Max Verstappen verrät: Rennsimulation als Überholgeheimnis

, 08.09.2015

Toro-Rosso-Youngster Max Verstappen erklärt, wie er seine tollen Überholmanöver in einer Formel-1-Simulation übt und welche Vorteile das virtuelle Training bringt

Es war nicht das erste Mal, dass der 17-jährige Toro-Rosso-Lehrling Max Verstappen die Formel 1 verzückte: In Monza überholte der Niederländer den Sauber-Piloten Felipe Nasr in einem bemerkenswerten Manöver außen in der ersten Schikane. Und schon in Spa hatten viele den Atem angehalten, als er in der ultraschnellen Blanchimont-Kurve ebenfalls am Brasilianer und ebenfalls außen vorbeischoss. Mit viel Risiko, aber mit einer ebenso großen Fahrzeug-Beherrschung.

Nun offenbart der Red-Bull-Juniorpilot, dass er bei beiden Manövern genau wusste, was er tat - weil er sie eine Woche vor den jeweiligen Grands Prix bereits virtuell durchgezogen hatte. Verstappen ist Mitglied des renommiertesten Online-Rennsportsimulations-Teams Redline, für das auch schon andere professionelle Rennfahrer wie Richie Stanaway antraten.

Von der Simulation auf die Rennstrecke

Verstappen gibt gegenüber 'Autosport' zu, dass das extrem realistische Computerspiel eine effektive Rennvorbereitung darstellt: "Ich denke, dass es mir hilft. Ich habe es in Spa genutzt und dann erneut in Monza. Und beide Male hat es auf der echten Strecke funktioniert. Das Überholmanöver gegen Nasr habe ich genau gleich in der Simulation durchgeführt."

Er sammelt laut eigenen Angaben bei den virtuellen Rennen immer wieder Erfahrungen für die Realität: "Das ist immer gut, weil man weiß, wie viel Platz man hat. Und dann kommt es beim Simracing vor, dass man etwas zu weit geht. Dann weiß man, dass man es so nicht machen kann."

Ende Juli wurde der Simulator bei Verstappen aufgebaut. Schon damals stellte er klar, dass es sich für ihn durchaus um eine ernsthafte Angelegenheit handelte. "Ich genieße das Simulator-Rennen neben der Formel 1 und arbeite bereits seit einer Weile mit Atze (Kerkhof, Teamchef von Redline; Anm. d. Red.) zusammen", erklärte er damals. "Ich fahre zusammen mit den besten Simulator-Rennfahrern der Welt. Das ist ein gutes Training."

Hamilton will Manöver nicht üben

Ein Training, von dem der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton, der Rennsport-Spiele gerne als Freizeit-Beschäftigung nutzt, wenig hält. "Keines meiner Überholmanöver ähnelt dem anderen", meint er. "Ich liebe die Spontanität eines Überholmanövers. Man weiß nie, wann es passiert. Man kann es versuchen und im Vorfeld planen, aber dann wird es nicht diese Runde passieren - und an unterschiedlichen Punkten."

Er selbst wolle Attacken nicht im Vorfeld planen und üben, weil so auch der Kick verloren ginge. "Aber es gibt eine neue Generation", ist dem 30-Jährigen bewusst. "Vielleicht machen sie es auf eine andere Art und Weise."

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