Weber: "Hülkenberg ist bereit für Ferrari"

, 29.08.2013

Manager Willi Weber im Interview: Wieso sein Ex-Schützling Nico Hülkenberg ein "Dickkopf" ist, aber inzwischen die Reife für Ferrari mitbringt

Willi Weber wurde als Manager von Michael Schumacher selbst zum Star - 2006 versuchte er, mit Nico Hülkenberg einen weiteren Deutschen an die Formel 1 heranzuführen und zum Superstar zu machen. 2010 gelang tatsächlich der Sprung in die "Königsklasse" des Motorsports mit Williams, doch nach dem Williams-Aus und dem Rückschritt ins zweite Glied als Force-India-Tester kam es zum Bruch zwischen dem Manager und dem Top-Talent. Heute ist Hülkenberg eine der heißesten Aktien am Fahrermarkt - der inzwischen von Werner Heinz betreute Sauber-Pilot darf sich sogar bei Topteams wie Lotus und Ferrari Chancen ausrechnen. Im 'Motorsport-Total.com'-Interview spricht Weber über die die teils schwierige Zusammenarbeit mit Hülkenberg, dessen Ferrari-Chancen und die Trennung.

Frage: "Willi, Nico Hülkenberg wird mit Teams wie Lotus und Ferrari in Verbindung gebracht. Sie haben ihn aufgebaut und kennen ihn gut. Wie schätzen Sie ihn als Fahrer und als Menschen ein?"

Willi Weber: "Ich habe Nico aufgebaut und kenne seine Fähigkeiten. Ich war immer von ihm überzeugt, aber man muss ihn bremsen, er will schnell zu viel."

Frage: "Wann ist er Ihnen zum ersten Mal aufgefallen?"

Weber: "Erstmals ist er mir in der Formel 3 aufgefallen - da gab es auch noch Marco Wittmann und Christian Vietoris, aber er hat sich als bester dieses Trios herausgestellt. Er hat diesen Biss, will alles zerreißen. Seine Stärken sind sein Riesen-Ehrgeiz gepaart mit Talent. Dazu kam am Anfang aber auch eine gewisse Selbstüberschätzung, die aber die meisten Jungen haben - das haftet generell der aktuellen Jugend an."

Frage: "Wie zeigt sich das in seinem Fall?"

Weber: "Er ist ein Dickkopf und stellt sich da oft selber ein Bein. Ich glaube aber, dass er in den vergangenen Jahren einiges gelernt hat. Wenn er diese Schwäche losgeworden ist, dann ist er bereit für eine ganz große Karriere und wird uns noch viel Freude bereiten."

Frage: "Du hast auch Michael Schumacher groß gemacht. Gibt es viele Parallelen zwischen Hülkenberg und Schumacher?"

Weber: "Da sehe ich gar nicht so viele Parallelen. Bei Michael hat mich 1988 beeindruckt, wie er damals das Fahrzeug in Regen am Salzburgring kontrolliert hat. Er ist ein Jahrhunderttalent, und da fehlt Nico schon noch einiges dazu."

Frage: "Hülkenberg wird mit Ferrari In Verbindung gebracht. Wie sehen Sie seine Chancen?"

Weber: "Ich habe mich schon in seiner Williams-Zeit mit Ferrari in Verbindung gesetzt und Kontakt aufgenommen, und ich habe damals mit Stefano Domenicali in Maranello verhandelt. Damals war es aber zu früh, da war er noch nicht reif genug. Heute ist er reif, und daher kann ich es mir gut vorstellen, dass er zu Ferrari geht."

Frage: "Wäre es der richtige Schritt?"

Weber: "Jeder Fahrer muss diesen Strohhalm ergreifen, denn Ferrari ist das ein und alles. Es handelt sich um das größte Team der Welt."

Frage: "Wie schätzen Sie seine bisherige Entwicklung in der Formel 1 ein?"

Weber: "Das war damals mit Williams schon der richtige Schritt, mit einer ordentlichen Lernphase. Leider ist er dann später von Force India weggegangen - das war eher unnötig. Das sieht man ja schon daran, wo Sutil jetzt mit diesem Auto unterwegs ist."

Frage: "Wieso kam es zwischen Ihnen und Hülkenberg zum Bruch?"

Weber: "Am Ende gab es einfach verschiedene Ansichten, was jetzt das richtige ist. Es ist schwierig, wenn dein Partner meint, er muss alles selbst entscheiden."

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