Lewis Hamilton stichelt: Nico Rosbergs Rücktritt feige?

, 08.12.2016

Nach dem Rücktritt von Nico Rosberg kann sich Lewis Hamilton einen Seitenhieb nicht verkneifen, weil er sich den WM-Titel 2017 gern zurückgeholt hätte

Lewis Hamilton wurmt es offenbar, dass er 2017 nicht die Gelegenheit haben wird, sich den WM-Titel in der Formel 1 von Nico Rosberg zurückzuholen. Der Mercedes-Pilot hätte der Welt nur allzu gern bewiesen, dass 2016 lediglich ein "Unfall" in seiner sonst beeindruckenden Erfolgsbilanz war, und bedauert Rosbergs Rücktritt nicht zuletzt aus diesem Grund.

"In 18 Jahren ist das das erste Mal, dass er gewonnen hat", so der dreimalige Weltmeister in seiner FIA-Pressekonferenz unmittelbar nach Rosbergs offizieller Rücktrittserklärung in Wien. "Natürlich ist es schade, dass ich die Gelegenheit nicht haben werde, mir den Titel von ihm zurückzuholen. Aber er hat sich so entschieden, und das respektiere ich. Steig ganz oben aus, wenn du kannst!" Das sei aber ein Denken, das ihm selbst fremd ist: "Ich vertrete da eine andere Einstellung."

"Ich habe die Weltmeisterschaft in den vergangenen beiden Jahren gewonnen, und ich habe anderen dieses Jahr Gelegenheit gegeben, es nochmal zu probieren. So ticke ich halt", stichelt Hamilton indirekt gegen seinen Ex-Teamkollegen. "Ich glaube an mein Können und daran, dass ich das jedes Jahr aufs Neue abrufen kann. Selbst wenn ich noch einmal Weltmeister werden sollte, werde ich den anderen die Chance geben, mir den Titel wieder wegzunehmen."

Der Rücktritt sei "kein Weltuntergang" für ihn, denn: "Ich habe seit 18 Jahren Rennen gegen ihn gewonnen", hält Hamilton ausdrücklich fest. Und er unterstreicht: "Ich liebe das Rennfahren und ich liebe es, von meinen Gegnern herausgefordert zu werden." Aussagen, die man nur als Seitenhieb gegen Rosberg interpretieren kann, schließlich hat Hamilton schon während der Saison immer wieder Andeutungen gemacht, dass er ohne technische Probleme Weltmeister geworden wäre.

Rosberg hat von diesen Sticheleien offenbar bisher nichts mitbekommen: "Echt? Weiß ich nichts davon", antwortet er im Video zu unserer Leserfragen-Aktion auf Facebook. "Mir hat er das nicht gesagt im persönlichen Gespräch, das wir inzwischen hatten." Was auch daran liegen mag, dass Hamiltons Aussagen von den Medien bisher kaum aufgegriffen wurden, weil die Berichterstattung über Rosbergs Rücktritt alles überstrahlt hat.

Wie dem auch sei: Dass er eines Tages mit einer Flasche Wein in der Hand in Monaco an der Nachbarswohnung von Hamilton klopfen wird, um die alte Freundschaft wieder aufzufrischen, hält Rosberg trotz aller Differenzen für "gar nicht so unrealistisch. Uns verbindet schon eine Vergangenheit und Respekt. Vielleicht mit der Zeit - ich hab da nix dagegen. Ist aber auch kein Zwang. Ich sehe das sehr offen. Mal sehen."

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