Imola zieht Einwand zurück: Weg frei für Monza-Deal?

, 08.11.2016

Imola-Promoter haben ihren Einwand im Streit um die Austragung des Italien-Grand-Prix zurückgezogen, Monza-Deal könnte Anfang Dezember besiegelt werden

Die Fehde scheint beendet. Nachdem sich die Austragungsorte Monza und Imola während dieser Saison einen filmreifen Streit über die Zukunft des Grand Prix von Italien geliefert hatten, erzielte man nun eine vorläufige Einigung. Eine Gerichtsverhandlung, die für 26. Oktober in Rom angesetzt war, wurde abgesagt, nachdem die Beschwerde der Imola-Promoter zurückgenommen wurde. Somit steht einer Formel-1-Zukunft in Monza nichts mehr im Wege.

Ein Monza-Insider erklärte gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Das öffnet den Weg für Monza, um die Verhandlungen mit dem Formula One Management fortzuführen und Monza als zukünftigen Formel-1-Austragungsort zu sichern." Der Deal soll Anfang Dezember finalisiert werden, bevor der offizielle Kalender für die Rennsaison 2017 von der FIA abgesegnet wird.

Doch wie kam es überhaupt zu der italienischen Tragikomödie? Bereits im September hätte es in Monza zur medienwirksamen Unterzeichnung des neue Vertrags über den Verbleib des Italien-Rennens auf der Kultstrecke nahe Mailand mit Bernie Ecclestone, Jean Todt und dem italienischen Automobilclub (ACI) in Person von Angelo Sticchi Damiani kommen sollen, doch auf der Pressekonferenz wurde lediglich ein Übereinkommen über weitere drei Jahre verlautbart. Eine Klage des Promoters von Imola war für das vorläufige Scheitern des Deals verantwortlich.

Nachdem der Vertrag von Monza in dieser Saison ausgelaufen wäre, sah Imola die Chance darin, sich wieder im Formel-1-Kalender zu positionieren. Man war davon überzeugt, dass die staatlichen Finanzhilfen für Monza illegal seien und dass der Deal nicht im Einklang mit Gesetzen zur Förderung der wirtschaftlichen Stabilität stünde. Außerdem war man sich sicher, dass ein Rennen vor den Toren San Marinos kostengünstiger durchzuführen wäre.

Das letzte Formel-1-Rennen auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari fand vor zehn Jahren statt. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erklärte der Präsident des Automobilclubs in Mailand, Ex-Pilot Ivan Capelli, bereits im September, dass die finanzielle Unterstützung des ACI für Monza aus der Sicht der Imola-Betreiber "unfair" sei. "Imola habe ebenfalls ein Anrecht auf diesen Geldbetrag", erklärte der Italiener den Standpunkt der Gegenseite. Insgesamt geht es um 22 Millionen Euro Lizenzgebühr, wovon allein 17 Millionen der ACI bezahlt. Der Rest wird von der Region Lombardei beglichen.

Imola schloss indes sogar einen Vertrag mit Bernie Ecclestone ab, jedoch hätte eine Rückkehr auf den 4,9 Kilometer langen Kurs die Zustimmung des ACI bedurft. Die interne Abstimmung fiel klar für Monza aus. Auch erlaubt die italienische Regierung nur Hilfszahlungen, sollte die Formel 1 in Monza bleiben. Formel-1-Chefpromoter Ecclestone nutzte den Vertrag als Druckmittel in den Verhandlungen mit Konkurrent Monza. Nach der gescheiterten Gerichtsverhandlung muss Ecclestone nun nur noch den Vertrag mit den Monza-Betreibern unterzeichnen. Im provisorischen FIA-Kalender für die Saison 2017 ist Monza bereits als fixer Austragungsort für das Rennen am 3. September eingetragen.

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