Fredrik Ekblom: "Wäre nicht überrascht, wenn wir gewinnen"

, 17.01.2016

Volvo-Pilot Fredrik Ekblom spricht im Interview über seine Ziele für die WTCC-Saison 2016 und erklärt, was der Einstieg in die Weltmeisterschaft für ihn bedeutet

Fredrik Ekblom ist einer von zwei Piloten, auf deren Dienste Volvo in dieser Saison beim Einstieg in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) vertraut. Der 45-Jährige, der in den vergangenen Jahren in der Skandinavischen Tourenwagenmeisterschaft (STCC) für Volvo erfolgreich war, ist in der WTCC kein gänzlich Unbekannter. Allerdings liegen seine fünf Rennen schon neun Jahre zurück.

Im Interview erklärt der Schwede, wie sehr sich die WTCC-Autos seitdem weiterentwickelt haben und warum die Umstellung vom Hecktriebler aus der STCC auf den frontangetrieben S60 Polestar für ihn kein Problem ist. Ekblom beschreibt auch, wie er sich auf den Einstieg in die Weltmeisterschaft vorbereitet und mit welcher Zielsetzung er und Volvo in die Saison 2016 starten.

Frage: "Fredrik, wie bereitest du dich auf die WTCC-Saison 2016 vor?"

Fredrik Ekblom: "Ich schaue mir die WTCC-Rennen aus dem vergangenen Jahr und die Strecken, auf denen wir fahren, an. Außerdem habe ich mein körperliches Training angezogen und konzentriere mich momentan auf Laufen, Rudern und Krafttraining. Ich habe einen engen Trainingsplan, der jedes Quartal von meinem persönlichen Trainer erstellt wird, damit ich bestmöglich vorbereitet bin."

Frage: "Du bist in vielen verschiedenen Meisterschaften gefahren. Was bedeutet es dir, nun mit Volvo in die Weltmeisterschaft einzusteigen?"

Ekblom: "Das ist gewaltig! Nicht nur, weil es die WTCC ist, sondern weil es mit einem Team von Leuten passiert, die ich schon so lange kenne. Das ist unglaublich motivierend. Es gibt zwar viele Unbekannte wie das neue Auto, die neuen Strecken und so weiter, aber meine Erfahrung wird eine meiner großen Stärken sein."

Frage: "Wie gelingt dir die Umstellung vom heckangetriebenen Auto, das du in den vergangenen Jahren in der STCC gefahren bist, zum frontangetriebenen Auto, wie es in der WTCC eingesetzt wird?"

Ekblom: "Entweder kannst du ein Rennauto fahren, oder du kannst es nicht. Für einen professionellen Rennfahrer sollte das keinen Unterschied machen."

Frage: "Du bist noch unter den vorherigen Regeln Rennen in der WTCC gefahren. Wie sind die neuen Autos im Vergleich zu den alten?"

Ekblom: "Der Unterschied ist größer, als ich erwartet hatte. Das neue Auto ist viel schneller. Es ist schwieriger zu fahren, nervöser. Man muss als Fahrer mehr geben, um wirklich schnell zu sein. Das finde ich aufregend."

Frage: "Wie war es, von Beginn an Teil dieses Projekts zu sein und die Entwicklungsarbeit zu erledigen?"

Ekblom: "Das ist einmalig und genau die Konstellation, von der man als Rennfahrer träumt. Ich bin schon sehr lange im Motorsport, aber solche Gelegenheiten bieten sich nur selten. Vor allem, weil ich zusammen mit meinem Teamkollegen Thed Björk fahre, den ich kenne, seit ich 15 Jahre als bin. Außerdem arbeite ich mit Teambesitzer Christian Dahl zusammen, gegen den ich im Kart gefahren bin, als ich zwölf Jahre alt war."

Frage: "Was denkst du werden die größten Herausforderungen im ersten Jahr eures WTCC-Programms sein?"

Ekblom: "Wir müssen das Auto und seine Charakteristik sowie die neuen Rennstrecken und ihrer Charakteristiken kennenlernen. Es wird eine große Herausforderung, nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team, zwei Autos zu liefern, die zuverlässig und schnell sind."

Frage: "Auf welche Rennen freust du dich in diesem Jahr am meisten?"

Ekblom: "Auf den Nürburgring, das ist so eine tolle Strecke! Das wird für uns allerdings nicht einfach, denn wir haben keine Erfahrungen aus den Rennen im vergangenen Jahr. Dort braucht man im Vergleich zu den anderen Strecken eine völlig andere Abstimmung. Aber diese Strecke ist einfach wunderschön und herausfordernd."

Frage: "Wie schwierig ist bei der Arbeit mit den Ingenieuren und Mechanikern die Umstellung von den kleinen Rennstrecken in Schweden auf die internationalen Kurse der WTCC?"

Ekblom: "Das ist natürlich eine Umstellung, aber die werden wir schnell schaffen. Worauf ich mich besonders freue sind die Werkzeuge und die Möglichkeit, die Abstimmung des WTCC-Autos schnell zu verändern. Dadurch kann ich zusammen mit meinem Ingenieur bessere Arbeit erledigen. Das wirkt befreiend und wird sicherlich Spaß machen."

Frage: "Was erwartest du von der WTCC-Saison 2016?"

Ekblom: "Es ist schwierig, darauf etwas zu sagen, denn es ist noch sehr früh und wir sind noch nicht gegen unsere Gegner gefahren. Sollten wir im Laufe der Saison aber nicht unter die Top 5 kommen, wäre ich enttäuscht. Ich denke vielmehr, dass wir auf das Podium fahren können und wäre nicht überrascht, wenn wir einige Rennen gewinnen."

Frage: "Was ist insgesamt euer Ziel mit dem WTCC-Programm?"

Ekblom: "Natürlich alles zu gewinnen. Genau darüber haben ich mit unserem Teambesitzer Christian Dahl gesprochen, als er mich 2012 unter Vertrag genommen hat."

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