Eine ab Werk angebotene Turbo-Version des Subaru BRZ lässt noch immer auf sich warten. Dabei besitzen die Japaner großes Talent im Bauen formidabel aufgeladener Boxermotoren, wie die ruhmreiche WRX STi-Ahnengalerie beweist. Aber wenn Subaru nicht will, muss eben ein Tuner einspringen. In dem Fall gibt sich Cosworth aus Großbritannien die Ehre.
© Foto: Subaru
Cosworth - das ruft unweigerlich Erinnerungen an die Formel 1 hervor. Die britische Motorenschmiede stellt einen der erfolgreichsten Triebwerkshersteller in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse dar. Sogar Rekordweltmeister Michael Schumacher errang einen Titel mit Cosworth-Power: seinen ersten im Jahr 1994. Danach wurde es in der F1 jedoch still um die Briten.
Das 2010 erfolgte Comeback mit den damaligen Hinterbänkler-Teams Williams (inzwischen Kunde bei Mercedes), Hispania (nicht mehr dabei), Virgin (heute Marussia) und Lotus (heute Caterham) ging in die Hose. Aktuell ist Cosworth gar nicht mehr in der Formel 1 vertreten - die Entwicklungskosten der neuen V6-Turbomotoren mit Elektrounterstützung waren den Engländern einfach zu kostspielig.
Cosworth musste sich neue Betätigungsfelder suchen und entdeckte für sich den Zubehörmarkt für Leistungssteigerungen. Die traditionsreiche Firma aus Northampton startet mit einem mehrstufigen Leistungskit für den Subaru BRZ in diese neue Ära und pusht den ab Werk 200 PS und maximal 205 Nm starken Zweiliter-Vierzylinder-Boxer mit erlesenen Komponenten in deutlich höhere Leistungsregionen.
Im Zentrum der Stage-1-Leistungssteigerung steht ein Edelstahl-Sportauspuff, der im Vergleich zur Serien-Abgasanlage einen Gewichtsvorteil von 22 Prozent bringen soll. Hinzu kommen neben einem Hochleistungs-Luftfilter ein optimiertes Kühlsystem und eine neu kalibrierte Motorsteuerung. All diese Maßnahmen steigern die Leistung auf 223 PS und kosten 2.000 Britische Pfund, derzeit etwa 2.500 Euro.
Doch da geht noch mehr. Fünf weitere PS gehen auf das Konto einer neuen Frontpipe. Wer zudem den Fächerkrümmer mit hitzeabweisender Oberfläche ordert, generiert insgesamt 233 PS. Cosworth-Plaketten weisen auch optisch auf die Leistungssteigerung hin, die als Komplettpaket 3.800 Britische Pfund kostet (aktuell rund 4.700 Euro). Die neuen Performance-Daten gab Cosworth leider noch nicht bekannt. Zum Vergleich: In der Serie spurtet der Subaru BRZ mit 200 PS und dem 6-Gang-Schaltgetriebe in 7,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und beendet seinen Vortrieb bei 226 km/h.
Das Ende der Fahnenstange ist damit allerdings noch lange nicht erreicht. Im Sommer 2014 will Cosworth weitere Tuningkits, die auf den beschriebenen Maßnahmen aufbauen, nachreichen. Stufe zwei soll 330 PS bereitstellen. Wie der beachtliche Leistungssprung gelingen soll, verrät die Motorenschmiede noch nicht. Aber englische Medien spekulieren bereits über einen Kompressor-Umbau. Für den Rennstreckeneinsatz soll die Leistung laut Cosworth sogar auf 385 PS steigen. Auch hier hüllen sich die Briten in Schweigen. Dem Vernehmen nach sollen motorinterne Maßnahmen den Kompressor-Kit ergänzen.
Was die Leistungsstufen zwei und drei kosten werden, ist derzeit noch nicht bekannt. Cosworth gewährt jedoch umfangreiche Garantien auf die Tuning-Maßnahmen und verspricht absolute Zuverlässigkeit. Selbstverständlich werden alle drei Leistungsstufen auch für die Schwestermodelle des Subaru BRZ, den Toyota GT86 und den nur in Nordamerika erhältlichen Scion FR-S, zur Verfügung stehen.