Unmut über Monteblanco-Test: Strecke irrelevant?

, 20.03.2016

Die DTM testete Ende Februar auf dem Circuito Monteblanco, nur keiner weiß, warum eigentlich: Zum Gewinnen von Daten eignet sich der Kurs nämlich überhaupt nicht

Es wird nicht viele Menschen außerhalb Spaniens geben, denen der Circuito Monteblanco etwas sagt. Die recht moderne Teststrecke in Andalusien wurde Ende Februar Schauplatz dreitägiger DTM-Testfahrten. Doch niemand im weiß so richtig, was die DTM in Spanien eigentlich genau wollte. Relevante Daten waren auf der 4,430 Kilometer langen Strecke jedenfalls nicht zu gewinnen. "Die Strecke ist sehr speziell und das Griplevel war sehr hoch - höher als auf anderen Strecken", bemerkt Paul di Resta.

Auch Timo Glock, der am letzten Testtag die Bestzeit markierte, spricht von einer "sehr speziellen Strecke mit einem sehr eigenen Asphalt und vielen Bodenwellen." Das Problem: Der Asphalt ist wesentlich griffiger und aggressiver als auf den Strecken, auf denen die DTM normalerweise fährt. Das führt zu einem höheren Reifenverschleiß - die gewonnenen Daten zu den Reifen dürften für den Rest der Saison unter die Kategorie "wertlos" fallen.

Mercedes nutzte den Test mehr zum Einrollen und zum Check des neuen Fahrzeugs. "Die Strecke war für den Rest der Saison nicht wirklich repräsentativ. Monteblanco ist keine Strecke, auf der man wirklich viel lernen kann - besonders im Vergleich zu den anderen DTM-Strecken", begründet Mercedes-DTM-Chef Ulrich Fritz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Mercedes sortierte einige Kinderkrankheiten am neuen C-Coupe aus.

Aber warum geht man dann überhaupt auf eine völlig unbekannte Strecke, die für die Saisonvorbereitung nicht dienlich ist? "Das ist ehrlich gesagt eine gute Frage", lacht Fritz. "Nein, wir haben uns darauf verständigt, dass wir dort hingehen. Alle Hersteller waren in diese Entscheidung involviert." Vor allem klimatische Gründe werden die Wahl auf Spanien begünstigt haben, doch die iberische Halbinsel bietet noch einige andere und repräsentativere Möglichkeiten zum Testen.

Ulrich Fritz kündigt deshalb auch an, dass man die Entscheidung genau reflektieren werde: "Einerseits müssen wir noch einmal darüber nachdenken, warum wir diese Entscheidung überhaupt getroffen haben. Andererseits ist es schwierig, so etwas vorher zu wissen. Die Strecke hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Ich denke, dass wir etwas davon überrascht waren, wie sich die Reifen dort verhalten haben. Das hat es schwierig gemacht."

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