BMW-Motorsportdirektor nimmt Rennleitung in die Pflicht

, 04.10.2015

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt fordert die Rennleitung in Zukunft zu härterem Durchgreifen auf - Eine Strafenflut hält er aber nicht für angemessen

Die beiden Rennen auf dem Nürburgring sorgten am vergangenen Wochenende nicht nur für viel Spektakel, sondern auch für eine Menge Kleinholz. Dass es zwischen den Piloten am Samstag und am Sonntag immer wieder krachte, stößt vor allem BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt übel auf. Er hätte sich von der Rennleitung in einigen Fällen ein härteres Durchgreifen gewünscht. Drakonische Strafen möchte er dabei allerdings nicht sehen.

"Wenn du einen Mitbewerber nutzt, um selbst die Kurve zu kriegen, dann ist das nicht der richtige Fahrstil", stellt er nach dem Rennen klar und erklärt: "Da ist die Rennleitung gefragt, die etwas tun muss. Es muss nicht immer gleich eine Durchfahrtsstrafe sein, aber es gibt ja auch Verwarnungen. Davon verteilt man ein paar, dann wissen die Jungs, dass sie vorsichtig sein sollten."

"Irgendwann kommt der Moment, wo es zu viel wird", stimmt auch Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz zu. "Am Samstag hat es die Kollegen von Audi herb erwischt, die dann eine lange Nacht hatten. Wenn man dann mal alles einbezieht, also Aufwand und Kick-off-Kosten und so weiter, dann muss man sich mal fragen, ob es zielführend ist", grübelt er.

"Gerade in den ersten Runden gab es viel Kleinholz", erinnert Fritz. Trotzdem möchte auch er keine Strafenflut in der DTM sehen. "Oftmals war es eine Verkettung von Umständen. Wen willst du bestrafen? Und wen nicht? Man muss diesen Balanceakt hinbekommen. Momentan ist es vielleicht etwas zu frei. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, was man hätte anders machen sollen."

Bei einem anderen Thema sind sich Marquardt und Fritz hingegen nicht einig. Das erste Rennen musste am Samstag nach mehreren Zwischenfällen unterbrochen werden - was der BMW-Motorsportdirektor überhaupt nicht nachvollziehen kann. "Man hat das Rennen gestoppt am Samstag. Wobei man sagen muss, dass bei ähnlichen Situationen sonst ein Safety-Car herauskommt", erklärt er.

"Ich habe nicht festgestellt, dass die Strecke mit riesigen Trümmern übersät war", sagt Marquardt und ärgert sich: "Auf der einen Seite stoppt man das Rennen, auf der anderen Seite lässt man die Dinge bei teilweise ziemlich heftigen Manövern einfach laufen." Fritz kann die Aufregung nicht nachvollziehen und erklärt: "Natürlich haben wir vom Abbruch profitiert, weil wie Pascals Auto reparieren konnten."

"Aber er war nicht der einzige, der per Funk gemeldet hat, dass dort Öl auf der Strecke ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen." Pascal Wehrlein war in der ersten Kurve mit dem späteren Sieger Maxime Martin aneinandergeraten und hatte sich dabei seinen Mercedes beschädigt. Seine Crew konnte die Unterbrechung anschließend nutzen, um seinen Boliden zu reparieren.

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