Alain Prost: Es braucht Visionen in der Formel 1

, 14.05.2015

Kein Gerangel um Details, sondern eine grundsätzliche Marschroute für die kommenden zehn Jahre: Ex-Formel-1-Weltmeister Alain Prost sucht Visionen

Bei der heutigen Sitzung der Formel-1-Strategiegruppe stehen wichtige Beratungen über die zukünftige Ausrichtung der Grand-Prix-Szene auf der Tagesordnung. Mit Blick auf das Reglement 2017 wird weiter über Sparmaßnahmen, veränderte Antriebe oder ein Windkanal-Verbot diskutiert. Beobachter bezweifeln, dass die Strategiegruppe, in der Bernie Ecclestone, die FIA und sechs Teams (gemeinsam) jeweils sechs Stimmen haben, zu wichtigen Entscheidungen kommen wird.

"Das einzige, was dieses Gremium bisher auf den Weg gebracht hat, ist die neue Regelung, dass Fahrer ihre Helmdesigns während der Saison nicht mehr verändern dürfen", kritisiert Ecclestone die bei ihm ungeliebte demokratische Entscheidungsfindung in der Formel 1. Der Brite will den Umbruch, und zwar möglichst schnell. Nur mit einer grundsätzlichen Neuausrichtung und der gleichzeitigen Besinnung auf traditionelle Werte könnten die TV- und Besucherzahlen wieder nach oben gebracht werden.

Ecclestone steht mit seiner Haltung nicht allein da. Neben CVC-Boss Donald Mackenzie, der die Sitzung selbst vor Ort verfolgen wird, sieht auch Ex-Formel-1-Weltmeister Alain Prost die Zeit für eine Neuausrichtung gekommen. "Man ändert bisher immer nur einzelne Kleinigkeiten. Wenn es auf diesem Weg nicht funktioniert, dann muss man vielleicht mal Veränderungen am grundsätzlichen Konzept vornehmen", sagt der Franzose gegenüber 'motorsport.com'.

"Es gibt so viele Dinge, wie zum Beispiel die technischen Regeln oder die Budgetprobleme - so vieles. Man müsste sich in der Formel 1 die Frage stellen, wo man in zehn Jahren eigentlich stehen will", meint Prost, der selbst intensiv in die Entwicklung der neuen Formel E involviert ist. Genau dort könne sich die Formel 1 einiges abschauen, meint der viermalige Champion. "Dort läuft es anders, weil alles im Aufbau ist. Die Formel 1 ist ein etabliertes Gebilde. Da will niemand Veränderungen. Und genau das ist das Problem."

"Es gibt Meetings, Meetings und Meetings. Jeder gibt seinen Input", kritisiert Prost die teils unendlichen Debatten in der Formel 1. "Man muss sich Sorgen machen über das, was in der Formel 1 passiert - und was schon im Hinblick auf die Kosten passiert ist", meint der 60-Jährige. "Man muss zuerst auf die allgemeinen Interessen schauen. Das passiert nicht. Darüber sollte die Formel 1 aber mal nachdenken. Allerdings gehört so etwas nicht gerade zu den Stärken der Leute in der Formel 1."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Bernie Ecclestone und Jean Todt präsentierten sich einträchtig

Schlüsseltreffen der Strategiegruppe: Die ersten Details

"Vielleicht gibt es eine Einigung", meinte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Treffen der Strategiegruppe am Donnerstag. "Und zwar, was den Termin des nächsten …

Nico Rosberg durfte in Barcelona endlich wieder ganz oben aufs Podium

Nico Rosberg: Von Wolke sieben in Richtung Monaco

Die Zeit des Feierns ist langsam vorbei. In Spanien durfte Nico Rosberg über seinen ersten Saisonsieg jubeln, doch das nächste Rennen in Monaco steht schon wieder vor der Tür. Dort will der …

Zweifel am Engagement: Prangt der Bulle auch 2017 noch in der Formel 1?

Red Bull: Ausstieg, Audi oder Auferstehung?

Nach den Weltmeistertiteln in den Jahren 2010 bis 2013 ist Red Bull auf dem absteigenden Ast. Das Team aus Milton Keynes schiebt die mangelnde Performance stets auf die schwachen Antriebe aus dem Hause des …

Probleme zwischen Renault und Red Bull: Wie lange hält die Partnerschaft noch?

Renault: Alte Erfolge bringen neue Sorgen?

Red Bull hat sich in der Formel-1-Saison 2014 trotz des vergleichsweise schwachen Renault-Antriebs gut über Wasser halten können. Daniel Ricciardo konnte drei Rennsiege realisieren, das Team das …

Pascal Wehrlein spulte im Mercedes W06 mehr als zwei Renndistanzen ab

Mercedes: Wehrlein schnell ohne Rosbergs "Wohlfühlsetup"

Beim zweiten Testtag der Formel 1 in Barcelona 2015 schrubbte Testfahrer Pascal Wehrlein fleißig Kilometer für Mercedes. Der 20-Jährige übernahm das Steuer von Nico Rosberg, der am …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo