Mythos Sportwagen 2005 - Das Treffen der Superlative

, 18.08.2010

Wer die schönsten, teuersten und besten Sportwagen der Welt oder leistungsmäßig aufgepumpte Exoten im edlen Look sehen möchte, ist auf dem „Mythos Sportwagen“ richtig. Damit nicht genug: Die erlesenen Teilnehmer wollen ihre Fahrzeuge fahren; denn dazu wurden diese schließlich gebaut. Aus diesem Grund bietet der „Mythos Sportwagen“ nicht nur eine reibungslos funktionierende Ausfahrt, sondern auch motorsportliche Prüfungen. In diesem Jahr besteht die motorsportliche Prüfung aus einem Bergrennen auf abgesperrter Strecke, bei dem die Ferraris, Lamborghinis, Aston Martins, Porsches, Stingray-Corvettes und andere Exoten zeigen, was unter der Motorhaube steckt - zur Freude der Zuschauer, die bei schönem Wetter die Strecke und Checkpoints mit Begeisterung säumen.

Gerne nehmen ich die Einladung von Organisator Wolfgang Fousek an, mit meinem hochgetunten Alfa Romeo GTV 3.2 Kompressor am fünften „Mythos Sportwagen“ teilzunehmen. Mein Beifahrer und ich dürfen uns glücklich schätzen, zu den 40 Teams zu gehören, die der Organisator persönlich auswählt, um besondere Fahrzeuge und Charaktere der Teilnehmer zu beachten und so den Teams eine familiäre, persönliche Atmosphäre bieten zu können.
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Der „Mythos Sportwagen“ findet in diesem Jahr am 13.08.2005 statt. Um ausgeschlafen zu sein, verlassen wir bereits am 12.08.2005 die nördlichen Gefilde bei 13 Grad und viel Regen. Man kann nur hoffen, dass das Wetter besser wird. Doch vor München klärt sich der Himmel auf und wir sehen bei angenehmen Temperaturen die Sonne. Wenn das Wetter so bleibt, steht einem viel Spaß versprechenden Event nichts mehr im Wege.

Ausgeschlafen erfolgt am nächsten Morgen der spannende Blick aus dem Fenster. Die Wetterfee meint es gut und es sind nur vereinzelt Wolken zu sehen. Auf geht es zum Yachthafen von Seebruck am Chiemsee zum Start des „Mythos Sportwagen“. Bis 15 Uhr treffen dort Fahrzeuge ein, die man sonst eher selten auf der Straße sieht, aber hier alle zu einem Treffen vereint sind. Um nur einige zu nennen: Lamborghini Countach und Diablo VT, DeTomaso Pantera, Lotus Esprit, Porsche GT2, Maserati Merak, Aston Martin DB7 Vantage, BMW M3 CSL bis hin zum Ferrari 360 Modena und einem aus den USA importierten Mustang GT. Den von Lotec veredelten Mercedes-Benz SL 600 und den offiziell noch nicht erhältlichen neuen Audi RS4 dürfen die Zuschauer ebenfalls bestaunen. Ex-DTM-Fahrer Peter Oberndorfer erkennen wir am Steuer eines Lamborghini Gallardos.

Während die zahlreichen Besucher zum Yachthafen strömen, um die bewachten Automobile aus nächster Nähe unter die Lupe zu nehmen, treffen sich die Teilnehmer des „Mythos Sportwagen“ in einem gesonderten Bereich des Restaurants am Yachthafen. Die Atmosphäre ist angenehm und man kennt sich. Wir und andere Neulinge werden freundlich in dieser Runde aufgenommen, während in einem lockeren Umfeld die erste Stärkung zu sich genommen wird.

Gegen 17 Uhr ist es soweit. Nach der offiziellen Begrüßung durch Wolfgang Fousek starten die 40 Automobile in vier Gruppen nach Anger zum Bergrennen, während die Zuschauer die Fahrzeuge mit ihren sportlichen Linien bestaunen und den Sound der kräftigen Motoren genießen. Direkt vor uns ein weißer Lamborghini Countach und hinter uns ein Aston Martin V8 Volante. Dass wir alle zusammen reibungslos und schnell vorankommen, ermöglichen Streckenposten, die für die Teilnehmer des „Mythos Sportwagen“ den Verkehr stoppen. Die Fahrt bereitet richtig Spaß: die wunderschöne bayerische Landschaft gepaart mit seltenen und hochmotorisierten Autos bei bestem Wetter.

Voll Vorfreude warten die Teilnehmer gegen 18.30 Uhr im bayerischen Anger auf das Bergfahrt über den Högl. Eine über 4 km lange Piste, die extra für den „Mythos Sportwagen“ gesperrt wurde. Enge Kurven, Wald- und Feldpassagen, Senken und Anstiege versprechen ein besonderes Erlebnis. Und wir dürfen nicht nur einmal über den Högl fahren, sondern kommen gleich dreimal in den Genuss der anspruchsvollen Strecke. Als erster Teilnehmer jagt der deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner seinen Mitsubishi Lancer Evo VII über die kurvige Piste.

Unser Alfa Romeo GTV 3.2 Kompressor trat bislang nur dezent in Erscheinung und die Kraftreserven konnte man nur durch einen Blick auf die 4-Rohr-Abgasanlage erahnen. Vor uns die Startflagge, es wird heruntergezählt: „Drei, zwei, eins ... go.“ Ich trete das Gas des warm gefahrenen Motors durch und es ertönt eine laute Symphonie durch die Endrohre, während der Alfa geradezu nach vorne prescht. Die erste Rechtskurve, wieder eine Gerade, es geht weiter nach oben. Während wir die enge Straße und die zahlreichen Kehren erobern, sehen wir immer wieder Blitzlichtgewitter und Kameras, angezogen vom Motorsound der hochmotorisierten Automobile, die man in der Bergwelt schon von weitem ankommen hört. Vielleicht für den ein oder anderen Zuchauer enttäuschend, dass „nur“ ein hochgetunter und außen normal aussehender Alfa vorbeifliegt.

Wir haben unseren Spaß auf der unbekannten Strecke, die wir beim ersten Mal etwas langsamer angehen und erst kennen lernen wollen. Für den sicheren und über die ganze Strecke perfekten Kontakt sorgen die Reifen von Toyo Tires (Typ T1R). Ob plötzliche und scharfe Kurven, kurzfristige Passagen durch den Wald mit leicht feuchtem Straßenbelag, die Toyo Tires sorgen für den notwendigen Grip und geben ein Sicherheitsplus. So kommt es, dass wir den agilen Lotus Elise erst bei der Ankunft wieder sehen; auch bedingt durch vereinzelte lange Geraden, wo der Alfa GTV seine Vortelie ausspielt, während die Elise ein wahrer Kurvenräuber ist. Gegen andere Teilnehmer, die auch in der FIA-GT mitfahren, hätten wir allerdings alt ausgesehen. Im Vordergrund stehen beim „Mythos Sportwagen“ jedoch der exklusive Spaß, so dass keine Zeit genommen wird und jeder frei nach seinem persönlichen Ermessen die Prüfung meistert. Am Ziel der Bergfahrt angekommen, trifft man sich und tauscht untereinander seine Erlebnisse bei der Achterbahnfahrt aus.

Auf die nächste Bergfahrt wartend, kommen einige Teilnehmer neugierig auf uns zu und sagen, dass sie unseren Alfa von weitem hörten und meinen interessiert: „Serie ist das sicherlich nicht, was unter der Motorhaube schlummert.“ Eine Erläuterung, dass es sich um 340 PS handelt, zaubert den Aha-Effekt in die Gesichter und schon lernt man wieder neue Personen kennen mit anschließenden Gesprächen über unsere Autos. Der unscheinbare Auftritt unseres Alfas war verflogen und Wolfgang Fousek, der die Leistung bereits im Vorfeld kannte, enttarnt noch später bei einer Autovorstellung am Tagesziel offiziell die Leistung.

Nach diesem Adrenalinkick geht es auf öffentlichen Straßen wieder ruhiger zur Sache. Wir fahren gemeinsam im Konvoi - bestehend aus 40 exklusiven Autos - gemütlich in das österreichische Salzburg, wo wir den neuen Terminal 2 des dortigen Airports ansteuern. Hier warten schon gespannte Zuschauer, um die Boliden bestaunen zu können.

Im neuen und noch nicht für den Publikumsverkehr geöffneten Terminal 2 kommen die Teilnehmer des „Mythos Sportwagen“ in den Genuss eines exquisiten Dinners mit anschließendem Show-Programm, das bis in die Nacht dauert, während die geladenen Gäste und Fahrer ihre Erlebnisse untereinander austauschen und neue Freundschaften knüpfen. Ertönt auf dem Flughafengelände im Laufe der Nacht ein durchdringendes Röhren aus einem Motor, weiß man, dass ein Team die Heimreise oder die Fahrt zum Hotel antritt.

Nach dem Bankett am Abend, in durchaus legerer Kleidung, war ursprünglich noch ab 23 Uhr das freie Fahren auf dem Rollfeld des Salzburger Airports unter Flutlicht geplant. Dies wurde in letzter Minute nach massiven Protesten der Flughafenanrainer durch die Geschäftsführung des Airports abgesagt. In einem Statement freut sich der Flughafenombudsmann darüber, dass die Bedenken der Anrainer ernst genommen wurden: „Es geht uns nicht darum, Dinge zu verhindern! Wir sind stolz auf die Ergebnisse unserer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt und dem Flughafen. Heute zählt der Salzburg Airport zu jenen Flughäfen mit den strengsten Lärmschutzauflagen weltweit.“ Da trifft den Veranstalter des „Mythos Sportwagens“ wahrlich keine Schuld und er verspricht den Teilnehmern, diesen Teil der Startgebühr zurückzuerstatten.

Auf der Rückfahrt am nächsten Tag macht uns die Wartezeit bei Staus im Regen nichts aus, weil wir einen tollen Samstag erlebten und gerne zum nächsten „Mythos Sportwagen“ wiederkommen. Das freie Fahren auf dem Flughafen wäre der krönende Abschluss gewesen, doch auf die Absage hatte der Veranstalter keinen Einfluss. Gefallen hat uns vor allen Dingen die exklusive und dennoch familiäre Atmosphäre, die durch die Begrenzung der Teilnehmer und deren handverlesene Auswahl ermöglicht wurde. Es war ein rundum perfekt organisierter Event, den wir positiv in unserer Erinnerung behalten werden.


Weiterführende Links:

Fotogalerie über den Mythos Sportwagen 2005


Weitere Informationen:

www.mythos-sportwagen.de

6 Kommentare > Kommentar schreiben

18.08.2005

Super Bericht! Man hat fast das Gefühl, die Autos auch zu hören... :cool:

18.08.2005

Wow echt klasse. Stimme Karl voll und ganz zu :applaus:

04.09.2005

Nachdem ich auch schon an solchen "Happenings" habe teilnehmen dürfen, kann ich mir Euer Hochgefühl lebhaft vorstellen. Harry

04.09.2005

Obwohl man öfters an Events dieser Art teilnimmt, macht es immer wieder Spaß, wenn die Teilnehmer gut ausgewählt sind und die Organisation reibungslos ist.

16.09.2005

Toller Bericht. klasse zu lesen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass du die Elise durchaus schon vor dem Ziel wiedergesehen hast - im Rückspiegel - ;-) LG aus Salzburg

19.09.2005

Die Gerade nach der Zielflagge zählt nicht. ;) Aber ernsthaft ... es freut mich, dass Du den Weg hierhin gefunden hast.


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