Schnell, aber zickig: Der neue Mercedes ist "schwierig"

, 07.03.2015

Mercedes geht als Titelverteidiger und großer Favorit in die Formel-1-Saison 2015 - Motorsportchef Toto Wolff: "Der neue W06 ist im Grenzbereich schwieriger zu fahren"

Mercedes hat bei den Testfahrten vor dem Start in die Formel-1-Saison 2015 einen glänzenden Eindruck hinterlassen. Nico Rosberg und Lewis Hamilton markierten in der letzten Testwoche in Barcelona die deutlich schnellsten Rundenzeiten, auf den Longruns war man extrem zuverlässig und konstant unterwegs. Die Konkurrenz sieht die Silbernen für die in der kommenden Woche beginnenden Saison im klaren Vorteil. Der Vorsprung von Mercedes soll angeblich noch größer sein als 2014.

Trotz der guten Eindrücke von den Probefahrten ist im Lager von Mercedes offenbar dennoch nicht alles im grünen Bereich. Es verwunderte viele Beobachter, dass sich vor allem Rosberg trotz seiner guten Rundenzeiten in Barcelona recht kritisch über das Fahrverhalten des W06 äußerte. Nach den Updates zwischen den beiden letzten Testwochen in Spanien scheint das neue Fahrzeug schwieriger zu kontrollieren zu sein. Die Balance des Autos ist für die Piloten gewöhnungsbedürftig, das Fahrzeugverhalten manchmal nicht vorhersehbar.

"Kalte Strecke, kalte Reifen, einfach ein Dreher" - mit diesen Worten erklärte Mercedes einen Rosberg-Ausflug in ein Kiesbett des Circuit de Catalunya. Wenige Tage später berichtete der Vizeweltmeister nach einer Tagesbestzeit: "Das Heck war immer lose, wirklich das Gegenteil von Haftung. Das ist zumindest meine subjektive Meinung. Von außen mag es im Vergleich zu den anderen gut ausgesehen haben, aber ich hatte viel Übersteuern, das Heck ist immer herumgerutscht. Es gab schlechte Traktion und so weiter."

Auch Hamilton erlebte die Unberechenbarkeit des Mercedes W06. "Ich glaube, dass Nico sich nicht wirklich gut im Auto gefühlt hat. Ich wollte sehen, ob es mir genauso geht - und so war es tatsächlich auch", fasste der Champion nach einem eigentlich erfolgreichen Tag in Barcelona zusammen. Wo liegt das Problem? Beide Fahrer deuteten an, dass man durch Setupveränderungen kaum vorhersehbare Effekte erlebe. "Der Weg ist uns nicht ganz klar", so Rosberg.

"Wenn man ans Limit geht und ein gutes, schnelles Auto hat, dann kann dieses Auto manchmal vielleicht im Grenzbereich etwas schwieriger zu fahren sein", erklärt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'f1i.com'. Man habe das Fahrzeug nicht immer so einstellen können, wie es der Wunsch gewesen wäre. "Und wir müssen verstehen, warum das so ist", sagt Wolff. Vor allem Lewis Hamilton hatte im Verlauf der Testfahrten außerdem immer wieder Probleme, die Reifen ins optimale Betriebsfenster zu bekommen.

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