Wolff verteidigt neue Formel 1: "Fast so schnell wie V10-Ära"

, 22.06.2015

Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat genug von der Kritik an den neuen Formel-1-Autos und erklärt, warum die Rundenzeiten der Boliden "sehr beeindruckend" sind

Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist ein großer Fan der Formel-1-Autos der neuen Generation. Obwohl die Hybriden oftmals als zu langsam kritisiert werden, bricht Wolff im Rahmen des Großen Preises von Österreich eine Lanze für die aktuellen Boliden, die seiner Meinung nach jetzt bereits fast so schnell sind wie ihre Vorgänger, obwohl sie noch ganz am Anfang ihres Entwicklungszyklus stehen. In Spielberg hatte der Teamchef zuletzt sogar einen neuen Rundenrekord erwartet.

"Es wird so viel über Rundenzeiten gesprochen und darüber, dass die Autos nicht schnell genug sind. Wenn man bedenkt, dass diese Autos mit den Standardreifen noch am Anfang ihrer Evolution stehen - wir sind erst in Jahr Nummer zwei, also noch ganz am Anfang mit diesen neuen Regeln - und sie mit dem Ende der V10-Ära vergleicht, dann sind wir fast schon auf dem Niveau der Rundenrekorde dieser alten V10- beziehungsweise V8-Ära", erklärt Wolff.

"Manchmal sind wir eine Sekunde langsamer, manchmal fünf Zehntel, manchmal zwei Sekunden. Aber all das mit einem Auto, das 100 Kilogramm schwerer ist", erinnert Wolff, der diese Leistung als "sehr beeindruckend" bezeichnet. Zum Vergleich: Lewis Hamilton holte sich die Pole in Spielberg am Samstag mit einer Zeit von 1:08.455 Minuten. Den Pole-Rekord in Österreich stellte Rubens Barrichello 2002 im Ferrari auf. Seine Zeit: 1:08.082 Minuten.

"Ich hätte erwartet, dass wir Runden im Bereich von 1:06 oder 1:07 fahren", gibt Wolff zu und erklärt: "Damit wären wir zwei Sekunden schneller gewesen als im vergangenen Jahr. Aber die Strecke war ziemlich grün und dann kann man nicht erwarten, dass man den Rekord bricht." Die Piste war zu Beginn des Qualifyings noch nass gewesen, weshalb Hamilton den Rekord am Ende um knapp vier Zehntel verpasste.

Allerdings gibt es auch Strecken, in denen die Königsklasse noch relativ deutlich von den alten Bestmarken entfernt ist. In Kanada holte Hamilton die Pole in diesem Jahr beispielsweise mit einer Zeit von 1:14.393 Minuten. Obwohl er damit mehr als drei Zehntel schneller war als der gesamten Rest des Feldes, fehlten ihm trotzdem mehr als zwei Sekunden auf den Pole-Rekord von Ralf Schumacher aus dem Jahr 2004 (1:12.275 Minuten).

Noch deutlich langsamer sind die aktuellen Boliden vor allem im Rennen. Am Sonntag sicherte sich Nico Rosberg mit einer 1:11.235 die schnellste Rennrunde - und verpasste den Rekord von Michael Schumacher (1:08.337 Minuten) aus dem Jahr 2003 um fast drei Sekunden. Reifenhersteller Pirelli will Wolff aber nicht dafür verantwortlich machen. "Pirelli hat die Aufgabe bekommen, dass es pro Rennen zwischen ein und zwei Boxenstopps gibt, und ich denke, dass sie einen ziemlich guten Job machen", so der Teamchef.

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