Ricciardo will in Melbourne gewinnen: "Ich kann es schaffen"

, 11.03.2015

Daniel Ricciardo will es bei seinem Heimrennen in Melbourne mindestens bis aufs Podium schaffen - Sogar einen Sieg beim Saisonauftakt schließt er nicht komplett aus

2015 wird sich für Daniel Ricciardo einiges ändern. Konnte der Australier in der vergangenen Saison bei Red Bull noch aus dem Schatten von Sebastian Vettel heraus agieren, zieht der 25-Jährige in der neuen Formel-1-Saison deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich. Nach Vettels Wechsel zu Ferrari ist Ricciardo bei Red Bull die neue Nummer eins und auch bei seinen Landsleuten ist die Erwartungshaltung an ihn deutlich gestiegen.

Vor dem Saisonauftakt in Melbourne fungiert Ricciardo als großer Werbeträger für den Großen Preis von Australien, überall in der Stadt sind Plakate mit seinem Konterfei zu sehen. "Ich ducke mich im Auto, wenn ich an einer großen Plakatwand mit mir vorbeifahre", sagt Ricciardo mit seinem bekannten Lächeln gegenüber 'The Sydney Morning Herald' und ergänzt: "Das kommt natürlich damit (mit dem Erfolg; Anm. d. Red.), aber ich mache es nicht dafür."

2014 konnte Ricciardo überraschend drei Rennen gewinnen, während Teamkollege Vettel komplett leer ausging. Ein Szenario, mit dem so nicht viele Experten gerechnet hatten. "Abgesehen davon, dass ich meine Fratze ein bisschen häufiger in der Stadt sehe, ist es kein großer Unterschied", findet Ricciardo, der noch vor einem Jahr als mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt nach Melbourne kam, allerdings.

"Wollen Druck auf Mercedes ausüben"

Damals musste er sich erst noch beweisen. Viele Formel-1-Fans waren sich nicht sicher, ob Ricciardo der richtige Mann für Red Bull sein würde, ob er es wirklich aufs Podium schaffen und Siege holen würde. "Glücklicherweise habe ich all diese Fragen bereits im vergangenen Jahr beantwortet. Jetzt gibt es weniger Fragezeichen", erklärt der Australier, der es 2014 in Melbourne auf Rang zwei schaffte, nach dem Rennen allerdings disqualifiziert wurde.

Trotzdem zeigte Ricciardo bereits damals, dass ihm die Strecke im Albert Park liegt. Was ist also 2015 drin? "Wenn alles zusammenkommt denke ich, dass wir zumindest um das letzte Treppchen auf dem Podium kämpfen können", erklärt der Mann aus Perth im Gespräch mit Red Bulls Motorenpartner Renault und ergänzt: "Wir versuchen natürlich, so viel Druck wie möglich auf Mercedes auszuüben."

"Aber es ist noch sehr früh und wir waren noch nicht alle zur gleichen Zeit mit den gleichen Reifen und den gleichen Benzinmengen auf der Strecke. Vor Samstag werden wir es also nicht sicher wissen. Ich werde aber auf jeden Fall alles daran setzten, so weit vorne wie möglich zu landen", gibt sich Ricciardo kämpferisch und ergänzt: "Ich hatte ein gutes vergangenes Jahr, bin noch jung und es ist ein Sport, in dem man sich stetig weiterentwickelt, wächst und lernt."

Red Bull besser vorbereitet

"Ich kann natürlich nicht kontrollieren, was von außen kommt, aber für mich selbst kann ich mir nicht vorstellen, warum ich in diesem Jahr nicht genauso gut sein sollte. Ich denke, man kann behaupten, dass ich vielleicht der aggressivste Pilot mit den meisten Überholmanövern war. Darauf bin ich sehr stolz und das will ich auch in diesem Jahr so fortführen. Ich glaube nicht, dass ich etwas anders machen müsste."

"Ich habe im vergangenen Jahr hart, aber auch fair gekämpft und dafür eine Menge Respekt von meinen Rivalen bekommen. Das muss ich also gar nicht weiterentwickeln, sondern nur so beibehalten", ist sich der Australier sicher. Außerdem geht er nicht nur davon aus, dass er selbst 2015 einen weiteren Sprung nach vorne machen wird. Auch sein Red-Bull-Team sieht er deutlich formverbessert.

"Wir sind definitiv besser vorbereitet. Wir haben viel mehr Vertrauen in das Auto und die Zuverlässigkeit. Ich denke daher, dass wir für das Rennen am Wochenende einen guten Plan haben", verrät er gegenüber 'The Sydney Morning Herald' und fügt hinzu: "Es ist nicht wie im vergangenen Jahr, als wir uns dachten: 'Bringen wir das Auto einfach auf die Strecke und sehen was passiert. Hoffentlich fliegt es nicht in die Luft.' In Sachen Zuverlässigkeit sollten wir viel besser vorbereitet sein."

Ricciardo erster australischer Sieger?

Wenn beim Saisonauftakt tatsächlich alles zusammenpasst, dann schließt Ricciardo sogar nicht aus, in Melbourne auch Nico Rosberg und Lewis Hamilton gefährlich werden zu können. "Das erwarte ich auch von mir selbst", erklärt der Australier und ergänzt: "Es spielen viele Faktoren eine Rolle, aber wenn es am Sonntag hart auf hart kommt, dann denke ich auf jeden Fall, dass ich es schaffen kann."

Seit 1985 hat der Große Preis von Australien einen festen Platz im Formel-1-Kalender, ein australischer Pilot konnte allerdings bisher noch nie gewinnen. "Ich weiß, dass Melbourne durchdrehen würde", erklärt Ricciardo, der mit einem Sieg am Sonntag Geschichte schreiben wurde. Er erklärt: "Es wäre etwas ganz Besonderes und es ist etwas, das ich auf jeden Fall schaffen kann."

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