Timo Scheider enttäuscht: Kollisionen waren "Hardcore"

, 07.05.2016

Timo Scheiders Saisonauftakt 2016 endet bereits in der ersten Runde - Auch Timo Glock sieht die Zielflagge in einem extrem hart geführten Rennen nicht

Eigentlich sollte die Saison 2016 für Timo Scheider eine Art Neuanfang sein. Nach dem verkorksten Jahr 2015 wollte der Audi-Pilot in diesem Jahr endlich wieder angreifen. Der Auftakt in Hockenheim hätte allerdings nicht schlechter laufen können. Gleich in der ersten Runde wurde der zweimalige Champion von BMW-Pilot Antonio Felix da Costa aus dem Rennen genommen. "Die Situation war schon nach Turn 2 so, dass wir Vorletzter waren nach der Kollision", berichtet Scheider anschließend.

"Ich sah noch aus dem Augenwinkel, dass Felix aus der Auslaufzone wieder zurück aus die Strecke kommt. In diesem Knick zur Parabolica schießt er mir mehr oder weniger durchs Auto und mich von der Strecke. Dabei ist meine Fronthaube fliegen gegangen. Danach hatte ich keine Sicht mehr. Ich bin der Haarnadel einmal innen komplett über den Randstein gefahren, in dem schnellen Knick zur Mercedes-Arena nochmal."

"Das war das Risiko auf dem Platz nicht mehr wert und mein Auto war auch dementsprechend beschädigt, sodass wir dann leider aufgeben mussten", berichtet Scheider, der sich bereits während des Rennens lautstark am Funk über die Aktion seines Gegners beschwerte. "Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber es waren keine netten Worte, ganz sicher", so Scheider mit einem Lächeln.

Scheider erlebt ein "Desaster"

Nach dem Rennen kam Felix da Costa auf Scheider zu, und die beiden sprachen ausführlich über die Situation. Letztendlich hilft Scheider das allerdings wenig - Er beginnt die Saison schon wieder mit einem Nuller. "Die Saison wieder mit null Punkten anzufangen, ist natürlich ein Desaster", erklärt der 37-Jährige auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' und ergänzt: "Wenn wir durch solche Situationen Punkte verlieren, hast du das nicht in der Hand."

"Man muss so realistisch sein und sagen: 'Okay, Racing ist Racing' - und vieles, was da passiert, hat man nur bedingt in der Hand. Also muss man sich drauf konzentrieren, nicht komplett auszurasten, sondern die Situation zu sehen und es beim nächsten Mal einfach besser zu machen. Aber das ist manchmal auch schwierig", weiß Scheider. Er erklärt: "Es wurde extrem aggressiv gefahren. Am Ende sind acht Autos nicht angekommen. Das ist eine extrem krasse Quote."

"Bis zum Schluss wurde um Platz 15 gefahren, als ob's kein morgen gäbe. Geil für die Zuschauer - die werden mit Sicherheit Spaß gehabt haben. Aber das eine oder andere Manöver, das ich dann als Zuschauer gesehen habe, war schon Hardcore", sagt Scheider, der quasi das gesamte Rennen aus der Boxengasse verfolgen musste. Übrigens war er nicht der einzige Leidtragende der Kollision in der ersten Runde.

Auch Glock bleibt ohne Punkte

Auch BMW-Pilot Timo Glock kam bei der Aktion zu Schaden. Sein Rennen war anschließend "relativ kurz und schmerzlos". Der ehemalige Formel-1-Fahrer verrät: "Toni und Timo Scheider haben sich berührt. Dadurch hat Timo Scheider auf der Bremse das Auto verloren und ist in mich reingefahren. In Kurve 2 hat er mich weitgeschickt, und da war ich dann schon Letzter oder Vorletzter, keine Ahnung."

Zu allem Überfluss beendete Mercedes-Pilot Daniel Juncadella sein Rennen am Eingang des Motodroms kurze Zeit später endgültig. "Ich habe gesehen, dass Daniel versucht, irgendwie innen vorbeizufahren - Aber er war halt nicht daneben. Er hatte eigentlich schon zurückgezogen, bremst an und verliert dabei das Auto und dreht sich weg und in mich rein", erklärt Glock, der die Saison 2016 ebenfalls ohne Punkte beginnt.

Juncadella wurde für die Aktion, die Glocks Rennen endgültig beendete, nachträglich bestraft: Der Mercedes-Pilot wird am Sonntag in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt. Während des Rennens gab es, trotz zahlreicher Zwischenfälle, lediglich eine Strafe: Jamie Green erhielt eine Durchfahrtsstrafe.

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