Vizeweltmeister Vettel lobt Hamilton, Räikkönen WM-Vierter

, 26.11.2017

Beim Finale in Abu Dhabi ohne Chance gegen Mercedes, aber in der Gesamtwertung 2017 auf den Plätzen zwei und vier: Für Ferrari endet die Formel 1 2017 versöhnlich

Die Mercedes-Überlegenheit vom Samstag setzte sich beim Formel-1-Saisonfinale 2017 in Abu Dhabi auch am Sonntag fort. Ferrari blieben hinter Sieger Valtteri Bottas und dessen zweitplatziertem Teamkollegen Lewis Hamilton die Plätze drei und vier.

Während Bottas sein dritter Saisonsieg nichts nutzte, den Vizetitel im letzten Moment noch unter Dach und Fach zu bringen, reichte Ferrari-Speerspitze Sebastian Vettel Platz drei im Rennen, um eben diesen Vizetitel für sich sicherzustellen. Der Vorsprung auf Bottas beträgt nach 20 Rennen unterm Strich zwölf Punkte.

Vettel kam schon beim Start nicht an dem aus der ersten Reihe gestarteten Mercedes-Duo Bottas/Hamilton vorbei. Im weiteren Verlauf des Rennens bot sich nie eine Chance. Nach 55 Runden kreuzte Vettel an dritter Stelle liegend mit 19 Sekunden Rückstand auf Bottas und 15 Sekunden Rückstand auf Hamilton die Linie.

Vettel gratuliert Hamilton: "Der bessere Fahrer"

"Anfangs attackierte ich hart", so Vettel und weiter: "Ich hatte einen guten Start, fand aber keinen Weg vorbei. Ich ließ meine Reifen blockieren und fing mir dabei einen leichten Bremsplatten ein. Nach drei, vier Runden konnte ich nicht schneller fahren. Vorne fuhren sie mir davon und von da an war es ein sehr einsames Rennen. In der zweiten Rennhälfte fand ich dann einen besseren Rhythmus, hatte aber keine Chance."

Nachdem er Bottas zum Rennsieg gratuliert hatte ("Glückwunsch an Valtteri! Ich freue mich sehr für ihn"), richtete Vettel auch eine Gratulation an Hamilton: "Großen Glückwunsch auch noch einmal an Lewis für seine Saison! Er hat es verdient, in diesem Jahr Weltmeister zu werden. Ich sage es ungern", so Vettel mit einem Grinsen, "aber er war in diesem Jahr der bessere Fahrer. Wir werden im Winter unser Bestes geben und hoffentlich stärker zurückkommen."

Räikkönen profitiert von Ricciardo-Ausfall doppelt

Kimi Räikkönen, der vom fünften Startplatz losfuhr, lag in der Anfangsphase kurzzeitig vor Daniel Ricciardo, wurde aber kurz darauf wieder vom Red-Bull-Piloten überholt. Damit war die Reihenfolge aus der Startaufstellung wiederhergestellt. Nachdem Räikkönen in Runde 16 und Ricciardo in Runde 20 an der Box gewesen waren, hatte die Reihenfolge zunächst weiter Bestand. Dann aber profitierte Räikkönen vom Ausfall Ricciardos. Der RB13 des Australiers hatte mit Hydraulikdefekt den Dienst quittiert.

Fortan lag Räikkönen im Rennen an vierter Stelle hinter Teamkollege Vettel, sah sich aber dem Druck durch Max Verstappen im zweiten Red-Bull-Boliden ausgesetzt. Den Niederländer konnte der "Iceman" um 0,8 Sekunden auf Distanz halten und wurde mit 26 Sekunden Rückstand auf Teamkollege Vettel schließlich Vierter. Mit diesem vierten Platz im Rennen hat sich Räikkönen auch in WM-Gesamtwertung noch am ausgefallenen Ricciardo vorbei auf Platz vier nach vorn geschoben.

"Anfangs hatte ich nicht die beste Balance im Auto. Anschließend ging es hauptsächlich darum, Sprit zu sparen. Das hatte ehrlich gesagt nichts mit Racing zu tun, aber so sind nun mal die Regeln. Spaß macht das nicht", so Räikkönens Fazit zum letzten Rennen der Saison 2017.

Vettels Saisonfazit: "Keine Schande, aber..."

Auch Vettel gibt an, in der zweiten Rennhälfte nicht mit vollem Tempo unterwegs gewesen zu sein, weil er Sprit sparen musste. Gegen die Mercedes habe er aber so oder so keine Chance gehabt. Vettels Fazit zum Saisonfinale: "Wir hatten heute nicht das Tempo, aber insgesamt war es ein gutes Ergebnis für das Team, denn Kimi hat den vierten Gesamtrang sichergestellt, wenn auch mit etwas Hilfe von Daniel."

Und wie sieht das Saisonfazit des Vizeweltmeisters aus? "Wir hatten starke Rennen und haben auch ein paar Rennen gewonnen, die wir nicht hätten gewinnen sollen. Anderseits haben wir hier und da auch Chancen vergeben. Ich glaube nicht, dass viel mehr drin gewesen wäre. Klar, es gab zwei, drei Rennen, die uns einiges gekostet haben. Insgesamt war es aber eine starke Performance, vor allem im Vergleich zur Saison davor. Wenn man bedenkt, gegen wen wir antreten, ist es ist keine Schande, die Saison auf diese Art und Weise als Zweiter abzuschließen. Aber es ist natürlich nicht das, was wir wollen. Nächstes Jahr wollen wir mehr."

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