Indy-500-Sieger Alexander Rossi: Comeback in der Formel 1?

, 20.07.2016

Wird der Sensationssieger von Indianapolis noch in dieser Saison Teamkollege von Pascal Wehrlein? - Rio Haryanto muss weiter um Manor-Cockpit bangen

"Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich nicht so schnell in einem Grand-Prix-Auto zurück sein werde." So sprach Ex-Manor-Marussia-Pilot Alexander Rossi vor rund zwei Monaten nach seinem sensationellen Rookie-Sieg bei der prestigeträchtigen 100. Auflage des 500-Meilen-Rennens von Indianapolis. Der US-Amerikaner hatte gerade den wichtigsten Erfolg seiner Rennfahrer-Karriere errungen, der Schmerz über die unerwartete Ausbootung bei Manor vor Saisonbeginn zugunsten von Rio Haryanto war einen Augenblick lang vergessen.

Jetzt, ein paar Wochen später, stellt sich die Situation schon wieder völlig anders dar. Nach seinem Triumph beim Indy 500 könnte Rossi schneller in die Königsklasse nach Europa zurückkehren, als er es sich selbst vorstellen könnte. Bei Manor scheint die Zukunft von Stammfahrer Rio Haryanto weiterhin nicht völlig gesichert zu sein. Noch immer gibt es keine Bestätigung, dass der Indonesier auch nach dem elften Grand Prix der Saison, der am kommenden Wochenende in Ungarn stattfindet, seinen Sitz behalten darf.

Offenbar gibt es noch immer offene Fragen zur Finanzierung seines Cockpits. Wie berichtet, kam der 23-Jährige nur dank der finanziellen Unterstützung der indonesischen Regierung zu seinem Formel-1-Cockpit. Es steht allerdings im Raum, dass weitere Sponsorengelder, die ihm seinen Sitz für den Rest der Saison garantieren sollen, noch immer nicht in trockenen Tüchern sind. Bereits vor Wochen gab es in seinem Heimatland bereits eine SMS-Spendenaktion - ob diese allerdings die Formel-1-Karriere des Teamkollegen von Pascal Wehrlein retten kann, ist noch immer offen.

Und so ist plötzlich wieder Rossi im Spiel, der neben seinem Engagement bei den IndyCars weiterhin der offizielle Manor-Reservefahrer ist. Klar ist: Seit seinem Sieg bei den 500 Meilen von Indianapolis sind seine Aktien auf dem Fahrermarkt jedenfalls wieder kräftig gestiegen. "Mein Börsenwert als Rennfahrer hat sich auf beiden Seiten (in den USA und in Europa; Anm. d. Red.) dramatisch verbessert", redet der 24-Jährige in der Tageszeitung 'USA Today' nicht lange um den heißen Brei herum.

Geht jetzt wirklich alles schneller als erwartet? "Ja, es gab Gespräche über meine Zukunft", gibt Rossi zu. "Die Entscheidung fällt definitiv zwischen der Formel 1 und der IndyCar-Serie." Denn auch wenn es kürzlich noch anders geklungen hatte: Wirklich aufgegeben hat er seinen großen Traum von der Formel 1 nie. "Es gibt Dinge an der Formel 1, die ich vermisse. Ich habe mich in den letzten sechs Jahren meines Lebens schon sehr daran gewöhnt", bekennt er freimütig.

Als 16-Jähriger verließ er seine Heimat Kalifornien und ging nach Europa, immer das große Ziel Königsklasse vor Augen. Im Jahr 2014 verpflichtete ihn das Marussia-Team schließlich als Testpiloten. "Manor und ich haben eine Verbindung seit 2014 und es hat uns alle überrascht, dass ich in diesem Jahr keine Rennen fahren konnte", sagt Rossi. Vielleicht ist es nun schon nach der Sommerpause oder gar bereits in Hockenheim wieder soweit - auch wenn es schade um Haryanto wäre, der im Teamduell gegen Wehrlein alles andere als enttäuscht hat. Spätestens für die Saison 2017 ist mit Rossi jedenfalls eine weitere Aktie auf dem Fahrermarkt...

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