Der Name Bugatti flößt seit jeher Ehrfurcht ein: Seien es die 1200 PS starken Supersportwagen unserer Zeit oder die großen Motorsport-Erfolge der Vergangenheit. Jetzt feiert Bugatti seine Helden mit der exklusiven Edition „Les Légendes de Bugatti“, die an große Namen erinnert und den Mythos der Marke entscheidend mitbegründeten. Den Auftakt bildet im 90. Jubiläumsjahr des berühmten 24-Stunden-Rennens von Le Mans eine Persönlichkeit, die mit der Geschichte von Bugatti untrennbar verbunden ist: Jean-Pierre Wimille.
© Foto: Bugatti
Zweimal führte Wimille Bugatti in Le Mans zum Sieg. Die auf nur drei Exemplare limitierte Bugatti-Legende „Jean-Pierre Wimille“ wird während des The Quail / Pebble Beach-Wochenendes vom 16. bis 18. August 2013 erstmals der Weltöffentlichkeit präsentiert. Insgesamt will Bugatti sechs individuelle Legenden auf Basis des Bugatti Grand Sport Vitesse bauen, welche die Franzosen im Laufe der kommenden zwölf Monate präsentieren werden.
Die Bugatti-Legende „Jean-Pierre Wimille“ erzählt die Erfolgsgeschichte des Rennfahrers, der 1937 gemeinsam mit seinem Co-Piloten Robert Benoist in einem Bugatti 57G Tank in Le Mans triumphierte. 1939 gewann Wimille erneut, dieses Mal zusammen mit Pierre Veyron in einem 57C Tank.
Vorbild bei der Gestaltung der Bugatti-Legende „Jean-Pierre Wimille“ war das Siegerauto von 1937. Der Bugatti 57G Tank trat damals in der blauen Lackierung an, die für französische Rennwagen charakteristisch war. Und so erstrahlt das Exterieur des Sondermodells in der Gegenwart in blauem Sicht-Carbon und einem hellen „Wimille Bleu“. Dieses Farbthema setzt sich auch im Interieur fort.
Alle sechs Bugatti-Legenden basieren auf dem Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse. Der Supersportwagen ist seit April 2013 mit 408,84 km/h offen gefahren der offiziell schnellste Serien-Roadster der Welt. Für den Vortrieb sorgt ein 8,0 Liter großer W16-Motor mit 1200 PS und einem maximalen Drehmoment von beachtlichen 1.500 Nm zwischen 3.000 und 5.000 Touren. Das reicht aus, um in nur 2,6 Sekunden von 0 auf Tempo 100 zu sprinten.
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Jean-Pierre Wimille: Tragisches Ende für den besten Rennfahrer seiner Zeit
Jean-Pierre Wimille war einer der dienstältesten Bugatti-Werksfahrer. Der Sohn eines Motorsport-Journalisten, geboren am 26. Februar 1908 in Paris, fuhr während seiner gesamten Rennfahrerkarriere fast nur auf Bugatti. Nachdem der Franzose einige Rennen gewann, lud Ettore Bugatti ihn 1933 ein, offizieller Werksfahrer zu werden. Wimille kam zu einer Zeit zu Bugatti, als die großen Rennerfolge schon etwas zurücklagen.
Umso erfreulicher war dann die Siegesserie, die Wimille in den folgenden Jahren einfuhr. Gleich 1933 siegte der neue Werksfahrer in Oran beim Großen Preis von Algerien. 1935 gewann Wimille mit einem Bugatti T 59 das damals sehr berühmte Bergrennen von La Turbie bei Nizza, wurde Zweiter beim Tunis-Grand-Prix und Vierter beim Großen Preis von Spanien.
Jean-Pierre Wimille fuhr überdies den letzten Rennsieg für Bugatti überhaupt nach Hause: 1947 im Bois de Boulogne auf einem 4.7 Liter Monoposto Type 59/50 B. Der schnelle Franzose erwies sich als Weltklasse-Pilot, der Bugatti vor allem in den letzten Rennjahren entscheidend prägte. Wimilles größte Triumphe stellten zweifellos die beiden Siege für Bugatti in Le Mans dar.
In den Jahren1947 und 1948 fuhr Jean-Pierre Wimille für Alfa Romeo und zeigte sich als der alles dominierende Fahrer. Damals gingen die Rennen gemäß Reglement über eine Distanz von 300 Kilometern oder dauerten mindestens drei Stunden. 1949 verunglückte Wimille tödlich beim Training für den Palermo-Grand-Prix in Buenos Aires mit einem Simca-Gordini, als er bei seiner ersten schnellen Runde ins Schleudern geriet und gegen einen Baum prallte. Ein berittener Polizist wollte Kinder von der Rennstrecke treiben, wobei das Pferd scheute und Sand auf die Piste warf, worauf die Reifen von Wimilles Rennwagen die Haftung verloren.