Turbomotor ab 2017: Alles ist wieder offen

, 30.10.2015

Alle drei Hersteller der DTM könnten sich mit weiteren Jahren V8-Sound offenbar anfreunden: Vorbereitungen laufen, aber Umsetzung muss nicht 2017 kommen

Es ist eine der Grundlagen auf dem Weg zur gewünschten Internationalisierung der DTM, aber dennoch wieder in der Diskussion: Die Einführung des Klasse-1-Reglements zur Saison 2017. Im Zuge dessen sol eigentlich eine Kompatibilität zumindest mit der japanischen GT500-Serie geschaffen werden, was zukünftig gemeinsame Events der japanischen und der deutschen Serien zulassen könnte. Man träumt von Honda, Lexus und Nissan in der DTM - und von BMW, Mercedes und Audi in Japan.

Ein wichtiger Baustein des künftigen Regelwerks ist der Motor. Die DTM soll zur Saison 2017 vom bisher beliebten und bewährten Vierlieter-V8-Saugmotor Abschied nehmen. Ob dies aber wirklich so passieren wird, ist noch unklar. Die Einführung der Zweiliter-Turbos könnte auch auf 2019 verschoben werden. Damit will man die Kosten im Griff behalten und die Performance aller Fahrzeuge auf einem Niveau halten. Die Formel 1 ist Mahnung genug, was mit der Einführung neuer Antriebe passieren kann.

"Selbstverständlich gibt es bei Audi bereits Vorarbeiten in Richtung Vierzylindermotor. Die sind schon sehr weit, und das müssen sie gemäß der ursprünglichen Planung, sie 2017 fahren zu wollen, auch sein. Das heißt, wir fangen jetzt durchaus auch mit Motorenversuchen an", schildert Audi-DTM-Rennleiter Dieter Gass den aktuellen Status der Entwicklung im Werk in Neckarsulm. Unter der Leitung von Ulrich Baretzky wird seit vielen Monaten am neuen "Motörchen" gearbeitet, wie Baretzky ihn nennt.

"Ich glaube, solange es keine definitive Entscheidung gibt, wäre es eigentlich fahrlässig, das nicht zu tun. Denn dann wären wir zu spät dran", sagt Gass. Der Audi-Turbo läuft bereits auf den Prüfständen, ist aber längst noch nicht bereit für einen Renneinsatz. Bei den Ingolstädtern ist man offen. Eine Verschiebung des neuen Motoren-Regelwerks wäre durchaus denkbar. "Aber wir sollten nicht auf alle Ewigkeiten mit dem V8 arbeiten", stellt Gass klar. "Früher oder später sollte der neue Motor kommen."

"Wir müssen die Gesamtsituation betrachten", erklärt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt mit Blick auf die angedachte Verschiebung. "Die drei engagierten Hersteller befinden sich in einem weltweiten Wettbewerbsumfeld. Beispielsweise sind die Zuwächse auf dem chinesischen Markt nicht mehr so groß wie erwartet. In Deutschland gibt es eine besondere Situation, die potenziell auch Auswirkungen auf Audi haben könnte", spielt der Schwabe auf den VW-Emissionsskandal an.

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