Bei Haas konzentrierte man sich in diesem Jahr bereits früh auf das neue Auto für 2018 - Hat man dadurch die Chance auf den sechsten WM-Platz verspielt?
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Haas beendete die Formel-1-Saison 2017 auf dem achten WM-Platz. Damit landete das US-Team in diesem Jahr erneut dort, wo es auch schon seine Debütsaison 2016 beendet hatte. Die Lücke zu den vorderen Plätzen konnte man dabei sogar verkleinern. Haas holte 47 Punkte und damit 18 Zähler mehr als im Vorjahr. Außerdem konnte man die Lücke auf das siebtplatzierte Toro-Rosso-Team von 34 auf gerade einmal sechs Pünktchen reduzieren.
Daher betont Teamchef Günther Steiner auch, dass der Rennstall in seinem zweiten Jahr in der Formel 1 große Fortschritte gemacht habe - obwohl sich das bei einem Blick auf den WM-Endstand an der reinen Platzierung nicht zeige. Das Ziel für die Saison 2018 ist für Steiner bereits klar: "Wir müssen einfach konstanter werden", fordert er. Das war in diesem Jahr der große Schwachpunkt der US-Truppe.
Während man in Japan zum Beispiel beide Autos in die Punkte brachte, fand man sich auf anderen Kursen am hinteren Ende des Feldes wieder. Steiner erklärt daher, dass die Pace des Autos grundsätzlich in Ordnung gewesen sei. "Da mache ich mir keine Sorgen", stellt er klar. Allerdings müsse man es im kommenden Jahr auch schaffen, diese Performance regelmäßig abzurufen.
Außerdem nennt Steiner einen weiteren Bereich, in dem er von seinem Team Fortschritte erwartet. "Wir müssen bei der Aerodynamik mehr machen", erklärt er und verrät, dass man die Entwicklung des 2017er-Autos in diesem Jahr "sehr früh" eingestellt habe. "Rückblickend betrachtet kann man jetzt natürlich die Frage stellen, warum wir dieses Auto nicht mehr entwickelt haben", so Steiner.
Schließlich fehlten in diesem Jahr nur zehn Punkte auf WM-Platz sechs. Hätte man diese Zähler möglicherweise noch holen können, wenn man den VF-17 bis zum Ende der Saison konsequent weiterentwickelt hätte? Steiner hofft jedenfalls, dass das Team "zu Beginn des kommenden Jahres davon profitieren" wird, die Ressourcen bereits früh auf das neue Auto für 2018 verlagert zu haben.
Dann erwartet Steiner nämlich einen noch härteren Kampf. "Es gibt hier (in der Formel 1; Anm. d. Red.) kein wirklich schlechtes Team mehr. Das ist gut, aber es macht den Wettbewerb auch sehr hart", erklärt er und erinnert: "Wir haben nicht die gleichen Ressourcen wie die großen Teams." Daher sieht sich Steiner auch nicht in der Pflicht, bei der Aerodynamik 2018 etwas radikal neues versuchen zu müssen.
"Alle versuchen nur, sich gegenseitig zu kopieren, wenn etwas schnell ist", erklärt er mit einem Lachen und verrät, dass man selber daher gar nicht innovativ sein möchte. "Wir wollen lieber auf Nummer sicher gehen", stellt er klar. 2018 solle die Weiterentwicklung des Autos dann jedenfalls "besser" laufen als in diesem Jahr. Zu diesem Zweck habe das US-Team seine Aero-Abteilung auch noch einmal vergrößert.