BMW Z4 Roadster wird zum echten Pinsel bei „Expression of Joy“

, 29.12.2008

Dynamisch und spontan - wie aus dem Moment entstanden - wirken die kräftigen, bunten Formen, welche die Reifenspuren auf der Leinwand hinterließen. Doch jede Bewegung dieser Aktion war vorher genau bis ins kleinste Detail geplant. Anders als beispielsweise noch bei den "Action Paintings" des legendären amerikanischen Malers Jackson Pollock, überließ Rhode nichts dem Zufall. Als Künstler an der Schnittstelle zwischen darstellenden und bildenden Künsten sammelte Rhode zwar viel Erfahrung mit akribischer Planung und der Einbeziehung eines großen technischen Stabes, doch mit "An Expression of Joy" betrat auch er Neuland.


Dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Kunstwerk, das in den riesigen Downey-Studios in Los Angeles entstehen sollte, besaß noch eine andere, ebenso komplexe Komponente. Für die Markteinführung des neuen Z4 Roadster drehte der preisgekrönte Regisseur Jake Scott diese „Art Performance“ parallel mit; sie stellt so die Grundlage des TV-Spots, mit dem BMW den Sportwagen ab Mitte 2009 bewerben wird, dar.

Den Anfang bildete die Idee, die neue Generation des BMW Z4 Roadsters einmal ganz anders in einer ungewöhnlichen Location zu präsentieren. "Eine Inspirationsquelle war für mich die Bilderserie ,Rot, Gelb, Blau', die Gerhard Richter 1973 für die BMW-Zentrale in München schuf", erzählt Rhode. Genauso fasziniert war Rhode von den ersten Kinoanimationen der 1920er-Jahre und dem deutschen expressionistischen Film. "Die Spuren der Reifen verbinden die Zweidimensionalität des Bildes mit der dritten räumlichen Dimension des Fahrerlebnisses," so der Künstler weiter.


Mit schwarzer Fingerfarbe kreierte der junge Künstler Skizzen auf Papier. Dann schuf Rhode ein Storyboard, das die genauen Fahrmanöver und die jeweils eingesetzte Farbe zeigte. Eine Kopie davon besaß der Fahrer im Cockpit des Z4. Da man, außer vom Kran aus, die einzelnen Entstehungsphasen des Bildes nicht unmittelbar kontrollieren konnte, gab es noch eine Miniatur der Leinwand komplett mit Modellautos, um einzelne Fahrten simulieren zu können.

Auch an die präzisen Fahrkünste des Piloten, der schon bei den Dreharbeiten zu "Italian Job" am Steuer eines Minis sein Können bewies, stellten die Macher höchste Ansprüche. Gewohnt, auf Teststrecken ans Limit zu gehen, musste sich der Fahrer genau an die Vorgabe des Künstlers halten. Manchmal, wenn Rhode noch nicht mit der Intensität des Farbauftrags zufrieden war, hieß es, exakt in der Spur mehrmals vorwärts und rückwärts zu fahren. Für den Farbauftrag brachte man ferngesteuerte Düsen an den Achsen des Roadsters an. Um einem ungewollten Mischeffekt durch Farbrückstände vorzubeugen, rollten die Macher jeweils immer wieder einen neuen Satz Reifen heran.

 

Von Zeit zu Zeit betrat Rhode selbst die Leinwand, um einzelne Farben noch einmal aus Kanistern auszugießen. Ein weiterer optisch reizvoller und völlig zufälliger Effekt am motorisierten Pinsel waren die unvermeidlichen Farbsprenkel am Radgehäuse des Z4. Die gewaltige Leinwand selbst besteht aus einzelnen Flächen, die zu einem Ganzen zusammengefügt wurden. So ließ sich der Entstehungsprozess nach Planquadraten einteilen. Ein Umstand, der auch für den späteren Transport wichtig ist: Teile des Riesenbildes gehen 2009 auf Tournee und werden schon im Januar bei der Motor Show in Detroit gezeigt.


Gut zwölf Stunden dauerte die außergewöhnliche Aktion. In dieser Zeit mussten Regisseur Jake Scott und sein Team ebenfalls die Farbfahrten des neuen BMW Z4 Roadsters aufzeichnen. Die Herausforderung dabei stellte sicherlich die Tatsache dar, dass die einzelnen Passagen des zukünftigen TV-Clips sofort sitzen mussten. Mehrfache Takes waren bei diesen Filmaufnahmen einfach nicht möglich.

Scott, der gerade seinen ersten Kinofilm dreht, sammelte schon mehrfach Auszeichnungen für Werbefilme sowie Musikvideos und nutzte seine Erfahrungen bei Mitschnitten von Konzerten, um die Einmaligkeit dieser Live-Performance aufzuzeichnen. Die Bewegungen des Z4 wurden allein mit 45 simultan aufzeichnenden Kamerawinkeln eingefangen. Während Robin Rhode die Entfaltung der Farbchoreographie auf der Leinwand verfolgte, kontrollierte Jake Scott an vielen Monitoren die Kamerafahrten.



Robin Rhode:

Der junge Künstler, der 1976 in Kapstadt geboren wurde und heute in Berlin lebt, machte sich vor allem mit ungewöhnlichen Aktionen einen Namen. Seine Performances beziehen sich oft auf Erfahrungen, die er als Jugendlicher in Johannesburg machte und stellen Bezüge her zwischen Sport, Musik, Mode und dem eigentlichen künstlerischen Gestaltungsprozess. 2001 erhielt Rhode eine Nominierung für den südafrikanischen FNB Vita Art-Preis. Mit verschiedenen Ausstellungen war er in seinem Heimtland, in Portugal und England vertreten.

Jake Scott:

Der Engländer Jake Scott, Jahrgang 1965, dreht seit 15 Jahren mit großem Erfolg Werbefilme und Musikvideos, für die er mit Preisen überhäuft wurde. So erhielt er schon mehrfach den MTV Award, eine Grammy-Nominierung, einen Emmy und den großen Preis des Werbefilmfestivals in Cannes. Die Liste der Künstler, für die er Videos konzipierte und drehte, liest sich wie ein "Who´s Who" der Musikwelt: REM, U2, Smashing Pumpkins oder George Michael. Der Sohn des Regisseurs Sir Ridley Scott ("Alien", "Blade Runner", "Gladiator") drehte mit "Welcome to the Riley´s" kürzlich seinen zweiten Spielfilm ab.

13 Kommentare > Kommentar schreiben

29.12.2008

Coole Idee und geschickte Marketingstrategie. Das Bild selbst: Man merkt, dass es geplant war und nicht irgendein drauflosdriften. Auf den Spot bin ich schon gespannt, wird sicher was ´emotionelles´. So ein kleines Teil des Bildes würd sich auch gut in den eigenen vier Wänden machen; Reifenspuren aus Farbe, Profil erkennbar...

30.12.2008

Mit so `ner Scheiße möchte ich auch mal Geld verdienen. Das Bild erinnert mich an meinen letzten Skiurlaub wo ich das Wort Garmisch-Partenkirchen in den Schnee pinkeln wollte. Aber wie bei jeder "Kunst" - sie gefällt wohl nicht jedem.:autsch:

30.12.2008

[QUOTE=Dave;59721]Mit so `ner Scheiße möchte ich auch mal Geld verdienen. Das Bild erinnert mich an meinen letzten Skiurlaub wo ich das Wort Garmisch-Partenkirchen in den Schnee pinkeln wollte. Aber wie bei jeder "Kunst" - sie gefällt wohl nicht jedem.:autsch:[/QUOTE] Ach du warst das? Und ich hab mich noch gewundert, was das heißen soll? :tanzen:

30.12.2008

Hi Julian! Ich habs dann bei GAP belassen weil mir schon klar war dass ich für meine Aktion vorher zu wenig Jagertee getrunken hab :biglaugh:

30.12.2008

[QUOTE=Dave;59725]Hi Julian! Ich habs dann bei GAP belassen weil mir schon klar war dass ich für meine Aktion vorher zu wenig Jagertee getrunken hab :biglaugh:[/QUOTE] Das nächste Mal geb einfach bescheid, dann helf ich mit, ich hab immer genug Jagertee intus auf den Bergen ;)

30.12.2008

[QUOTE=Dave;59721]Mit so `ner Scheiße möchte ich auch mal Geld verdienen. [/QUOTE] Das denke ich mir auch immer - und dafür das es "geplant" war, sieht es echt scheiße aus! :boing: :biglaugh: [QUOTE=Dave;59721]Das Bild erinnert mich an meinen letzten Skiurlaub wo ich das Wort Garmisch-Partenkirchen in den Schnee pinkeln wollte.[/QUOTE] Du machst Skiurlaub in Garmisch??? :#

30.12.2008

Natürlich nicht, aber das war der einzige Skiort der gepinkelt genau so scheiße aussehen muss wie das Bild von BMW. Um mal was positives zu sagen - endlich baut BMW mal wieder ein schönes Auto, auch wenn es genauso unspektakulär aussieht wie ein zertretener HotDog. Aber schön isser doch, oder? Und übrigens, wie bekloppt war eigentlich der Werbeplaner ein BLAUES Auto zu nehmen??? Das mus WEISS sein!!! :ticktick:

30.12.2008

[QUOTE=Dave;59735]Natürlich nicht, aber das war der einzige Skiort der gepinkelt genau so scheiße aussehen muss wie das Bild von BMW.[/QUOTE] Also bitte "Axamer Lizum" gibt da garantiert ein bessere Bild ab! :hmpf::träller:

31.12.2008

Dafür, dass es bis ins letzte Detail geplant war schaut es wirklich nicht besonders aus. ich sehe da nur Striche und Kringerl. Da hätte man sich was einfallen lassen sollen. Wie auch immer, manche werden es toll finden, manche werden denken es toll finden zu müssen und manche werden es schlecht finden. Ich finde den blauen Teil gut; der Rest ist fad. Aber werben lässt sich damit sicher gut. Für sowas ein blaues Auto herzunehmen war meiner Meinung auch nicht ideal. Habe die fahrer mal live am Hockenheimring gesehen. Was die mit den Minis aufgeführt haben war erstaunlich

05.01.2009

Für gemalte Kunte habe ich nicht wirklich viel übrig. Die Idee an sich finde ich zwar nicht schlecht, aber trotzdem würde ich dafür kein Geld ausgeben, wenn man sich das kaufen könnte. Ich schließe mich übrigens an, dass ein weißes Auto wesentlich sinnvoller gewesen wäre. Das hätte man anschließend ja für einen guten Zweck versteigern können.

25.02.2009

Das Bild ist scheisse, aber ich hätte es gerne "gemalt" :cool:

14.06.2009

Ich wäre gerne der "Maler" gewesen,hat bestimmt motz Gaudi gemacht. Das Bild ist eher bescheiden...:träller:

23.09.2009

Hier mal noch das Video dazu:


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