Webber: Red-Bull-Juniorprogramm ist "lockerer" geworden

, 12.01.2018

Die plötzliche Rückkehr von Brendon Hartley in den Fahrerkader von Toro Rosso signalisiert offenbar eine neue Denkweise im Red-Bull-Förderprogramm

Daniil Kwjat hat sich nach seinen schwankenden Leistungen in den Formel-1-Teams von Red Bull aus dem Förderprogramm der Österreicher verabschieden müssen. Der Russe hat bei Ferrari als dritter Pilot hinter Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen angedockt. Kwjat wird in Maranello viel Zeit im Simulator verbringen, Fahrten im Formel-1-Boliden der Roten sind zunächst nicht eingeplant. "Wir haben einen klaren Schlussstrich gezogen", sagt Helmut Marko über den Abschied seines Schützlings.

Während eine Rückkehr von Kwjat ausgeschlossen scheint, ist einem anderen ein solcher Schritt gelungen. Brendon Hartley schaffte den Weg zurück in den Red-Bull-Formel-1-Kader. Der Neuseeländer wird nach vier Jahren im Le-Mans-Programm von Porsche nun als Stammfahrer für Toro Rosso agieren. Ein solcher Weg wäre bis vor wenigen Jahren kaum denkbar gewesen. Wer einmal bei Red-Bull-Förderer Helmut Marko in Ungnade gefallen war, hatte anschließend keine Chance mehr. Beispiele dafür gibt es genügend.

"Ich denke, Red Bull hat es etwas aufgelockert", meint Mark Webber, der sich für seinen langjährigen Porsche-LMP1-Teamkollegen stark gemacht hatte. "Es ist nicht mehr so strikt wie zuvor. Solche Chancen hätte es früher wahrscheinlich nie gegeben. Da muss man den Hut vor Helmut Marko ziehen. Ich sehe das nur positiv", sagt Webber, der zwischen 2007 und 2013 insgesamt neun Grand-Prix-Siege für Red Bull einfahren konnte und noch heute Repräsentant des Energydrink-Herstellers ist.

"Brendon selbst hat offen zugegeben, dass er in seinen jüngeren Jahren nicht bereit war. Einige Leute werden halt früh erwachsen, andere etwas später. Viele ehemalige Formel-1-Piloten würden sich eine zweite Chance wünschen, aber nur ganz wenige bekommen sie", sagt Webber. Der größte Stolperstein für junge Talente in der Formel 1 sei es, dass neben reinem Speed auf der Strecke auch viele weitere Fachkenntnisse und Fähigkeiten vonnöten sind.

"In den Nachwuchsklassen kannst du mit puren Renntalent vorne mitfahren, in der Formel 1 geht das nicht mehr. Da musst du auch andere Dinge können. Es geht beispielsweise um Analysen und Zusammenarbeit mit ganz vielen Menschen", erklärt Webber. "Die Formel 1 ist sozusagen wie ein Michelin-Sterne-Restaurant. Wenn du dort der Chefkoch sein willst, dann musst du viele Speisen und Zutaten beherrschen. In den Nachwuchsklassen ist das nicht nötig. Da reichen ein oder zwei Speisen."

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Bei den Tests vor der Saison 2017 lief der Renault-Motor nicht so wie erhofft

Renault: Weniger Pannen dank besserer Qualitätskontrolle?

Die Formel-1-Saison 2017 verlief für Motorenhersteller Renault nur bedingt zufriedenstellend. Zwar konnte man mit Red Bull drei Siege feiern, doch der Antrieb der Franzosen erwies sich über weite Strecken …

Können Max Verstappen und Daniel Ricciardo 2018 um den Titel kämpfen?

Red Bull: Ricciardo will Kampf gegen Verstappen annehmen

Daniel Ricciardo beendete die Formel-1-Saison 2017 mit genau 200 WM-Punkten auf dem fünften Platz. Damit lag er einen Rang und 32 Zähler vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen. Trotzdem sind einige …

Der Schutzbügel namens Halo könnte für Sponsoren interessant werden

Kein Witz: Liveticker auf Halo-Bügel denkbar!

Die Formel 1 wird zur Saison 2018 eine optisch weitreichende Veränderung erfahren. Alle Fahrzeuge müssen ab dem Saisonstart am 25. März in Melbourne hier Tickets sichern! Mit dem neuen Halo-Sicherheitsbügel …

Kevin Magnussen wird erstmals im gleichen Team in eine Saison starten

Magnussen ist angekommen: Mehr Spaß bei Haas

Für Kevin Magnussen war der Wechsel von Renault zu Haas zu Beginn der Formel-1-Saison 2017 nach eigener Aussage Gold wert. Er habe im neuen Gefüge des amerikanischen Teams "keinen negativen Druck mehr", so …

Adrian Newey wünscht sich ein Reglement, in dem der Motor weniger wichtig ist

Newey: Motorenbasiertes Reglement "strategischer Fehler"

Es ist kein Geheimnis, dass Red Bulls Stardesigner Adrian Newey kein Freund des aktuellen technischen Reglements der Formel 1 ist. Der 59-Jährige ist der Meinung, dass der Antrieb momentan deutlich zu stark …

AUCH INTERESSANT
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

AUTO-SPECIAL

GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China

Während sich in Deutschland die Mobilität noch im Umbruch zum Elektroauto befindet, wird in China bereits an der nächsten großen Offensive gearbeitet: der Wasserstoffantrieb für Autos - und das …


Formel1.de

TOP ARTIKEL
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den Unterschied
BYD Seal U Test: Kampfpreis - das macht den …
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit Mega-Reichweite
GWM WEY 03 Test: Plug-in-Hybrid mit …
News-Abo
Jeden Morgen kostenlos per E-Mail:
Aktuelle Artikel
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger Verbrauch
Bridgestone Turanza 6: Sommerreifen für weniger …
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW ID.7 GTX Tourer: Alle Infos - der erste Check
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
VW Golf R 2024: Power-Spritze zum 50sten
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
World Car of the Year 2024: Die Top 3 ist enthüllt
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China
GWM: Bezahlbare Wasserstoffautos aus China


Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo