Formel-1-Design 2017: Ross Brawn will Finne an den Kragen

, 05.03.2017

Die großen Heckflossen und T-Flügel der neuen Formel-1-Autos sind Sportchef Ross Brawn ein Dorn im Auge: "Solche Auswüchse sind nicht gewollt"

Die Heckflossen auf den Formel-1-Autos des Jahrgangs 2017 sind bisher der größte Aufreger des neuen Rennjahres. Fast alle Beteiligten, egal ob Fans, Fahrer oder Teamvertreter sind sich darüber einig, dass die monströsen Heckfinnen optisch ein Makel der ansonsten gelungenen neuen Boliden sind. Dieser Ansicht ist auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn - und plant etwas dagegen zu unternehmen.

"Diese unpopulären Haifischflossen sind zurück. Darum müssen wir uns beizeiten kümmern", verspricht Brawn im Interview mit 'Formula1.com'. Das Ziel des neuen Reglement seien optisch spektakulärere Autos gewesen. "Das wollen wir jetzt nicht mit Auswüchsen an der Peripherie überlagern", so Brwan.

Aus dem gleichen Grund lehnt der frühere Mercedes-Teamchef auch die T-Flügel ab, die in der ersten Testwoche unter anderem von Mercedes und Ferrari erprobt wurden. "Solche Auswüchse sind nicht gewollt. Wir müssen schauen, dass diese Autos etwas purer aussehen", so Brawn. Allerdings sei es bei neuen Regularien normal, dass es zu solchen Auswüchsen kommt.

Auch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ist "kein großer Fan" der Finnen. "Sie machen das Auto grundlos größer", sagt der Österreicher. Toro Rosso und Red Bull hatten diesen Makel bereits früh während der Entwicklung der neuen Autos erkannt und wollten ihn verhindern, konnten sich aber gegenüber den anderen Rennställen nicht durchsetzen.

"Ich war ein Teil jener Gruppe, die gemeint hat, dass die Heckfinne nicht auf Auto gehört. Aber es wurde so entschieden, nun ist es im Technischen Reglement und die Teams reizen das aus", sagt Tost, der für die Argumente der Ingenieure allerdings auch Verständnis zeigt. "So leiten sie den Luftstrom auf den Heckflügel, das ist ein technischer Vorteil. Von mir aus ist das okay."

Abgesehen von Finnen und T-Flügeln sieht Brawn das neue Reglement nach der ersten Testwoche aber als Erfolg an. "Ich denke, die Autos sehen wieder mehr wie Rennwagen aus, die Dimensionen sind wesentlich angenehmer. Und sie sind schnell und beeindruckend in der Kurve", sagt er. "Die Fahrer sagen, es ist physisch sehr anstrengend. Und genau das wollen wir."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Endlich wieder mehr Freiheiten: Adrian Newey hat gut lachen

Newey: Neue Formel 1 aerodynamisch nicht sehr anders

Die Premiere der neuen Formel-1-Boliden der Saison 2017 bei den Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ist gut gelaufen: Die neuen Autos sehen spektakulär aus und sind deutlich schneller als …

Das Smartphone dürfen die Teams nun deutlich intensiver als Kamera nutzen

Mehr Freiheiten bei Social Media: Werbung für die Formel 1

Seit der Übernahme der Formel 1 durch den Medienkonzern Liberty Media weht in der Königsklasse des Motorsports ein frischer Wind. Vor allem die jahrelang unter der Ägide von Bernie Ecclestone …

Fernando Alonso ist von den neuen Autos in fast jeder Hinsicht begeistert

Alonso: Müssen uns für die scheußlichen Autos entschuldigen

Bei vielen Fans sorgen die Heckflossen auf den Formel-1-Autos des Jahrgangs 2017 zwar immer noch für Entsetzen, doch für Fernando Alonso zerstören sie den optischen Gesamteindruck der neuen …

Die neuen Formel-1-Boliden fahren deutlich schneller durch die Kurven

5 g in Kurven: Formel-1-Fahrer vor dem Blackout?

Die Formel-1-Autos des Jahrgangs 2017 sind deutlich schneller als ihre Vorgänger - das zeigte sich schon in der ersten Testwoche in Barcelona. Die Wochenbestzeit von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas war …

Der Honda-Motor im neuen McLaren lief in Barcelona noch nicht wunschgemäß

Honda besorgt über Probleme mit Zuverlässigkeit

In dieser Woche fanden die ersten Testfahrten für die neue Formel-1-Saison statt. Und während im Paddock vieles neu, einiges anders und so manches ungewohnt war, gab es jedoch eine Konstante. Denn …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo