Marko rügt Verstappen-Kritiker: "Sind ihm nicht gewachsen"

, 06.11.2016

Der Red-Bull-Berater hält seine Pilotenpaarung für stärker als Vettel/Webber, Verstappen nicht für arrogant und öffentliche Schelten für einen Einbremsversuch

Wenn sich mehrmalige Formel-1-Weltmeister wie Sebastian Vettel und Legenden des Motorsports wie Niki Lauda auf einen 19-Jährigen stürzen und ihn in aller Öffentlichkeit anprangern, sollte sich von einem Prügelknaben sprechen lassen. Nicht im Falle Max Verstappen: Das Red-Bull-Juwel nimmt die seit Wochen andauernde Schelte emotionslos zur Kenntnis. Ein Zeichen von Arroganz? Helmut Marko winkt gegenüber 'auto motor und sport' ab - und ärgert sich über die Konkurrenz.

Red Bulls Motorsportberater glaubt nicht, dass Verstappen für sich proklamieren würde, über den Dingen zu stehen: "Er antwortet ja nicht arrogant, sondern äußert seine Meinung und lässt sich durch Weltmeister oder sonstige, die da monieren, in keiner Weise einschüchtern", findet Marko. Überhaupt wittert er hinter mahnenden Worten und Schachzügen wie der neuen "Verstappen-Regel" einen Plan, sich einen unbequemen oder sogar potenziell überlegenen Gegner vom Leibe zu halten.

"Es regen sich Leute auf, die nächstes Jahr gar nicht mehr mitfahren", hadert Marko und spielt auf Jenson Button und Felipe Massa an. "Da gibt es offenbar ein Gefühl, dass da einer daherkommt, dem sie nicht gewachsen sind. Und jetzt versucht man den mit allen Mitteln und Möglichkeiten einzubremsen." Waghalsige Aktionen eines Teenagers erkennt Marko ins Verstappens Manövern nicht. Vielmehr unterstellt er dem Niederländer sogar übermäßige Reife - nicht erst seit gestern.

Marko erinnert sich an ein zweistündiges Gespräch zu Zeiten, in denen Verstappen noch Formel-3-Pilot war und ihn mit seiner Selbstsicherheit sowie seinem Siegeswillen auf Anhieb beeindruckte: "Normalerweise rede ich mit einem Fahrer eine halbe Stunde und weiß alles. Da wohnte der Geist eines 25-Jährigen im Körper eines 16-Jährigen." Ähnliche Qualitäten unterstellt Marko auch Daniel Ricciardo, den er als einen "vernünftigen, gescheiten Burschen" beschreibt.

Der Australier sei sich nicht zu schade, nach Daten Verstappens zu fragen oder sich zu erkundigen, wo er Zeit auf den Teamkollegen verliert. "Das hilft ihm, seine Reserven im positiven Sinne zu mobilisieren. Nicht so, wie es im Verhältnis von Vettel und Webber war", sagt Marko. "Die sind nie gut miteinander ausgekommen. Das war im Prinzip immer ein Kampf von zwei Teams und das hindert natürlich auch die Weiterentwicklung." In der aktuellen Paarung schient es hingegen keine Spannungen zu geben, was der aktuelle Aufwärtstrend bei Red Bull unterstreicht.

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