Wehrleins Theorie: Warum Formel-1-Fahrer scheiterten

, 01.11.2015

Viele frühere Formel-1-Fahrer versuchten sich seit 2000 in der DTM, doch keiner konnte den Titel holen: Pascal Wehrlein glaubt, den Grund dafür zu kennen

Dass Formel-1-Piloten sich auch in der DTM versuchen, war zur ersten Lebzeit der Tourenwagenserie Gang und Gäbe. Fahrer wie Keke Rosberg oder Hans-Joachim Stuck feierten sogar große Erfolge. Die Verantwortlichen die ITR legten seit der Wiedereinführung im Jahr 2000 großen Wert darauf, die Meisterschaft mit großen Namen aufzuwerten. Aktuell sind mit Timo Glock und Paul di Resta zwei ehemalige Formel-1-Fahrer in der DTM beschäftigt. Doch so richtig einschlagen konnte im 21. Jahrhundert keiner.

Woran liegt das? Pascal Wehrlein glaubt, den Grund zu kennen. Er weiß, wovon er redet, schließlich ist er neben seinen DTM-Aktivitäten gleichzeitig als Test- und Ersatzfahrer häufig im Mercedes-Simulator unterwegs und absolvierte einige Testfahrten für Force India vor und während der Saison. Das viele Herumspringen zwischen DTM und Formel 1 scheint ihm nicht viel auszumachen, im Gegenteil: Er selbst sieht dieses Wandern zwischen den Welten als perfektes Training an, einen Allround-Fahrstil zu entwickeln.

Das bringt ihn zu einer Theorie, warum so viele Formel-1-Fahrer in der DTM scheiterten. "Ich glaube, der große Unterschied ist, dass ich noch nicht so lange in der DTM unterwegs bin. Deshalb fällt mir der Umstieg in ein F1-Fahrzeug wesentlich leichter und auch wieder zurück", postuliert der 21-Jährige bei 'Sky'. "Fahrer wie Ralf Schumacher, David Coulthard und Mika Häkkinen sind hingegen jahrelang Formel 1 gefahren, da war es nicht so leicht, den Fahrstil umzustellen."

Von den drei genannten konnte Mika Häkkinen genau wie zuvor Jean Alesi zumindest einige Siege einfahren, Schumacher holte einen Podiumsplatz, stand aber trotzdem oft in der Kritik. Coulthard hingegen errang in drei Saisons für Mercedes lediglich 16 Punkte, als es keine Vorjahreswagen mehr gab. Insgesamt blieben alle hinten den hohen Erwartungen zurück. "Wenn man jahrelang in derselben Rennserie fährt, entwickelt man einen anderen Fahrstil", begründet Wehrlein auch die Probleme von Paul di Resta, wieder seine alte DTM-Form zu finden, die ihn 2010 zum Titel führte.

Obwohl die DTM-Boliden sich vom Fahrverhalten her immer mehr einem Formelauto angenähert haben, betont Wehrlein Unterschiede. "Die DTM erfordert einen anderen Fahrstil, deshalb haben sich da einige so schwer getan", sagt der amtierende Champion. Er selbst hat es gemeistert und damit eine Mercedes-Durststrecke beendet. " Die letzten zwei Jahre, also seit ich in der DTM bin, haben wir uns sehr schwer getan. Deswegen hat sich jeder riesig gefreut", erklärt Wehrlein, der einen Einstieg in die Formel 1 als Stammfahrer anstrebt.

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