Mysterium Ferrari: In Wahrheit längst so schnell wie Mercedes?

, 18.04.2016

Sebastian Vettel stapelt tief, aber bei den Silberpfeilen läuten längst die Alarmglocken: Haben nur Rennpech und Patzer den ersten Ferrari-Sieg verhindert?

Rennpech, Unfälle und Patzer der Piloten: Die ersten Grands Prix der Formel-1-Saison 2016 ließen nur bedingt einen Rückschluss darauf zu, wie stark Ferrari die Lücke zu Mercedes verkleinert hat. Aus eigener Kraft siegfähig schien die Scuderia noch nicht, jedoch in der Lage, aus dem kleinsten Fauxpas der Silberpfeile Kapital zu schlagen. "Wir kommen langsam in Schwung", meint Sebastian Vettel und resümiert: "Der Auftakt war nicht nach Maß, aber alles in allem stehen wir besser da als vergangenes Jahr."

Mal Pech, mal Unvermögen: Die Rennunterbrechung in Australien, der Antriebsschaden in Bahrain sowie das von den Piloten vermasselte Qualifying und die Startkollision in China verhagelten Ferrari bessere Ergebnisse. Der vergangene Sonntag in Schanghai ist für Vettel ein Sinnbild der übrigen Rennen: "Wir konnten unsere volle Pace nicht zeigen, weil das Auto beschädigt war. Es ist kaum zu sagen, wo wir sonst gelandet wären", deutet der Deutsche an, dass auch ein Sieg denkbar war.

Im Mercedes-Lager sind die Warnschüsse längst angekommen: "Wir haben noch das schnellste Auto. Aber Ferrari hat nicht gezeigt, was sie wirklich können", runzelt Nico Rosberg trotz eines vordergründig souveränen Sieges die Stirn. Sportchef Toto Wolff erkennt in der Aufholjagd, die Vettel und Kimi Räikkönen vollführten, ein Indiz für die Gefahr in Rot: "Gemessen daran, wo Ferrari nach der ersten Runde war und wo sie angekommen sind: Da müssen wir sie als ernsten Gegner betrachten."

Vettel erkennt die Vorreiterrolle der Silberpfeile an: "Sie sind schwierig zu schlagen", räumt er ein. Er glaubt aber auch, dass die Leistungen des Klassenprimus dann auf Herz und Nieren geprüft werden, wenn Rot im Rückspiegel auftaucht. "Wenn wir sie unter Druck setzen, dann werden wir sehen, wie stark sie wirklich sind." Um das zu bewerkstelligen, wird Ferrari im Qualifying zulegen müssen. Offenbar lässt sich der SF16-T nicht in dem Maße aufdrehen wie es die Konkurrenz kann. Die Frage ist außerdem, ob das Team absichtlich drosselt, um Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff zu bekommen.

Maurizio Arrivabene jedenfalls setzt ein Zeichen. Zweite und dritte Plätze reichen dem Teamchef genau wie dem polternden Präsidenten Sergio Marchionne nicht mehr. "Davon habe ich jetzt genug. Wir wollen ganz nach oben auf dem Treppchen", macht der Teamchef klar. "Das Auto ist gut."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Maurizio Arrivabene bekommt von Sergio Marchionne einen Satz heiße Ohren

"Die Uhr tickt": Ferrari-Präsident macht Vettel Feuer

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne erhöht den Druck auf seine Formel-1-Mannschaft und macht dabei auch vor seinen Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nicht Halt. Fahrfehler wie …

Vor allem Kimi Räikkönens Ferrari wurde beim Startcrash stark beschädigt

Vettel räumt Räikkönen ab: Crash überschattet Ferrari-Podium

Ausgerechnet unter den Augen von Ferrari-Präsident Sergio Marchionne passierte Sebastian Vettel beim Großen Preis von China "das Schlimmste überhaupt": Der viermalige Weltmeister räumte …

Kimi Räikkönen konnte der Konkurrenz am Freitag entfliehen

Ferrari schlägt Mercedes am Freitag: "Können näher …

Kleine Überraschung beim Freien Training der Formel 1 in Schanghai: Nicht Mercedes gab heute am Freitag in China den Ton an, sondern Ferrari war mit beiden Autos am schnellsten. Kimi Räikkönen …

Kimi Räikkönen fuhr am Freitag im Nachmittagstraining zur Bestzeit

Formel 1 China 2016: Ferrari-Duo vor den Silberpfeilen

Nachdem im ersten Freien Training zum Großen Preis von China drei Reifenplatzer für viel Aufsehen gesorgt hatten, war es in den zweiten 90 Trainingsminuten brennende Bremsen am Haas von Esteban …

Claire Williams ist kein Fan der übermäßigen Zahlungen an Ferrari

Unfaire Verteilung: Williams fordert Bonuskürzung …

Dass die Geldverteilung in der Formel 1 keine gerechte Angelegenheit ist, ist hinlänglich bekannt. Die jüngsten von 'Motorsport-Total.com' recherchierten Summen beweisen diesen Umstand eindeutig. …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo