Porsche 918 Spyder: Die elektrifizierte Öko-Rakete

, 06.03.2010


Erstmals zeigen die schwäbischen Sportwagen-Bauer aus Zuffenhausen einen offenen Supersportler mit Plug-In-Hybrid, der mit seiner klassisch-modernen Formensprache den Vergleich mit italienischen Sportwagen nicht zu scheuen braucht. Das Porsche 918 Spyder Concept soll den schwierigen Spagat zwischen Vernunft und Vergnügen meistern; denn die Studie bringt sowohl Hightech-Rennsport-Technik als auch die entsprechende Umweltnote für fortschrittliche Elektromobilität kombiniert in einem formvollendeten Design auf die Straße und setzt so die Messlatte für Supersportler hoch an.


Mit den Emissionswerten eines Kleinwagens von 70 Gramm CO2 pro Kilometer bei durchschnittlich 3,0 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern und den Fahrleistungen eines Supersportwagens mit einer Beschleunigung von knapp unter 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h lassen die Kinnladen nach unten sinken. Dazu kommt eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Beeindruckende Werte, die durch die obligatorische Rundenzeit auf der Nürburgring-Nordschleife mit weniger als 7:30 Minuten getoppt werden - noch nicht einmal der Porsche Carrera GT war in der „Grünen Hölle“ so flott unterwegs.

Für den Vortrieb des zweisitzigen Hochleistungs-Mittelmotor-Sportwagens sorgt ein hinter den Sitzen eingebauter V8-Hochdrehzahl-Motor, den Porsche vom 3.4-Liter-Triebwerk des Rennwagens RS Spyder ableitete. Das Triebwerk schickt 368 kW / 500 PS bei einer maximalen Drehzahl von 9.200 U/min an die Hinterräder.


Zudem montierten die Zuffenhausener Ingenieure Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 160 kW / 218 PS an Vorder- und Hinterachse, die aus einer fluidgekühlten Lithium-Ionen-Batterie gespeist werden, die sich hinter der Fahrgastzelle befindet. Die Batterie regeneriert sich beim Bremsen sowie im Leerlauf und lässt sich auch an der Steckdose nachladen. Für Beschleunigungsvorgänge steht außerdem zusätzliche Energie zur Verfügung.

Dank der Mittelmotorposition vor der Hinterachse ermöglicht diese Fahrzeugarchitektur mit ihrer guten Balance höchste Performance auf der Rennstrecke. Als Kraftübertragung dient ein Siebengang-Porsche-Doppelkupplungsgetriebe, über das ebenfalls die Kraft des Elektroantriebes an der Hinterachse eingeleitet wird. Der vordere Elektroantrieb beschleunigt die Räder über eine feste Übersetzung.

 

Mithilfe eines Stellknopfes am Lenkrad lassen sich vier unterschiedliche Betriebsarten abrufen: Im Modus „E-Drive“ ist ein rein elektrisches Fahren mit einer Reichweite von bis zu 25 Kilometern möglich. Im „Hybrid“-Modus nutzt der Porsche 918 Spyder sowohl die Elektromaschinen als auch den Verbrennungsmotor, wobei der Einsatz der einzelnen Antriebskomponenten der jeweiligen Fahrsituation entspricht und von verbrauchs- bis leistungsorientiert reichen kann.


Der „Sport Hybrid“-Modus nutzt beide Antriebssysteme, jedoch schwerpunktmäßig performance-orientiert. Dabei erfolgt der Antrieb heckbetont, während ein „Torque Vectoring“-System eine gezielte Verbesserung der Fahrdynamik erlaubt.

Im „Race Hybrid“-Modus werden die Antriebssysteme auf rein performance-orientierte Fahrweise mit fahrdynamisch höchstem Anspruch auf der Rennstrecke konzentriert und operieren an ihren Leistungsgrenzen. Bei ausreichendem Ladungszustand erlaubt ein sogenannter Push-to-Pass-Button eine elektrische Zusatzleistung (E-Boost), beispielsweise zum Überholen oder für eine noch bessere Performance.


Die große Bandbreite des Hybrid-Antriebes erlaubt es, mit dem Porsche 918 Spyder entweder Rundenzeiten auf dem Niveau von Rennwagen zu erzielen, wie zum Beispiel unter 7:30 Minuten auf der Nordschleife des Nürburgrings, oder aber bei ökonomischer Fahrweise lediglich 70 Gramm CO2 pro Kilometer zu emittieren. Neben den reinen Fahrdaten weckt das für Porsche typische Design-Konzept des 918 Spyder mit seiner Anlehnung an legendäre, erfolgreiche Rennfahrzeuge wie den Porsche 917 Le Mans und den aktuellen Porsche RS Spyder echte Emotionen.

Die Motorsport-Gene lassen sich ebenfalls beim Leichtbau-Karosseriekonzept des 918 Spyder erkennen, das durch die gezielte Verwendung von Magnesium und Aluminium als auch durch eine modular aufgebaute Struktur mit einem Monocoque aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) für das geringe Gewicht von unter 1.490 Kilogramm besticht. Für die höchste Fahrpräzision sorgt außerdem eine hohe Verwindungssteifigkeit.

 

Die Kombination von Rennwagen-Proportionen, einem klar strukturierten Formthema mit perfekt ausgearbeiteten Flächen und innovativen Details resultiert in einem ästhetischen, ausbalancierten Design mit großer Dynamik. Im Bereich des Heckspoilers setzt die variable Aerodynamik ebenso visionäre wie traditionelle Akzente. So erfüllen die prägnanten Hutzen als Verlängerungen der Kopfstützen im Porsche 918 Spyder aerodynamische Aufgaben, beherbergen aber ebenso ausfahrbare Luftansaugstutzen mit „Ram Air“-Funktion.


Fahrer und Beifahrer sind in den optimal konturierten Sportschalensitze eingebettet. Derweil bietet das Cockpit der Studie mit seiner ergonomischen Hightech-Bedienung einen Ausblick auf mögliche Innenarchitekturen der Zukunft. Drei freistehende Rundinstrumente für Geschwindigkeit (links), Drehzahl (Mitte) und Energiemanagement (rechts) scheinen direkt von den Rennsportwagen der 1960er-Jahre inspiriert zu sein und verkörpern die Philosophie der deutlichen Fahrerorientierung.

Im Porsche 918 Spyder trägt die ansteigende Mittelkonsole eine berührungsempfindliche Oberfläche (Touchpanel) für die intuitive Bedienung der Fahrzeug-Funktionen und setzt damit konsequent die Reduktion sichtbarer Bedienelemente unter Beibehaltung einer Direktbedienung fort. Die fahrrelevanten Bedienelemente konzentrieren sich vor allem auf dem Dreispeichen-Multifunktions-Sportlenkrad.


Die Fahrsystem-Variablen ergänzt Porsche durch einen sogenannten Map-Schalter, der die unterschiedlichen Fahrprogramme abrufen kann und dazu als „Push-to-Pass“-Knopf für das E-Boosten dient. Die Beleuchtung der Instrumente variiert in den Farbtönen Grün für die verbrauchsorientierten Betriebsmodi sowie Rot für die performanceorientierten Fahrprogramme.

Darüber hinaus bietet der Porsche 918 Spyder weitere innovative Funktionen, wie zum Beispiel den Reichweiten-Manager, der - im Center-Display untergebracht - nach Aktivierung eine Kartendarstellung des Navigationssystems mit Angabe der Restreichweite anzeigt, die der Fahrer über Einstellungen der Fahrleistungen beeinflussen kann. In Städten mit Umweltzonen gibt der Pilot an, ob sich mit dem rein elektrischen Antrieb ein Ziel in der Stadt erreichen lässt.

6 Kommentare > Kommentar schreiben

06.03.2010

Der Artikel steht hier nur zur Hälfte!

07.03.2010

Zugegeben: ein beeindruckendes Fahrzeug. Aber der angegeben Co²-Ausstoß ist ja wohl ein Witz! Der Preis wird vermutlich auf dem Niveau eines Carrera GT liegen, vermutlich sogar darüber. Also etwa >= 500000 Euro. Wer kauft sich ein solches Auto? Bestimmt keiner der damit elektrounterstützt in der Großstadt herumgurkt. Vermutlich werden die meisten potentiellen Kunden ihren 918 ab und zu mal aus der Garage auf einen PKW-Anhänger fahren, um ihn dann mit dem Cayenne zur nächsten Rennstrecke zu Karren (CO²-Ausstoß). Dort wird er dann im "Race Hybrid"-Modus über den Kurs gescheucht dass die Heide wackelt. Nach 200 km und 50 Liter verballertem Sprit geht´s wieder auf dem Anhänger heim! Soviel zum 3-Liter-Verbrauch (muhahahaha). Selbst mit den Kunden, derer 918 gar kein CO² ausstossen, da sie nur als Sammlerobjekt in der Garage stehen, wird der Durchschnittsverbrauch der (falls einmal) verkauften 918er-Flotte wohl um ein X-faches höher liegen als 3 Liter!

07.03.2010

[QUOTE=Helix;84882]Zugegeben: ein beeindruckendes Fahrzeug. Aber der angegeben Co²-Ausstoß ist ja wohl ein Witz! Der Preis wird vermutlich auf dem Niveau eines Carrera GT liegen, vermutlich sogar darüber. Also etwa >= 500000 Euro. Wer kauft sich ein solches Auto? Bestimmt keiner der damit elektrounterstützt in der Großstadt herumgurkt. Vermutlich werden die meisten potentiellen Kunden ihren 918 ab und zu mal aus der Garage auf einen PKW-Anhänger fahren, um ihn dann mit dem Cayenne zur nächsten Rennstrecke zu Karren (CO²-Ausstoß). Dort wird er dann im "Race Hybrid"-Modus über den Kurs gescheucht dass die Heide wackelt. Nach 200 km und 50 Liter verballertem Sprit geht´s wieder auf dem Anhänger heim! Soviel zum 3-Liter-Verbrauch (muhahahaha). Selbst mit den Kunden, derer 918 gar kein CO² ausstossen, da sie nur als Sammlerobjekt in der Garage stehen, wird der Durchschnittsverbrauch der (falls einmal) verkauften 918er-Flotte wohl um ein X-faches höher liegen als 3 Liter!

07.03.2010

ich find diese neue Darstellung weniger gut ;)

07.03.2010

Also im Gegensatz zu Helix, finde ich dieses Auto nur den absoluten Hammer! Klar, ist das nicht die feinste Art für ein Elektro-Auto und es wird sich wohl auch kein "Müslifresser" leisten können. Wie Turbine schon sagte, es handelt sich hier lediglich um eine Studie, die zeigen soll was momentan geht und machbar wäre. Wie ich finde ist die Technick mit 500 PS Benziner und 4 zusammen 218 PS starken E-Motoren sehr interessant und dann damit noch über 300 km/H zu rennen. Wow! Na klar ist so etwas erstmal unrealistich und, natürlich wird er, wenn so gebaut, ein Sammlerstück werden. Aber wieso darf Porsche nicht auch mal seine Ideen vorstellen. Die werden schon den richtigen Weg gehen. Das Design übrigens ist der Oberhammer! Mal sehen was ich da über meinen guten Bekannten bei Porsche noch so an Infos rausholen kann. ;)

08.03.2010

Der Verbrauch scheint überhaupt nicht zu den Leistungsdaten zu passen . Trotzdem seh ich den 918er als eine sehr gelungene Studie an und bin auf Verbrauch- und Leistungstests gespannt . Auch die Optik die an den Carrera Gt und an den 917 erinnert, imponiert mir sehr.


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