Vettel nach Mexiko-Fiesta: Trauriges Zeugnis für deutsche Fans

, 02.11.2015

Geiz oder keine Leidenschaft für Motorsport? Der Ferrari-Star versteht nicht, warum Deutschland-Grand-Prix "nicht mehr großartig" und die Tribünen leer sind

Dass Formel 1 live an der Rennstrecke noch ein echtes Erlebnis sein kann, stellten am vergangenen Wochenende die mexikanischen Fans unter Beweis. Mit über 310.000 verkaufen Tickets war das Renncomeback im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt ein echter Publikumserfolg und stimmungsmäßig die neue Referenz - etwas, was Sebastian Vettel bei seinem Heim-Grand-Prix schon lange vermisst. "Es waren vermutlich mehr deutsche Flaggen hier als in Deutschland", erklärt der Ferrari-Star.

Der mangelnde Zuspruch für die Königsklasse in Hockenheim und auf dem Nürburgring veranlasst Vettel, daran zu zweifeln, ob die Rennen auf den beiden Traditionsstrecken noch die Qualität der Vergangenheit besitzen. "Ich weiß nicht, was passiert ist", wundert sich der Heppenheimer. "Es war mal großartig, aber in den vergangenen Jahren waren die Tribünen nicht voll." Bei der jüngsten Ausgabe des Formel-1-Gastspiels im Badischen säumten am Rennsonntag rund 50.000 Zuschauer die Ränge.

Ob der Eintrittspreis oder die gebotene Show ursächlich sind, vermag Vettel nicht einzuschätzen: "Ich weiß nicht, was nicht stimmt. Vielleicht sind die Leute geizig, vielleicht sind die Tickets zu teuer, vielleicht sind die Menschen realistischer bei dem, was sie für ihr Geld bekommen wollen, als in anderen Länder", rätselt er. Das Geld alleine kann jedoch nicht der ausschlaggebende Faktor sein, schließlich sind die Karten in anderen Ländern - wie Mexiko oder das oft gefeierte Großbritannien - auch nicht günstiger.

Vettel hält die Entwicklung für besonders traurig, weil er und Mercedes an der Spitze mitmischen und es somit Identifikationsfaktoren gibt: "Es ist schade, dass weniger Leute gekommen sind, auch wenn deutsche Fahrer und ein deutsches Team um Siege kämpfen. Eigentlich kann es nicht besser sein, und deswegen ist es schade", erklärt der 28-Jährige und kommt zu einem bitteren Schluss: "Es scheint, als ob die Leute in anderen Ländern heute mehr Leidenschaft für den Motorsport zeigen würden."

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