Als Objekt der Begierde lässt sich der offene und zugleich brutal starke Ferrari SA Aperta bezeichnen, die auf nur 80 Exemplare limitierte Roadster-Variante des Ferrari 599. Für den schnellen Vortrieb unter freiem Himmel sorgt serienmäßig ein 670 PS starkes V12-Triebwerk. Einem Besitzer war das anscheinend zu wenig, nicht exklusiv genug und er brachte seine Rarität zu Novitec Rosso. Das Ergebnis: ein 888-PS-Geschoss.
© Foto: Novitec Rosso
Ein Bi-Kompressor-Umbau verhilft dem 6,0 Liter großen V12-Motor zu einem Leistungssprung auf 888 PS bei 8.400 U/min und steigert das maximale Drehmoment auf 862 Nm, die 6.600 Touren anliegen. Aus dem Stand katapultiert sich der offene Zweisitzer jetzt in nur 3,1 Sekunden auf 100 km/h. Tempo 200 erreicht der Bolide nach 9,1 Sekunden. Die 300-km/h-Marke fällt nach insgesamt 21,9 Sekunden. Und die Höchstgeschwindigkeit: über 340 km/h.
Für diese gewaltige Power und Performance verantwortlich zeichnet ein umfangreicher Motorumbau. Dazu wurden unter anderem die beiden zahnriemengetriebenen, von einem eigenen Ölkreislauf geschmierten Hochleistungslader weiter optimiert. Von elementarer Bedeutung für eine maximale Leistungsausbeute und gesunde Motorthermik ist der groß dimensionierte Ladeluftkühler, der von einem eigenen Wasserkreislauf gekühlt wird.
Die Einlassseite des Motors modifizierten die Macher außerdem mit einem speziell für den Zwölfzylinder entwickelten Ansaugtrakt samt Sportluftfiltern und Hochleistungseinspritzdüsen. Das Motormanagement von Novitec Rosso stimmt anschließend alle Komponenten des Umbaus aufeinander ab
Um einen möglichst widerstandsfreien Abgasausstoß zu erreichen, kommt eine neue Edelstahl-Hochleistungsauspuffanlage mit vier 90 Millimeter großen Endrohren zum Einsatz. Durch die elektronische Klappensteuerung kann der Fahrer den Auspuffsound zwischen dezent und extrem sportlich wie bei einem reinrassigen Rennwagen per Manettino am Lenkrad verändern.
Die Karosserie des Ferrari SA Aperta wird von Novitec Rosso nur in einigen wenigen Details veredelt. Passend zur Frontschürze des Sondermodells montierte der Veredeler zusätzlich eine Frontspoilerlippe, Seitenschweller und eine Heckschürze im Design des markanten Ferrari 599 GTO. Alle Sichtcarbon-Teile sind im matten Rennsport-Look gehalten. Weitere Akzente setzt Novitec Rosso mit den Rückleuchten, dem Zusatzbremslicht, der Nebelschlussleuchte und den Seitenblinkern, die in Schwarz auffallen.
© Foto: Novitec Rosso
Noch deutlicher ins Auge fallen die Schmiederäder des Typs „NF4“ von Novitec Rosso, die speziell für den Ferrari 599 entwickelt wurden und durch fünf filigrane Doppelspeichen und einem versenkten Ventil bestechen. Mit nur 10,4 Kilogramm zählt die Felge in 10 x 21 Zoll für die Vorderachse zu den weltweit leichtesten Rädern dieser Dimension. Dies trifft ebenfalls für das 12 x 22 Zoll große Hinterrad zu, das nur 13,8 Kilogramm auf die Waage bringt.
In der Kombination mit 21 Zoll Durchmesser vorne und 22 Zoll an der Hinterachse betonen die Felgen die keilförmige Optik des Supersportwagens weitaus stärker. Die leichteren ungefederten Massen beeinflussen das Handling darüber hinaus genauso positiv wie die sichtbar breitere Bereifung. Der Pirelli PZero wird von Novitec Rosso im Format 295/25 ZR 21 vorne und 335/25 ZR 22 hinten montiert.
Eine weitere Sonderentwicklung für den Ferrari SA Aperta stellen die Sportfedern dar, die man auf die Seriendämpfer abstimmte und den offenen Italiener um ca. 25 Millimeter tieferlegen. Das Fahrwerk lässt sich auf Wunsch mit einer Liftfunktion für die Vorderachse aufrüsten.
In Verbindung mit der Liftfunktion genügt ein Knopfdruck im Cockpit, um die Fahrzeugfront um 40 Millimeter anzuheben, um Hindernisse wie Tiefgarageneinfahrten oder Speed Bumper zu bewältigen, ohne mit dem Frontspoiler aufzusetzen. Zurück auf die tiefe Fahrwerkseinstellung geht es erneut per Knopfdruck oder automatisch, wenn das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreicht.