Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok findet die Williams-Entscheidung pro Sirotkin nachvollziehbar: "Kann nicht behaupten, dass Kubica keine faire Chance hatte"
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Mit der Bekanntgabe von Sergei Sirotkin als Williams-Teamkollege von Lance Stroll in der Formel-1-Saison 2018 ist der große Traum von Robert Kubica geplatzt. Der Pole hatte auf ein Comeback im Renncockpit gehofft, muss sich nun aber mit der Rolle als Testfahrer begnügen. Immerhin soll Kubica bei den offiziellen Testfahrten vor und während der Saison sowie in einigen Freitagstrainings im Rahmen der Grand-Prix-Wochenenden im Williams sitzen.
"Schade für ihn", meint Ex-Formel-1-Pilot Karun Chandhok. Allerdings ist der Inder überzeugt, dass es für die Entscheidung von Williams Gründe gebe, die schließlich Sirotkin ins Cockpit brachten. "Er hatte genügend Möglichkeiten, zu beweisen, dass er ein Renncockpit verdient hat. Ich glaube nicht, dass es viele Fahrer gibt, die derart viele Chancen hatten. Robert durfte für zwei Teams testen. Man kann nicht behaupten, dass er keine faire Chance hatte."
Kubica hatte 2017 zunächst für Renault, dann in zwei verschiedenen Autos von Williams umfangreiche Probefahrten absolviert. Die Resonanz war positiv, die Hoffnungen auf ein Comeback des Polen groß. Kubica hatte sich bei einem Rallyeunfall im Februar 2011 erhebliche Verletzungen zugezogen. Die Formel-1-Karriere war damit vorerst beendet. "Ein Team kann keinen Fahrer nur aufgrund seiner Leistungen von früher holen", meint Chandhok.
"Ich kenne Robert gut. Wir sind befreundet, seit wir 2005 in der damaligen Renault-World-Series unterwegs waren. Er ist ein toller Typ und vor seinem Unfall war er absolut erstklassig im Auto. Aber ein Team muss die aktuellen Leistungen betrachten, nciht jene aus der Vergangenheit", sagt der Inder. Ex-Formel-1-Designer Gary Anderson meint: "Es ist schade für ihn. Er hat sicherlich das notwendige Talent. Aber ich denke, dass letztlich eher der Sponsorenscheck den Ausschlag gegeben hat."