Hülkenbergs scharfe Kritik an Sauber: "Weiß, wie es da zugeht"

, 13.03.2015

Nico Hülkenberg ist nicht überrascht, dass sein Ex-Team Sauber mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist, und bekundet Sympathie für Giedo van der Garde

Jahrelang schon gibt es leise Stimmen im Fahrerlager, die das Geschäftsgebaren des Sauber-Teams kritisieren. Nun könnte Teamchefin Monisha Kaltenborn über den Fall Giedo van der Garde stolpern: Der Niederländer möchte sich in ein Renncockpit klagen und hat bisher alle gerichtlichen Instanzen für sich entschieden. Wenn das so weitergeht, droht Kaltenborn im schlimmsten Fall Gefängnis und dem Team die Beschlagnahmung aller nach Australien gebrachten Vermögenswerte.

Darüber, dass es so weit kommen konnte, ist der ehemalige Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg "nicht sehr überrascht. Weil ich mal Teil des Teams war und weil ich weiß, wie es da zugeht." Das wirft kein gutes Licht auf Kaltenborn und Teamgründer Peter Sauber, mit denen Hülkenberg Ende 2013 im Unfrieden auseinandergegangen ist. "Das ist heftig", sagt der Schweizer Formel-1-Experte Marc Surer über die Aussagen des Deutschen, kann diese aber im Kern gut verstehen.

"Wir wissen, dass Sauber seit einiger Zeit ums Überleben kämpft, dass sie knapp bei Kasse sind und alle Mittel in Bewegung setzen, damit sie es überstehen. Jetzt ist es schiefgegangen, wie es aussieht", erklärt Surer und muss Hülkenberg zustimmen: "Es ist ein Trauerspiel." Vor allem, weil Sauber 2015 ein besseres Auto als im vergangenen Jahr und möglicherweise gerade in Melbourne eine relativ gute Chance auf WM-Punkte hätte.

Sauber hat für 2015 gleich fünf Fahrern Renncockpits versprochen - neben den bestätigten Stammfahrern Marcus Ericsson und Felipe Nasr auch noch Adrian Sutil, Jules Bianchi (der weiterhin nicht bei Bewusstsein ist) und eben van der Garde. Dass das dem Team früher oder später auf den Kopf fallen könnte, war Insidern schon im November vergangenen Jahres klar, wurde damals von Kaltenborn aber noch vehement abgestritten.

Im Fall von van der Garde wurden schon im ersten Halbjahr 2014 Millionen als Mitgift für einen Vertrag als Testfahrer überwiesen, mit der Zusicherung, dass er 2015 Rennen fahren darf. Als jedoch auch die Sponsoren von Ericsson und Nasr mit ihren Geldkoffern ankamen, konnte Sauber nicht widerstehen. Und offenbar hat die Teamführung die Hartnäckigkeit von van der Gardes Schwiegervater und Förderer Marcel Boekhoorn, einem Milliardär, unterschätzt.

Unabhängig von dieser Konstellation kann Hülkenberg "sehr wohl" verstehen, dass sich van der Garde auf die Hinterbeine stellt und auf juristischem Weg sein Recht durchzusetzen versucht. Dies sei auch ein Zeichen, dass die Teams mit den Fahrern nicht mehr beliebig herumeiern können: "Er will einfach das haben, was ihm versprochen und zugestanden wurde. Es ist sein gutes Recht, da ein Veto einzulegen", findet der Force-India-Fahrer.

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