Brasilianer-Tag in Österreich: Nasr gewinnt GP2-Rennen

, 21.06.2014

Tag der Brasilianer in Spielberg: Nach der Pole-Position von Felipe Massa in der Formel 1 gewinnt Williams-Testfahrer Felipe Nasr das GP2-Hauptrennen

Feiertag für Williams und Brasilien in Österreich: Testfahrer Felipe Nasr gewinnt das GP2-Rennen auf dem Red-Bull-Ring. Für den Carlin-Fahrer war es der erste Sieg überhaupt in einem Hauptrennen. In Spanien hatte Nasr das Sprintrennen am Sonntag gewonnen. Nasr übernahm beim Start die Führung, kontrollierte das Rennen, stoppte spät und fuhr den Sieg sicher ins Ziel.

Auf dem Podest standen drei von Formel-1-Teams geförderte Talente: Zweiter wurde McLaren-Schützling Stoffel Vandoorne (ART). Ferrari-Protege Raffaele Marciello (Racing-Engineering) wurde Dritter. Der Österreicher Rene Binder (Arden) holte keine Punkte. Auch der Deutsche Daniel Abt (Hilmer) kam außerhalb der Top 10 ins Ziel.

Die erste Vorentscheidung spielte sich bereits beim Start ab: Johnny Cecotto (Trident) beschleunigte von der Pole-Position schlecht weg, während Nasr von Position drei die Situation nutzte und die Führung übernahm. Alle Fahrer kamen gut durch die ersten beiden engen Kurven. Am Ende der ersten Runde führte Nasr vor Cecotto, Stefano Coletti (Racing Engineerin) und Jolyon Palmer (DAMS). An der Spitze setzte sich Nasr im ersten Renndrittel um rund 2,5 Sekunden von seinem Verfolger Coletti ab.

Nasr stoppt spät, Vandoorne früh

Dahinter duellierten sich Palmer und Cecotto um Rang drei. Tabellenführer Palmer bog aber schon in Runde 13 zu seinem Pflichtboxenstopp ab - viel früher als seine direkte Konkurrenz. Die Top 3 zögerten ihre Stopps lange hinaus, denn sie waren mit harten Pirelli-Reifen (weiße Markierung) gestartet und wechselten erst für die Schlussphase auf weich (gelbe Markierung). Cecotto bog 13 Runden vor Rennende zum Service ab.

Zehn Runden vor Rennende absolvierten schließlich auch Nasr und Coletti ihren Boxenstopps. Die Mechaniker arbeiteten gut und Nasr blieb in Führung. Allerdings wurde Coletti direkt nach der Boxengassenausfahrt hinauf zur Remus-Kurve von Vandoorne überholt. Nachdem alle Boxenstopps absolviert worden waren, führte Nasr 1,2 Sekunden vor Vandorne und Marciello. Coletti und Palmer duellieren sich um den vierten Platz.

An den Positionen änderte sich bis Rennende nichts. Nasr feierte seinen ersten Sieg im Hauptrennen. "Es ging um den Start. Es lief einfach perfekt", blickt der Brasilianer auf die Anfangsphase zurück. "Ich kam gut von der Linie weg und platzierte mich für die erste Runde gut. Dann fuhr ich gute Rundenzeiten, das Auto war super zu fahren. Dann wartete wir nur für den Vorsprung bis zum Boxenstopp."

"Mit frischen Reifen war der Vorsprung zu Vandoorne sehr knapp, aber ich bin es zu Ende gefahren." Vandoorne kletterte zum ersten Mal seit seinem Sieg in Bahrain auf das Podest: "Nach einigen schwierigen Rennen ist es natürlich großartig, zurück auf dem Podium zu sein. Die Strategie brachte mich in eine sehr gute Position. In der Box habe ich alle überholt. Dann musste ich bis zum Ende nur noch meine Position zu verteidigen."

Für Marciello war es nach einer bisher schwierigen Saison der erste Podestplatz überhaupt in der GP2. "Wir waren immer sehr schnell, aber es gab immer Schwierigkeiten mit dem Reifenmanagement. Auch heute war der Start nicht optimal, also ist der Podestplatz sehr gut. Wir wollen aber mehr und müssen uns verbessern", kündet das Nachwuchstalent an. Damit führt Palmer die Meisterschaft mit 113 Punkten weiterhin an. Nasr ist mit 84 Zählern Zweiter. Cecotto hält als Meisterschaftsdritter 61 Punkte, nachdem er die karierte Flagge schließlich als Sechster gesehen hatte.

Dahinter kamen Mitch Evans (Russian Time) und Alexander Rossi (Caterham) ins Ziel. Somit wird Rossi im Sprintrennen auf der Pole-Position stehen. Die letzten Meisterschaftspunkte nahmen Takuya Izawa (ART) und Arthur Pic (Campos) mit. Rio Haryanto (Caterham) ging als Elfter knapp leer aus. Auch Binder sammelte als Zwölfter keine Punkte. Trotzdem zeigte der Österreicher vor heimischer Kulisse eine starke Aufholjagd von Startplatz 20.

Abt, der nach seiner Strafe im Qualifying als 22. starten musste, zögerte seinen Boxenstopp lange hinaus und fuhr somit bis auf Platz sieben nach vorne. Als sich aber auch er neue Reifen abholen musste, wurde es schließlich Endrang 17. Der Schweizer Simon Trummer wurde 21. Das Sprintrennen startet am Sonntag um 10:35 Uhr MESZ.

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