auf neues DTM-Format

, 04.05.2015

Die DTM-Piloten freuen sich über mehr Zeit im Auto und eine zweite Chance am Sonntag - Ekström will am Qualifying-Modus tüfteln, Paffett beharrt auf Training

Zwei DTM-Läufe an einem Rennwochenende sind die wichtigste Neuerung im Reglement für die Saison 2015. Ob es auch eine gelungene Novelle ist, darüber waren sich die Experten und Fans im Vorfeld des Auftaktes in Hockenheim uneinig. Nach der geglückten Premiere am Wochenende sind die Piloten von dem Format überzeugt. Wie viele seiner Kollege meint Audi-Star Mattias Ekström: "Ich finde die zwei Rennen an einem Wochenende fantastisch."

Auch sein Mercedes-Kollege Gary Paffett befürwortet den Doppelschlag, schließlich fluchte er noch am Samstagabend vor den Fernsehkameras über Erzrivale Martin Tomczyk, um 24 Stunden später auf dem Siegerpodest einen Pokal zu stemmen: "Ich bin überglücklich über die zwei Rennen, denn wenn ich schon am Samstag nach Hause gefahren wäre, wäre ich total genervt gewesen", erklärt Paffett, warum sein Seelenfrieden wiederhergestellt ist.

Ex-Champion Mike Rockenfeller ist froh, dass ihm Leerlauf und Däumchen drehen erspart bleiben. "Alles geht schnell vorüber", erklärt er den gut gefüllten Zeitplan, der neben Ingenieursmeeting und Medienarbeit wieder Fahraction am Freitag vorsieht und anschließend kaum Atempausen lässt: "Man hat von Samstag auf Sonntag nicht lange Zeit zu hadern, es geht wieder bei Null los. Ich genieße es", lobt Rockenfeller den neuen Modus.

Ekström vermisst alten Qualifying-Modus

Nicht nur die Aktiven, auch die Funktionäre stellen ein gutes Zeugnis aus. BMW-Motorsportchef Jens Marquardt findet: "Das neue Format ist ein Gewinn. Ich hoffe, es ist bei den Zuschauern genau so gut angekommen wir bei uns." Von Kritik zu sprechen, wäre übertrieben, jedoch erkennt Ekström Verbesserungsbedarf: "Ich muss zugeben, dass mir das alte Qualifying gefallen hat", erinnert der Schwede an den abgeschafften K.O.-Modus nach Formel-1-Vorbild.

Trotzdem kann er sich mit den Gegebenheiten anfreunden: "Es ist wie Weihnachten: Da bekommt man auch nicht immer, was man sich wünscht. Zwei Rennen finde ich gut, aber ein richtiges Qualifying wäre mir lieber gewesen", so Ekström, der auf das Freie Training am Samstagvormittag verzichten will und stattdessen lieber am Freitag zweimal ausrücken würde. Anderer Meinung ist Paffett, der nicht im den Hockenheim-Eindrücken zufolge besten DTM-Auto 2015 sitzt.

Der Brite in Mercedes-Diensten plädiert gegen Einschnitte bei der Vorbereitung: "Ich finde, dass wir das Freie Training brauchen. Vielleicht ist der Audi perfekt, dass sie kein Training benötigen, aber wir tun es."

Der neue Wochenend-Modus in der DTM sieht so aus: Zum Wochenendauftakt am Freitagmorgen gibt es ein Rollout, bei dem die 24-DTM-Piloten in zwei Gruppen je 15 Minuten fahren. Am Nachmittag folgt das erste Freie Training über 45 Minuten. Im Anschluss werden fünf Minuten lang Startübungen durchgeführt. Stressig wird es am Samstag: Schon am Vormittag rücken die DTM-Fahrer zum zweiten 45-minütigen Freien Training aus, ehe zur Mittagszeit das 20-minütige Qualifying für das erste Rennen ansteht. Am Nachmittag folgt der erste Lauf über 40 Minuten, anschließend pausieren die Piloten bis zum Sonntagmorgen. Dann gibt das Warmup über 20 Minuten sein Comeback, es folgen ein weiteres 20-minütiges Qualifying und der 60-minütigen zweite Lauf mit Boxenstopp am Nachmittag.

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