Formel-1-Team Lotus: War Montreal der Wendepunkt?

, 10.06.2015

Ausweg aus dem Tal der Tränen: Lotus ist zuversichtlich, dass die gute Leistung in Montreal kein Zufallsprodukt war - Gute Ergebnisse sorgen für gute Laune

Gut eineinhalb Jahre lang ging Lotus in der Formel 1 durch ein Tal der Tränen. Aus dem Team, das vor zwei Jahren mit Kimi Räikkönen noch den Grand Prix von Australien gewonnen hatte und dessen Fahrer in der zweiten Hälfte der Saison 2013 regelmäßig auf dem Podium standen, war Anfang 2014 schlagartig ein Hinterbänkler geworden. Und auch nach dem Wechsel von Renault- zu Mercedes-Antrieben hatte Lotus in der Saison 2015 einige Anlaufschwierigkeiten.

Doch beim Grand Prix in Kanada wirkte das Team wie ausgewechselt. Romain Grosjean und Pastor Maldonado zeigten im E23 starke Leistungen, was sich im Qualifying in den Positionen fünf und sechs widerspiegelte. Und im Rennen wären deutlich mehr als sieben WM-Punkte möglich gewesen, wäre Grosjean beim Überrunden nicht Will Stevens ins Auto gefahren. Aber auch so war es das beste Teamergebnis seit den USA 2013, was sich deutlich auf die Stimmung auswirkte.

"Das gesamte Team hat Selbstvertrauen getankt", sagt Maldonado, der mit Platz sieben sein bestes Ergebnis seit Abu Dhabi 2012 erzielte. "Die vergangenen eineinhalb Jahre waren sehr hart, daher war es sehr gut, mit beiden Autos in der dritten Startreihe zu stehen", sagt der Venezolaner. "Und das war kein Zufallsprodukt, wir waren am gesamten Wochenende schnell."

Auch Team-Geschäftsführer Matthew Carter hofft, dass Montreal kein Ausrutscher war, sondern sein Team nun dauerhafte in die Erfolgsspur zurückkehrt. "Das gesamte Team bekam durch dieses Wochenende Rückenwind. Ich habe unsere Fahrer noch nie so glücklich wie am Sonntagmorgen gesehen", sagt er. "Hoffentlich war es ein Wendepunkt."

Doch was die Ursache für den plötzlichen Leistungssprung von Lotus? Laut Carter liegt diese in der Mercedes-Motorenschmiede in Brixworth. "Die Verbesserungen der Zuverlässigkeit von Mercedes hat uns sehr geholfen", sagt er. Grosjean und Maldonado hatten vor dem Rennen in Montreal neue Antriebseinheiten erhalten, mit denen Lotus das Potenzial des E23 besser ausschöpfen kann.

"Unser neues Getriebe verfolgt einen sehr aggressiven Ansatz, den wir aber bisher noch nicht ausschöpfen konnten. Durch die Verbesserungen von Mercedes können wir nun eine deutlich aggressivere Getriebeabstimmung fahre", erklärt Carter." Dadurch haben wir im Qualifying im Vergleich zu den anderen (Teams mit; Anm. d. Red.) Mercedes-Motoren einen Schritt nach vorne gemacht."

Daher blickt Carter zuversichtlich auf die nächsten beiden Rennen, bei denen Motorleistung ebenfalls gefragt ist. "Österreich ist eine Powerstrecke. Silverstone ist ähnlich wie Barcelona und sollte daher gut sein", so der Geschäftsführer.

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