Formel-1-Tests 2017: Mercedes vermeldet ersten Defekt

, 02.03.2017

Kimi Räikkönen im Ferrari auf künstlich bewässerter, aber abtrocknender Strecke schnellster Pilot - Elektrik am Mercedes streikt - Williams packt nach Crash ein

Der Donnerstagvormittag der Formel-1-Testfahrten in Barcelona brachte kaum Erkenntnisse: Auf einem künstlich bewässerten Circuit de Catalunya gingen zunächst nur wenige Piloten auf die Strecke - aus Angst, ihr Auto zu beschädigen und aus dem Grund, dass im Nassen nur wenig Datenmaterial für die Setup- und Entwicklungsarbeit gesammelt werden kann. Erst als es abtrocknete, mehrte sich der Betrieb. Die Bestzeit in 1:22.305 Minuten fuhr erneut Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen.

Der Finne war der erste Pilot, der nach einem Start auf Regenreifen die Intermediates und zum Abschluss sogar die Soft-Slicks aufzog. Viele Erkenntnisse dürfte die Scuderia trotz 45 Runden nicht gewonnen haben, was auch für Pirelli als Initiator des Nasstests gilt: Der Zulieferer hatte seine neuen Pneus für Regen erkunden wollen, nur wurden sie von den Piloten kaum unter Vollast genutzt.

Max Verstappen beeindruckte einmal mehr bei schwierigen Bedingungen. Der Niederländer legte im Red Bull die beste Intermediates-Zeit (1:29.867 Minuten) hin und deutete sein Talent als Regenfahrer an - oder, dass Designguru Adrian Newey mit dem RB13 einmal mehr ein abtriebsstarkes Chassis konstruiert hat, dem solche Bedingungen mehr liegen als den Konzepten der Konkurrenz. Auf Mediumtrockenreifen eroberte der Jungspund am Ende den vierten Platz (+1,615 Sekunden).

Williams muss nach Stroll-Crash zusammenpacken

Zweiter war überraschend Romain Grosjean im Haas (+0,434). Auf Rang drei landete Stoffel Vandoorne im McLaren (+2,043), allerdings wie der Franzose schon auf Supersoft-Pneus. Gefolgt wurde der Belgier von Sergio Perez (+2,588), dessen Force India VJM10 lange in der Box parkte, ehe der am Mittwoch zu Bruch gegangene Auspuff repariert war. Renault-Novize Nico Hülkenberg wurde Sechster (+2,669) und war und sammelte mit 51 Runden das Fleißkärtchen ein.

Mercedes ließ sich am Vormittag zunächst gar nicht blicken. Das Team teilte mit, dass ein Elektrikproblem den Einsatz des W08 verhindern würde. Kurz darauf meldete sich der als Pilot eingeteilte Lewis Hamilton via 'Twitter'. Er erklärte, er habe nach den Schwierigkeiten mit seinen Ingenieuren entschieden, dass er nicht mehr ins Cockpit würde, da er "nicht viel in Erfahrung gebracht hätte". Mit anderen Worten: Er hätte auf die Strecke gehen können, wollte aber nicht. Stattdessen sprang Valtteri Bottas früher als geplant ins Cockpit und fuhr Installationsrunden für den Nachmittag.

Auch der Williams FW40 war nicht zu erspähen. Grund: Nach dem dritten Lance-Stroll-Crash am Mittwoch ist das einzige nach Barcelona transportiere Chassis so stark beschädigt, dass sich die Briten aus Sicherheitsgründen gegen einen Einsatz entschieden. Ein Ersatzauto wird für die kommende Woche aufbereitet. Felipe Massa, der schon am Mittwoch zugunsten des Kanadiers auf einen Einsatz verzichtet hatte, musste erneut zuschauen und hat nach einer Testwoche kaum Fahrpraxis.

Weiteres Problemkind: Toro Rosso kam mit Daniil Kwjat nach einer Installationsrunde nicht mehr in die Gänge. Offenbar streikte wie schon bei den Filmarbeiten in der vergangenen Woche der neue Renault-Antrieb. Das Red-Bull-Juniorteam gerät nach zahlreichen Schwierigkeiten in Rückstand.

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