Sebastian Vettel: Vize-WM-Titel wäre "Krönung" der Saison

, 29.10.2015

Zweiter ist besser als Dritter: Sebastian Vettel möchte seine gelungene Premierensaison auf Ferrari noch mit dem zweiten WM-Platz krönen

16 Rennen der Formel-1-Saison 2015 sind gefahren. Zwölfmal stand Sebastian Vettel in seinem ersten Ferrari-Jahr auf dem Podium, dreimal konnte er sogar gewinnen - genau wie sein großes Vorbild Michael Schumacher 1996. Doch während Schumacher damals gegen die Williams-Übermacht (Hill/Villeneuve) keine Chance hatte, kann Vettel theoretisch sogar noch Vize-Weltmeister werden.

Derzeit hat er vier Punkte Rückstand auf Nico Rosberg, der mit dem Mercedes vermutlich die besseren technischen Voraussetzungen hat. Davon lässt sich Vettel nicht beeindrucken: "Der erste Platz ist außer Reichweite, aber der zweite ist besser als der dritte. Also versuchen wir, Zweiter zu werden", sagt er vor dem Grand Prix von Mexiko. "Wir sind nicht in der Favoritenrolle, aber in den letzten Rennen hat man gesehen, dass wir doch immer ein bisschen näher rankommen und dass es hie und da die Chance gibt."

"Aus Nicos und aus meiner Sicht ist die Zielsetzung vielleicht ähnlich: Wir versuchen in den Rennen, die uns noch bevorstehen, das Maximum herauszuholen. Zu verlieren haben wir nichts mehr", meint Vettel. "Aber für uns alle wäre es natürlich ein Riesenerfolg, die tolle Saison, die wir bisher hatten, mit einem zweiten Platz zu krönen. Wenn man noch einen besser sein kann, als man vielleicht sein sollte, ist das eine große Leistung. Das würde uns für nächstes Jahr anspornen."

Trend spricht für Vettel

Doch Vettel konzentriert sich trotz der knappen Ausgangslage gegen Rosberg nur auf sich selbst und lässt sich nicht davon ablenken, ob Lewis Hamilton nun für seinen Teamkollegen fahren wird (was dieser nicht möchte) oder nicht: "Weiß ich nicht, ist mir egal. Ich will nur Nico schlagen." Für ihn spricht der Trend: Während Rosberg in den vergangenen fünf Rennen bei zwei Nullnummern "nur" 48 Punkte gesammelt hat, bringt es Vettel auf deren 91.

Auf den Grand Prix von Mexiko "vorbereitet" hat er sich bei einem Kick im Aztekenstadion, wo 1986 das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden hat: "Ich glaube, da passen 100.000 Leute rein. So viele waren nicht da, aber trotzdem war's einmalig, wenn man auf meinem Niveau Fußball spielt, auf dem Feld mal auflaufen zu dürfen, eingewechselt zu werden. Ich habe sogar noch ein Tor geschossen. Das ist dann schon ein Highlight, auch wenn die 100.000 Leute fehlen."

Dünne Luft beim Fußballspielen

Der freundschaftliche Kick war übrigens eine gute Gelegenheit, sich auch körperlich an die 2.250 Meter über dem Meeresspiegel zu gewöhnen: "Die dünne Luft habe ich beim Fußballspielen gemerkt. Wenn du ein paar Mal einen Sprint ansetzt, merkt man, dass man schneller außer Atem ist. Aber das ist einer der Gründe, weshalb wir das ganze Jahr versuchen, uns fit zu halten. Das wird hoffentlich kein Problem sein. Ich freue mich. Es wird eine neue Erfahrung."

Rein technisch sind die Voraussetzungen gut. Ferrari bringt zwar keinen neuen Motor nach Mexiko, hat diesen aber gerade in den USA gewechselt - besonders in der Höhenlage ein Vorteil, schließlich liefert ein frischer Motor mehr Power als ein gebrauchter. "Die lange Gerade", sagt Vettel, "sollte uns helfen. Wir sind noch nicht Favoriten, aber knapp dahinter." Wobei man mit Prognosen auf einer neuen Strecke vorsichtig sein müsse.

"Die Höhenlage wirkt sich aus, speziell auf den Anpressdruck der Autos und den Luftwiderstand. Das wird spannend", erklärt der 28-Jährige. "Das Schöne an der neuen Generation Turbomotoren ist, dass man nicht so viel Leistung verliert wie in der Vergangenheit. Ansonsten wird's eine spannende Erfahrung, wie sich das Auto fahren lässt." Zumal auch die Strecke anspruchsvoll zu sein scheint: "Das Layout sieht aufregend aus", findet Vettel.

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